In diesem Artikel geht es darum, wie Du mit einem Vaterschaftstest herausfinden kannst, ob Du tatsächlich der Vater des Kindes bist. Dabei wollen wir uns ansehen welche Gründe es gibt, dies wissen zu wollen (neben den persönlichen), ob ein Vaterschaftstest vor der Geburt bzw. ohne Mutter machbar ist und welche Kosten so ein Vaterschaftstest verursacht.
Ich kann mir kaum vorstellen wie schlimm es sein muss herauszufinden, dass das Kind, das vor den eigenen Augen zur Welt gekommen ist und dem man sein ganzes Herz gegeben hat, nicht das eigene sein soll. Gibt es nur im Film denkst Du? Dachte ich auch doch die Statistik spricht andere, erschreckende Worte.
10% aller Neugeborenen (ca. 70.000 Kinder) im Jahr sind sogenannte Kuckuckskinder – also Kinder von einem anderen Mann.
Kuckuckskinder gibt es nur im Film?
Nur ein Bruchteil der Fälle kommt tatsächlich ans Tageslicht. Ein sehr komplizierter Fall. In den meisten Fällen kommt „Mann“ gar nicht auf den Gedanken, dass das Kind nicht von ihm sein könnte. Zu groß der Stolz, die Freude und das Vertrauen in die Partnerin. Selbst wenn Zweifel auftauchen haben Männer oft Schwierigkeiten damit umzugehen. Sie verdrängen den Gedanken, wollen das Bild der heilen Familie nicht zerstören oder wissen schlicht nicht was sie tun können.
Ich bin sehr froh, dass wir für den ersten Gastbeitrag auf Papa-Online.com eine Expertin zu dem Thema haben. Claudia Strelzing von www.vaterschaftstests.de gibt uns heute einen kleinen Einblick in die rechtliche Situation und die Unterschiede von Vater sein und Vater sein.
Die Vaterschaft beruht überhaupt nur auf der Überzeugung.
(Goethe)
Linktipp: Ich liebe Dich sagen – warum es so wichtig ist (besonders für Kinder)
Wer ist der Vater? Ein Thema, dass Eltern und Kinder interessiert
Die letzten Schlagzeilen zum Thema Vaterschaft machte im November 09 Martin Walser, als überraschenderweise, zumindest für die Öffentlichkeit, bekannt wurde, dass er der leibliche, und damit biologische Vater von Verleger Jakob Augstein ist. Bis dahin war der soziale und wahrscheinlich auch juristische Vater der verstorbene „Spiegel“- Gründer Rudolf Augstein.
Sozial? Juristisch? Ist Vater nicht gleich Vater?
Nein, es gibt Unterschiede. Ein Mann wird zum sozialen Vater, wenn er sich liebevoll um ein Kind kümmert. Er ist nicht unbedingt ein nachgewiesener genetischer Verwandter. Und er darf nur dann Entscheidungen für das Kind treffen, wenn er auch im gesetzlichen Sinne Vater ist.
Das bedeutet, er war zum Zeitpunkt der Geburt mit der Mutter verheiratet, er hat die Vaterschaft anerkannt oder sie gerichtlich feststellen lassen.
Hier fängt oft die Verwirrung an, da ein biologischer Vater, also jener, der das Kind gezeugt hat, nicht zwangsläufig auch der juristische sein muss – wenn das Kind nämlich aus einer außerehelichen Beziehung stammt.
Bin ich der Vater? Der Vaterschaftstest gibt Sicherheit.
Hat ein (werdender) Vater Zweifel an der Treue seiner Partnerin und damit an der Herkunft seines Kindes, so kann ein Vaterschaftstest für Aufklärung sorgen.
Häufig beruht auf einer eindeutig festgestellten Vaterschaft nicht nur eine gesunde Beziehung zum Kind. Es geht auch um finanzielle Punkte wie Erbansprüche und Unterhalt. Auch Sozialleistungen werden von einer biologischen Vaterschaft abhängig gemacht.
Vaterschaftstest vor der Geburt?
Schon während einer Schwangerschaft kann ein Mann, der nicht mit seiner Partnerin verheiratet ist, die Vaterschaft gegenüber dem noch ungeborenen Kind anerkennen. Die Zustimmung der Mutter ist dafür notwendig. Die Vaterschaft gilt dann auch juristisch. Der Vater erhält das Sorgerecht und auch die Unterhaltspflicht. Er kann nun die Erziehung in seinem Sinne mit beeinflussen.
Auch Vaterschaftstests sind während einer Schwangerschaft in gewissem Rahmen schon möglich. Das Ergebnis führt zu Sicherheit auf beiden Seiten und kann helfen, die Schwangerschaft emotional stabiler zu erleben.
Linktipp: 15 Dinge über das Vater sein, die Dir vorher niemand verrät
Akzeptanz nach der Geburt.
Unverheiratete Paare können auch bis nach der Geburt mit der Anerkennung der Vaterschaft warten. Sie kann dann beim Jugendamt, beim Amtsgericht, beim Standesamt oder bei einem Notar durchgeführt werden.
Im Gegensatz zu dieser freiwilligen Anerkennung des Kindes durch seinen Vater, steht die Vaterschaftsfeststellung. Bei einem unehelich geborenen Kind oder bei fehlender Anerkennung, ist eine Vaterschaftsfeststellung der einzige Weg, den Vater zu bestimmen.
Hierzu gibt es neben einem vereinfachten Verfahren bei einem Jugend- oder Standesamt ein gerichtliches Feststellungsverfahren, in dem eine Klage erhoben werden kann.
Ist ein Vaterschaftstest ohne Mutter möglich?
Grundlage dafür wird u.a. ein gerichtlich anerkannter Vaterschaftstest sein. In Gegenwart von Zeugen werden dafür im untersuchenden Labor, beim Arzt oder auch beim Jugendamt DNA-Proben, entweder Speichel mit einem Mundhöhlenabstrich oder Blut, genommen.
Ein Test, an dem alle drei Personen teilnehmen, führt meist zu einem deutlicheren Ergebnis. Auch DNA-Spuren aus Proben wie Fingernägel, benutzte Schnuller, Zigarettenstummel o.ä. können zu einem Vaterschaftstest verwendet werden.
„Ganz der Vater“ – Kenntnis der Vaterschaft
Tausende Gentests jährlich zeugen von der Unsicherheit vieler Menschen, wenn es um ihre Verwandtschaft zueinander geht.
Die Kenntnis der Vaterschaft und die Sicherheit darüber, dass ein ganz bestimmter Mensch der leiblich Vater oder das Kind ist, führt für viele Menschen zu einem ruhigerem Leben.
Dennoch sollte es das Wichtigste bleiben, dem Kind eine stabile Umgebung zu bieten, in dem es in Liebe groß werden kann.
Kosten für einen Schwangerschaftstest
Die Kosten für einen Schangerschaftstest richten sich häufig nach der Art und Geschwindigkeit, in der ein Test ablaufen soll.
Die Preisspanne reicht von 159 € – für einen Standard Vaterschaftstest und kann bis zu 500 € kosten. Es gibt Anbieter, Ihre Testverfahren auch im Expressverfahren anbieten. Hierfür werden, in der Regel, zwischen 250 bis 300 € Aufschlag aufgerufen. Nicht ganz billig aber manchmal muss es eben schnell gehen.
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Wie stehst Du zum Vaterschaftstest?
Natürlich gibt es viele, gute Gründe wissen zu wollen ob Du der Vater bist. Ich könnte mir – besonders wenn das Kind schon auf der Welt ist – gut vorstellen, dass es belastend sein kann.
Wenn das Ergebnis negativ – Du also doch nicht der Vater bist – hast Du Gewissheit gewonnen aber vielleicht auch einen Menschen, der Dir ans Herz gewachsen ist, verloren.
Ich bin auf Deine Meinung gespannt und freue mich von Dir in den Kommentaren zu lesen.
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Was die meisten hier schreiben ist einfach nur unglaublich… Wenn es nicht euer Kind ist dann hat dieses Kind einen anderen Vater!! Und wenn ihr einfach nur voller Egoismus handelt weil es euch so passt und ihr meint wozu einen test machen wozu hinterfragen obwohl ihr wisst das eure Frau anscheinend mit jedem ins Bett geht macht ihr euch selbst sowie das Leben der Kinder kaputt!! Wie soll sich ein Kind fühlen nach 10-15 Jahren zu erfahren oh ist gar nicht mein richtiger Vater??? Merkt ihr wie egoistisch und dämlich ist seid? Jedes Kind hat das Recht zu wissen wer der echte Vater und Mutter ist egal ob ihr es erzieht und wenn eure ah so tolle Frau euch schon Gründe gibt zu Misstrauen dann macht einen scheiß test!!! Es geht hier nicht nur um euch!! Kinder sind keine Spielzeuge oder Tiere sondern menschliche Wesen… Meiner Meinung nach sollte es Pflicht sein dass jeder einen Vaterschaftstest machen muss. Diese Gewissheit sollte jeder haben und dabei geht es gar nicht um Geld oder der gleichen sondern um die Wahrheit für das Kind und auch für den Vater. Jeder der das hier liest sollte und Zweifel hat sollte umgehend einen test machen und zwar sofort nicht warten und überlegen sondern Gewissheit schaffen und dann wenn das Ergebnis da ist kann man entscheiden wie man weiter macht sollte man jedoch nicht der Vater sein dann muss die frau den echten vater suchen ganz egal ob ihr das kind erziehen wollt oder nicht aber jedes kind hat das Recht seinen leiblichen vater kennenzulernen. Seid nicht so scheiß egoistisch denn es geht hierbei nicht nur um euch…
Danke für Deinen offenen Kommentar. Ich kann mir kaum vorstellen, wie Du Dich fühlst.
Immer wieder lese ich ausschliesslich was es für Auswirkungen für die Mutter und den möglichen „Stiefvater“ hat. Hat schonmal jemand an den biologischen Vater gedacht??? Wir Leben in einer Welt wo sich die Mutter des Kindes den Vater aussuchen kann. Der biologische Vater hat keine Rechte und wird zurück gelassen mit dem Schmerz zu wissen dass sein Kind ohne ihn aufwächst.
In meinem Fall ist es andersrum. Ich hatte eine Affäre mit einer Kollegin woraus ein Kind entstand. Da ihr Freund ( er weiss von der Affäre) die Vaterschaft anerkannt hat, habe ich keine Rechte mehr. Die beiden habe sich entschieden mein Kind aufzuziehen ohne mich einzubinden und ohne dass ich mein Kind jemals sehen darf….und sicherlich wird er von mir niemals erfahren.
Was meint ihr wie es mir geht? Mein Kind ist nun 18 Monate alt und das einzige mal dass ich mein Kind sehen durfte war vor Gericht als die Richterin mir erklärt hat dass ich Pech habe. Das Kind lebt in einer Familiären sozialen Beziehung zu dem stiefvater und damit bin ich raus.
Genau so sieht es nämlich aus… ich muss zusehen wie ich jedem Tag mit dem Gedanken klar komme dass ich ein Kind habe dass nie von mir erfahren wird…dass ich aber mit jeder Faser meines Lebens beschützen würde. Ich erleide unglaublichen Herzschmerz … der Gedanke wird mich nie verlassen… es vergeht kein Tag an dem ich nicht an mein Sohn denke.
Das ist die traurige Welt… die Mutter sucht sich das Kind aus …. der angearschte ist der biologische Vater nicht der eingetragene Vater …. der eingetragene Vater ist der betrogene aber der unwiderruflich seelisch geschädigte ist der biologische Vater. Alle haben Rechts nur nicht der biologische Vater. Denkt mal darüber nach!!!
Ich glabue da gibt es Methoden. Die sind aber sehr aufwendig (medizinischer Eingriff) und auch nicht ungefährlich fürs Baby.
Gute Tag ich würde gerne wissen ob mann kann auch wen das Kind ist noch nicht geboren einen Test zu machen
@thomas merz
Ich habe soeben nach sechs Jahren erfahren, dass mein Kind nicht mein leibliches Kind ist. Glauben sie mir ich liebe mein Kind von ganzem Herzen, aber da bricht eine Welt zusammen. Nichts ist wie es einmal war. Jedesmal wenn das Kind Papa zu dir sagt zuckt man am Anfang zusammen. Mann möchte nur mehr heulen und ist fertig mit der Welt. Von wegen Blumenstrauß dem biologischen Vater überbringen. Das kann nur jemand sagen, den es ihn nicht persönlich betrifft. Da geht man im wahrsten Sinne des Wortes durch die Hölle.
Endlich einer, der’s Kapiert hat, dass es weder um Geld, noch um ewige sexuelle Monotonie im Leben geht… und dann kommen die Miesmacher im RTL-Style daher ….
Interessant. Jemand belügt und betrügt euch und vor allem eure Kinder … und ihr findet das toll? Oder habe ich einfach die Ironie-Tags übersehen?
Tolle Einstellung, danke Thomas für Deinen Kommentar.
Was mich betrifft, so sagte ich jeweils zu meiner Frau: Sollte ich je erfahren, dass meine drei Kinder andere Väter hätten – ich würde schnurstracks Blumensträusse kaufen gehen und den Vätern vorbeibringen – mit einem riesigen Dankeschön für die tolle Zeit, die ich dank meinen Kindern erleben darf und durfte:)
Ich liebe meine drei Kinder doch nicht, weil sie meine leiblichen Kinder sind … sondern weil wir tolle Beziehungen miteinander leben dürfen…
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Natürlich würde ich in dem Falle, dass jemand auftauchte und behauptete, unser Sohn sei eigentlich sein Sohn, wäre ein Test möglicherweise(!) unumgänglich, aber, wie schon gesagt, erst dann …
rk-f
Nun, ganz so locker wie Du
, sehe ich das Ganze nicht. Wenn dem so wäre, würde für mich eine Welt zusammenbrechen.
Ich würde dann den Vaterschaftstest wohl eher dafür machen um zu beweisen das es meine Kinder sind, statt umgekehrt.
Ich war selbst überrascht wie viele „Kuckuckskinder“ es tatsächlich jedes Jahr gibt. Daher finde ich es gut, dass es Tests gibt um Klarheit zu schaffen – für alle Seiten.
Bin immer wieder überrascht, wieviele Papas sich dafür interessieren, … ja – wofür eigentlich? Dass sie der biologische Vater dieses Kindes sind? Dass die Frau eine Affaire hatte? Dass alles wirklich wirklich so ist, wie es gerade ist? Dass es ein Hintertürchen gibt, falls sich ändert was grad so wirklich wirklich ist?
Ich bin verheiratet, wir haben einen Sohn. Mehr muss ich nicht wissen – mehr will ich auch gar nicht wissen. Und wenn, wider Erwarten, morgen jemand auftaucht, der Eigentumsrechte (ich glaube, so muss man das nennen) an unserem Sohn erhebt, werden wir eine Lösung finden. Aber erst dann.
Manchmal allerdings, aber nur manchmal, überlege ich mir, was so mancher Papa denn machte, sollte es eines Tages an der Tür klingeln und eine fremde Mama mit Kind auf dem Arm sagen: „Hey, erinnerst du dich noch an mich? Das hier ist unser Sohn …“
Aber, na Gott sei Dank gibt es da ja einen Test … 🙂
rk-f