Soll ich alte Kindersachen verkaufen oder spenden? Auf jeden Fall müssen sie raus aus dem Haus oder der Wohnung. Und genau darum geht es in diesem Artikel.
Die Jeans ist zu kurz, der Pulli sitzt zu eng, mit den Spielsachen wird nicht mehr gespielt…
Bei Deinen Kindern kommst Du mit dem Ausrangieren und neu kaufen kaum hinterher. Alles Ausgemusterte kommt erstmal in eine große Kiste. Erst im Kinderzimmer. Wenn die Kiste voll ist kommt die zweite dazu. Die Kisten werden aus dem Kinderzimmer auf den Dachboden verfrachtet. Dort stapeln sich nach 2 Jahren bereits so viele Kisten, dass Du nicht mehr an die Skibox kommst und dem Schornsteinfeger erst mühsam den weg frei räumen musst.
All die Kindersachen haben für viele von uns emotionalen Wert und wir trennen uns nur ungern und wenn dann schwer davon. Doch es ist Zeit aufzuräumen. So kann es nicht weitergehen. Die Kinder legen immer mehr Sachen ab und das sprengt das Fassungsvermögen der meisten Dachböden und Kellerräume. Aber was machst Du mit all den Sachen? Wegwerfen? Verkaufen? Verschenken?
Babies und Kinder wachsen in den ersten Lebensjahren so schnell, dass Du mit dem Ausrangieren und Neukauf von Kinderkleidung und Ausrüstung kaum hinterherkommst. Das geht so schnell das, gerade Babyartikel, kaum getragen oder genutzt wurden. Auch wenn Du noch so sehr darauf geachtet hast, beim Kauf der Kinderausstattung Geld zu sparen bleibt es dabei – sie ist teuer. Doch was tust Du nun mit all den Sachen, die schnell mehrere hundert Euro gekostet haben aber Deinem Nachwuchs jetzt nicht mehr passen oder mit denen nicht mehr gespielt wird?
Linktipp: Wie Du durch Leitungswasser trinken über 1.000 € im Jahr sparst
Kindersachen verkaufen oder verschenken?
Im Ausmusterungsprozess gibt es die schwierigste aller Entscheidungen zu fällen. Behalten oder weg damit?
Die meisten werden reflexartig erstmal antworten „behalten, wer weiß wofür ich es noch brauche…“. Ein normaler Reflex denn es handelt sich um sehr emotionale Dinge. Wahrscheinlich hast Du mit Deiner schwangeren Frau die ersten Spielzeuge, Strampler, etc. gekauft und es sind die Dinge, die Dein Kind als erstes getragen und in der Hand gehalten hat. Doch aufgrund der rasenden Geschwindigkeit mit der Sachen in den ersten 3-4 Lebensjahren ausgemustert werden, musst Du Dich auch von Dingen trennen können um nicht überflutet zu werden.
Von vielen Eltern höre ich dass sie es für das nächste Kind aufheben. Klingt erstmal vernünftig, doch meistens ist es nur eine Schutzbehauptung für sich selbst, damit sie diese schwierige Entscheidung des Entsorgens verschieben können. Was wenn das nächste Kind ein anderes Geschlecht hat? Wer weiß schon genau wann das nächste Kind kommt. Bis dahin gibt es schon wieder so viele tolle andere Dinge und Du wirst wahrscheinlich durch die Euphorie verleitet sein dem neuen Kind neue Dinge kaufen zu wollen.
Wir können uns überdurchschnittlich gut von Dingen trennen (habe ich durch meine Frau gelernt) und sind recht pragmatisch an das Thema herangegangen. Wir haben einige wenige Kleidungsstücke als Erinnerung behalten, z. B.: die ersten Schuhe, den ersten Strampler, etc. Insgesamt passt es in eine Schublade. Beim ersten Kind haben wir die sogenannten Basics aufgehoben, also unisex Strampler und Dinge, die sowohl ein Mädchen als auch ein Junge gut nutzen und tragen könnte. Alles andere haben wir weggegeben – entweder verkauft, verschenkt oder entsorgt.
Kindersachen verkaufen, was und wo?
Bevor Du die Kamera zückst und eBay bombardierst oder zum nächsten Flohmarkt rennst, solltest Du Dir gut überlegen was sich überhaupt verkaufen lässt. Versetz Dich in die Lage als Du für Dein Kind Dinge eingekauft hast. Was hast Du gebraucht gekauft und was wolltest Du unbedingt neu kaufen? Hast Du aus Deinen Erfahrungen gelernt und würdest beim nächsten Kind vielleicht mehr gebraucht kaufen? Die Chancen sind groß, dass andere Eltern ähnlich ticken und denken. Es gibt Dinge, die man gebraucht kaufen kann aber spar Dir die Mühe Sachen verkaufen zu wollen, die Du selbst nicht gebraucht kaufen würdest.
Wenn Du eine Auswahl an Dingen gemacht hast, die Du verkaufen willst, geht es daran den richtigen Marktplatz für Deine Waren zu finden. Spontan fallen den meisten eBay und Flohmarkt ein doch auch einmal im Verwandten und Bekanntenkreis zu schauen macht Sinn.
Flohmarkt. Babyartikel auf dem Flohmarkt zu verkaufen ist müsig. Die Preise, die Du für Deine Sachen erzielst sind sehr gering bei relativ hohem Aufwand. Du musst viel Zeit investieren und manche Flohmärkte verlangen sogar eine Standgebühr. Wir haben diese Erfahrung nicht selbst gemacht, da wir von anderen Eltern erfahren haben, wie wenig Sinn es macht. Solltest Du jedoch Spaß am Händlersein haben, ist es für Dich bestimmt eine gute Freizeitbeschäftigung.
eBay. Wenn Du Sachen auf eBay verkaufen möchtest, nimmt auch das nicht gerade wenig Zeit in Anspruch. Du musst die Produkte einzeln einstellen, ein schönes Foto dazu machen, Dir eine griffige Produktbeschreibung einfallen lassen, etc. Je nach dem wie umfangreich Dein Warenkorb ist, kann das schon mal einen Sonntagnachmittag auffressen. Der Vorteil von eBay ist, dass Du hier gut recherchieren kannst welche Preise sich mit Deinen Sachen erzielen lassen – doch dazu später mehr.
Bekannte/Freunde. Wenn Ihr Bekannte oder Freunde in der näheren Umgebung habt die bald ein Kind bekommen, ist das die beste Adresse Sachen loszuwerden. Wir haben so die meisten unserer Sachen verkauft oder verschenkt. Es macht keine Arbeit, Du kannst damit Menschen, die Du kennst, eine Freude machen und die Preise die Du erzielst sind die gleichen – vielleicht sogar noch etwas höher aufgrund des Vertrauensbonus.
Du solltest einfach ausprobieren wo sich Deine Sachen am einfachsten, schnellsten und zum besten Preis verkaufen lassen und was für Dich am angenehmsten ist.
Linktipp: Wie Du und Dein Kind morgens rechtzeitig fertig wirst – ohne Stress
Welche Preise lassen sich erzielen?
Kommen wir zum Thema Geld. Wie viel kannst Du für die Sachen eigentlich verlangen, bzw. was bekommst Du und lohnt es überhaupt den Aufwand?
In Zeiten das Internet lässt sich ziemlich gut recherchieren, welche Preise realistisch sind. Verschiedene Faktoren bestimmen den Preis, u. a. ob es sich um Markenprodukte handelt. Bestimmte Marken lassen sich sehr gut und auch zu guten Kursen verkaufen (z. B.: Steiff). Andere Marken wie etwas Petit Bateau werfen kaum mehr ab als die gleichen Teile von H&M.
Bei meinen Verkäufen habe ich einige Erfahrungen gesammelt. Hieraus lassen sich einige „Faustregeln“ ableiten:
Bekleidung verkauft sich in der Regel für ca. 10% vom Kaufpreis, bei Markenprodukten lässt sich das auf bis zu 25% vom Kaufpreis steigern.
Möbel lassen sich oft schwieriger verkaufen und bringen weniger ein. Über den Daumen kannst Du mit 5-10% vom Kaufpreis rechnen. Bei Markenmöbeln wie Paidi oder Pinolino sind vielleicht 15-20% vom Kaufpreis drin. Kleiner Tipp am Rande, wir haben unsere Wickelkommode jetzt als Möbelstück im Flur stehen, sieht super aus.
Was gut geht sind Markenreisebetten, z. B. von Hauck. Hier lassen sich 30-40% vom Kaufpreis erzielen.
Bei Kinderspielzeug ist es sehr unterschiedlich. Plüschtiere lassen sich fast gar nicht verkaufen und sollten vielleicht aufgehoben werden. Ansonsten geht Baby- und Kinderspielzeug für zwischen 10 und 15% vom Anschaffungspreis weg.
Für teure Anschaffungen wie beispielsweise dem Kinderwagen ist der 2.-Nutzermarkt sehr gut. Es hängt beim Verkaufspreis sehr vom Zustand und der Marke des Wagens ab. Für einen gut erhaltenen Bugaboo kannst Du aber schon mal bis zu 35 % des Kaufpreises bekommen.
Kindersachen verschenken und spenden.
Bei vielen Dingen sind wir zu dem Schluss gekommen, dass sie sich nicht verkaufen lassen oder die zu erzielenden Preise den Aufwand kaum wert sind. In solchen Fällen haben wir vieles an Freunde verschenkt. Eine andere gute Alternative ist es, die Sachen an öffentliche Einrichtungen zu spenden. Besonders Krankenhäuser mit Kinderstationen nehmen abgelegte Baby- und Kinderbekleidung sehr gerne um damit minderbemittelte Kinder während ihres Krankenhausaufenthaltes auszustatten. Aber auch Frauenhäuser oder andere karitative Einrichtungen sind für jede Sachspende dankbar. Natürlich gilt hier das gleiche, wie für das verkaufen. Spende oder verschenke nur Dinge, die auch Du gebraucht verwenden würdest.
Linktipp: Der Dritte-Person-Reflex. Warum Eltern nicht „ich“ sagen können.
Zusammenfassung
Hast Du Dich erstmal dazu durchgerungen Dich von Dingen zu trennen gibt es viele verschiedene Möglichkeiten dies zu tun. Verkaufe, verschenke oder spende nur Dinge, die auch Du gebraucht kaufen und nutzen würdest. Probiere die verschiedenen Vermarktungswege aus und schau wo Aufwand und Ertrag in einem für Dich angenehmen Verhältnis stehen. Auch wenn die zu erzielenden Preise auf den ersten Blick mickrig, im Vergleich zu den Anschaffungspreisen, aussehen solltest Du das Potenzial nicht unterschätzen. Wenn Du nur die Hälfte der auszurangierenden Sachen verkauft bekommst, wirst Du Dich wundern was dabei zusammen kommt. Dinge, die sich nicht lohnen zu verkaufen machen hilfsbedürftige Menschen glücklich. Spende was Du nicht brauchst und verkaufen möchtest.
Leseraufruf:
Hast Du noch Tipps, Fragen oder Anregungen?
Wenn Du jemanden kennst, der sich von ein paar Dingen trennen will, dann teile doch diesen Artikel mit ihm.
Ich danke Ihnen für den interessanten Artikel. Es ist wirklich sinnvoll, ab und ab überflüssiges Spielzeug zu verkaufen. So schafft man Platz für Neues.
Mit besten Grüßen
Berna
Hi, ich habe gerade deinen Beitrag entdeckt und finde ihn echt gut geschrieben. Zum Thema Spielzeug verkaufen habe ich vor kurzem eine Seite entdeckt die recht viele verschiedene Arten von Spielwaren ankauft und man unterstützt mit dem Verkauf gleichzeitig noch gemeinnützige Projekte. Ich habs bereits getestet und es funktioniert total einfach. Natürlich verdient man vielleicht nicht ganz so viel wie beim selber auf ebay Kleinanzeigen verkaufen aber dafür ist es komplett stressfrei 😉
Die Seite heißt übrigens http://www.spieleankauf24.de (ich hoffe ich darf den Link so posten)
Viele Grüße
Claudia
Inzwischen kaufen auch Anlaufportale zu Festpreisen an. Geht ziemlich schnell und unkompliziert und ich finde den wiederverwend Gedanken dahinter sehr gut. Hier gibt es eine Auflistung mit allen Anlaufportalen die Baby Artikel kaufen: https://www.bonavendi.de/verkaufen/l/babyartikel.html
Cooler Tipp, danke!
Falls Du Kinderbücher los werden willst, sind bspw. rebuy, momox oder Mehrwegbuch.de (http://www.mehrwegbuch.de/) eine Möglichkeit. Hier kannst Du zumindest die Bücher verkaufen, die noch in einem guten Zustand sind.
Hallo,
wir verkaufen unsere Sachen in zwei Second Hand Läden.
Die Sachen, die am Saison Ende nicht verkauft worden sind, werden gespendet.
EBay Kleinanzeigen kann ich auch nur empfehlen. Wir shoppen hier auch gern .
Mit der Smartphone-App nimms, lassen sich Gegenstände, die man selber nicht mehr benötigt, leicht verschenken.
Man tut der Umwelt und seinen Mitmenschen also etwas gutes.
Bei http://www.babyboerseonline.de ist auch eine gute Option um Kindersachen zu verkaufen.
[…] Es lohnt sich eventuell ein paar Euro mehr zu investieren, denn diese machen sich durch eine wesentlich längere Tragbarkeit bezahlt. Wenn Deine Kinder aus dem Skianzug, den Ski- und den Schlittschuhen herausgewachsen sind, kannst Du sie durchaus noch gut weiter verkaufen. […]
Danke Peter. Die beiden Seiten kenne ich noch gar nicht.
Gut funktionieren auch Verschenk-Plattformen wie Lifecycler.de oder Freecycle.org. Da kann man recht einfach Sachen einstellen. Lifecycler hat auch Apps für iPhone und Android-Handys
hallo,
Kleidung und Spielzeug wird nicht immer beim verkauf abgenommen.
Wenn sie etwas übrig haben sollten würden wir uns sehr darüber freuen!
Wir helfen Familien in Deutschland ( sind ein gemeinütziger eingetragener Verein) und freuen uns immer sehr über solche Spenden!!
Ich finde solche Tipps immer hilfreich und weiß dass viele andere Leser diese Tipps für überaus hilfreich halten.
Den 3. Platz hast Du für die Anzahl Deiner Kommentar gemacht – Glückwunsch dafür. Vielleicht ist ja im September Gold drin?? 😉
Vielen Dank, na ja nicht wirklich „Profi“ aber man macht halt so seine Erfahrungen und bislang haben wir bei den Ebay Kleinanzeigen nur gute davon gemacht.
Habe ich durch meinen Beitrag eigentlich die besondere Erwähnung im Artikel http://papaonlinecom.wpengine.com/aktuell/2011/09/vielen-dank-an-die-top-kommentatoren-im-august/ erhalten?
Wenn ja nochmals recht herzlichen Dank
Das sind ja richtige Profi-Tipps, vielen Dank!
kleine Ergänzung noch…man bekommt eine EMail falls jemand interesse an einem Artikel hat und wickelt dann alles weitere auch über EMail ab.
Solange braucht man sich auch nicht kümmern außer halt regelmäßig EMail checken, aber das macht man ja sowieso heutzutage.
Wegen der Preise ist es recht einfach. Man gibt als Verkäufer einen festen oder verhandelbaren Preis an und entweder man einigt sich oder eben nicht.
Wir hatten hauptsächlich sehr gut erhaltene bis sehr wenig gebrauchte Schuhe dort angeboten und im Schnitt sind dann pro Paar um die 8-10 Euro bei uns angekommen.
Natürlich plus Versandkosten die in der Regel um die 4 Euro liegen, aber durch einen Tipp einer anderen Kleinanzeigen Verkäuferin geht es auch für 1,65 als Warensendung was meiner Meinung nach bei gebrauchten Artikeln durchaus in Ordnung geht.
Gruß
Chris
Danke für den Tipp
Ganz wichtig in Österreich: http://www.mamatreff.at. Kommen jetzt auch nach Deutschland und in die Schweiz und ist kostenlos für Private.
Danke – prima Ergänzungen. Vor allem dass man gebrauchte Bücher gegen Gutscheine eintauschen kann ist mir neu.
Es gibt für gut erhaltene Kleidung Online-Tauschbörsen, z. B.
KidsKarton
tauschteddy
Kinderbox
http://www.babys-und-schlaf.de/2011/08/kinderkleidung-online-tauschen/
Und gebrauchte Bücher kann man seit neuestem bei Amazon gegen einen Gutschein eintauschen: http://www.babys-und-schlaf.de/2011/08/gebrauchte-buecher-bei-amazon-eintauschen/
Danke für den Tipp. Mit Kleinanzeigen von eBay habe ich gar keine Erfahrungen. Muss ich mal ausprobieren.
Was sind Deine Erfahrungen was die Preise, etc. angeht?
Danke für den Tipp. Mit Kleinanzeigen von eBay habe ich gar keine Erfahrungen. Muss ich mal ausprobieren.
Was sind Deine Erfahrungen was die Preise, etc. angeht?
also wir haben sehr gute Erfahrungen mit EBay Kleinanzeigen gemacht. Dort bekommt man oft etwas mehr Geld als reine Ebay Auktion. Ebay ansich ist meiner Ansicht nach sowieso für den Privatbereich tot.
Man hat auch keinen Verkaufsgebühren bei den EBay Kleinanzeigen und man ist in der Regel persönlicher im Kontakt mit potentiellen Käufern.
Ein „minus“ ist vielleicht dort, dass ein Verkauf ein wenig länger dauert, weil man ja keine Verkaufsfrist wie bei einer Auktion angeben kann/muss/soll.
also wir haben sehr gute Erfahrungen mit EBay Kleinanzeigen gemacht. Dort bekommt man oft etwas mehr Geld als reine Ebay Auktion. Ebay ansich ist meiner Ansicht nach sowieso für den Privatbereich tot.
Man hat auch keinen Verkaufsgebühren bei den EBay Kleinanzeigen und man ist in der Regel persönlicher im Kontakt mit potentiellen Käufern.
Ein „minus“ ist vielleicht dort, dass ein Verkauf ein wenig länger dauert, weil man ja keine Verkaufsfrist wie bei einer Auktion angeben kann/muss/soll.
Hallo,
auch hier lässt sich wunderbar aussortierte Baby- und Kinderkleidung verkaufen.
http://www.floh-elternmarkt.de