Endlich Hausaufgaben ohne Stress – mit dieser simplen Technik klappt es

Grundschul-Phase Erziehung richtig hinbekommen
von Andreas

Hausaufgaben ohne Stress, das wollen alle – unsere Kinder und natürlich auch wir Eltern. In diesem Artikel geht es darum, wie Stress bei den Hausaufgaben überhaupt entsteht. Ausserdem erfährst Du, wie Euch eine ganz einfache Technik hilft, ohne Stress und Streit die Hausaufgaben zu erledigen.

Schulschluss bedeutet für die allermeisten Schüler noch längst nicht Feierabend. Zu Hause warten die Hausaufgaben und die sind oft Grund für Stress und Streit. In diesem Artikel teile ich einen Hausaufgaben Tipp für Eltern mit Dir, mit dem Du Deinem Kind helfen kannst, die Hausaufgaben ohne Stress fertig zu bekommen.

Hausaufgaben waren für mich immer ein absoluter Horror. Und nicht nur für mich. Meine Mutter erinnert sich heute noch lebhaft an die vielen Nachmittage, an denen sie sich die Haare gerauft hat, weil ich es einfach nicht hinbekommen habe.

Das soll nicht heißen das ich damals dumm oder begriffsstutzig war. Ich war einfach sehr, sehr leicht abzulenken und konnte mich nicht richtig dazu motivieren meine Hausaufgaben flüssig und an einem Stück zu erledigen.

Linktipp: Was würdest Du heute anders machen als Deine Eltern?

Heute werde ich fast täglich an meine Schulzeit zurückerinnert, denn Leopold ist mir in dieser Weise sehr ähnlich.

Wenn Kinder mit den Hausaufgaben nicht so zurechtkommen, wie Sie vielleicht könnten, dann ist das besonders schade. Es nimmt ihnen Zeit vom Tag, die sie viel schöner und besser verbringen könnten als mit Hausaufgaben.

Und natürlich ist Stress bei den Hausaufgaben auch immer ein Konflikt der nicht gerade zu einer verbesserten Beziehung zwischen Eltern und Kind führt.

Wie bekomme ich das mit der Erziehung richtig hin?

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Ich beschäftige mich häufig und gerne mit Produktivitätsmethoden und versuche mein Arbeitsablauf stetig zu optimieren. Deswegen kam mir die Idee, ob man nicht eine meiner Produktivitätstechniken für die Hausaufgaben von Leopold und Florentine verwenden kann.

hausaufgaben tipp für eltern und schüler

Was sorgt überhaupt für den Stress bei den Hausaufgaben?

Nach der Schule noch mal hinzusetzen und etwas für die Schule zu tun hat wahrscheinlich niemandem richtig Spaß gemacht und wird niemanden jemals richtig Spaß machen.

Das Problem mit der Motivation

Sechs Stunden Schule hinterlassen bei Kindern ihre Spuren. Im Unterricht mussten sie ruhig sitzen, zuhören und sich konzentrieren. In der Pause haben sie ihre sozialen Fähigkeiten geschärft, vielleicht Fußball gespielt oder andere Dinge getan. Da ist das meiste Pulver des Tages schon verschossen.

Jetzt sitzen sie zu Hause, wenig motiviert und haben ein Berg von Hausaufgaben vor sich. Mathe, Deutsch, Englisch – überall gibt es viel zu tun, zu denken und zu schreiben.

Dabei ist es draußen so schön und es gibt 100 Sachen, die sie jetzt lieber machen würden.

Natürlich fällt es Deinem Kind dann schwer sich zu motivieren anzufangen und die Arbeit auch konsequent durchzuziehen.

Das Problem mit der Dauer der Hausaufgaben

Ich muss schmunzeln, wenn bei den Elternsprechtagen die Lehrer sagen Hausaufgaben sollten maximal 30 Minuten dauern (oder 45 Minuten in der vierten Klasse).

Wir schaffen das nie.

Natürlich muss man das Kleingedruckte der Lehrer lesen, denn sie sagen 30–45 Minuten konsequente Arbeit.

Aber genau da liegt das Problem. Leopold schafft zum Beispiel fast nie sich hinzusetzen und die Hausaufgaben konsequent in einem Rutsch zu erledigen. Zwischendrin wird aufgestanden, irgendetwas geholt und mal eben schnell was nachgeschaut.

Er hat ja auch den ganzen Tag Zeit.

Was Du hier gut beobachten kannst ist, dass das Parkinsonsche Gesetz zu Werke geht. Arbeit dehnt sich immer so weit aus, wie ich Zeit dafür zur Verfügung stelle.

Wenn sich also Leopold denkt, er kann den ganzen Tag dafür verwenden die Hausaufgaben zu erledigen, wird es auch den ganzen Tag dauern.

Das sorgt natürlich am nächsten Tag nicht unbedingt für Motivation, wenn er weiß, dass er auch am nächsten Tag den ganzen Tag lang Hausaufgaben machen wird.

Linktipp: Wer macht denn bei Euch die Hausaufgaben – ehrlich, jetzt?

Die Nerven sind dünn

Je nachdem was an dem Tag in der Schule los war, ist Dein Kind nachmittags einfach nicht mehr so belastbar.

Wenn Kinder vor diesem Berg von Hausaufgaben sitzen und schon erahnen das sie den Rest des Tages nichts anderes machen, als Hausaufgaben zu erledigen, wird es schnell frustrierend.

Diese Frustration entlädt sich dann auf die Geschwindigkeit und Sorgfalt mit den die Hausaufgaben erledigen.

Ein Teufelskreis beginnt.

Was genau ist die Pomodoro Technik?

Die Pomodorotechnik ist eine Produktivitätstechnik, die auf drei Säulen basiert

1. Kleine Häppchen

Bei der Pomodorotechnik geht es darum, nicht in einem Stück, sondern in sogenannten „Sprints“ zu arbeiten. Das heißt Du arbeitest 25 Minuten am Stück und machst dann eine Pause.

In diesen schon 25 Minuten tust Du nichts anderes, als Dich auf die eine Aufgabe zu konzentrieren.

Größere Aufgaben werden im Vorfeld in kleinere Teilaufgaben unterteilt, die sich in 25 Minuten erledigen lassen.

2. Absoluter Fokus

Wenn Du Dir bei der Pommodorotechnik eine Aufgabe herausgepickt hast, stellst Du Dir einen Timer. Das kann entweder ein Küchentimer sein (daher hat die Pomodoro Technik auch ihren Namen) oder einfach Dein Handytimer.

Du stellst die Zeit auf 25 Minuten und beginnst mit der Aufgabe, die Du Dir für diese 25 Minuten vorgenommen hast.

Damit Du Dich voll und ganz nur auf diese Aufgabe konzentrieren kannst, werden sämtliche möglichen Ablenkungen, die Dich ablenken können eliminiert. Du beginnst nichts anderes und tust nichts anderes als diese Aufgabe zu erledigen.

3. Regelmäßige Pausen

Zahlreiche Studien haben ergeben, dass wir Menschen es nicht schaffen uns länger, als einen gewissen Zeitraum auf eine Aufgabe zu konzentrieren. Das findet sich auch in der Pomodorotechnik Berücksichtigung.

Daher sind regelmäßige Pausen eine der Hauptsäulen der Technik. Nach 25 Minuten gibt es eine kurze Pause ein 5 Minuten und nach drei 25 Minuten Einheiten gibt eine längere Pause von 25 Minuten.

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Hausaufgaben ohne Stress dank der Pomorodotechnik – so geht es

Die Pomodoro Technik klang für mich nach der perfekten Lösung für das Problem bei unseren Hausaufgaben. Deshalb habe ich ein Experiment mit Leopold gewagt in dem wir eine Woche lang die Hausaufgaben mit dieser Technik angegangen sind.

Für dieses Experiment haben wir die Pomodorotechnik auf unser Ziel leicht abgewandelt. Wie wir dabei vorgegangen sind, das erkläre ich Dir jetzt.

Linktipp: 9 Tipps, wie Du die Motivation zum Lernen bei Deinem Kind hochhältst

Hausaufgaben in kleine Häppchen aufteilen

Der erste Schritt bei der Pomodoro Technik ist es, die Aufgaben auf die einzelnen Zeiteinheiten, die Du machen möchtest, aufzuteilen.

Bei Leopolds Hausaufgaben haben wir das so gemacht:

Mathematik war viel, daher haben wir zwei Zeiteinheiten für Mathematik eingeplant.

Deutsch war meist nicht ganz so viel, sondern oft nur ein Abschreibtext. Dafür haben wir uns meist eine Zeiteinheit vorgenommen.

Bei den Zeiteinheiten haben wir uns nicht an die Pomodorotechnik gehalten, sondern haben die Zeiteinheiten von 25 auf 15 Minuten reduziert.

D. h. sollten wir mit dieser Technik erfolgreich sein, hätte Leopold in 45 Minuten seine Hausaufgaben für den Tag erledigt gehabt.

Soweit die Theorie.

Ran an den Speck

Nachdem wir die Hausaufgaben in kleine Häppchen aufgeteilt hatten, ging es nun an die Arbeit. Ich habe mein Handy als Timer auf den Tisch gelegt, auf 15 Minuten gestellt und los ging es.

Die ersten zwei Einheiten musste ich noch ein bisschen an den Seitenlinien Leopold begleiten und ihn darauf hinweisen, das er sich wirklich nur auf das konzentrieren soll, was er zu tun hat.

Wir haben im Laufe der Zeit gemerkt, dass es sinnvoll ist sich möglichst „sauberen“ Arbeitsplatz zu begeben, an seinem Schreibtisch im Kinderzimmer waren zu viele Ablenkungen. Deshalb haben wir nach dem ersten Tag entschieden, die Hausaufgaben am Küchentisch zu erledigen, wo nur seine Hausaufgaben auf den Tisch legen und sonst nichts.

Die verdienten Pausen

Nach 15 Minuten hat Leopold seine erste Zeiteinheit hinter sich gebracht und durfte vom Tisch aufstehen, um sich etwas zu trinken holen oder eine Runde auf dem Trampolin zu springen.

Um etwas Abwechslung in die Pausen zu bekommen habe ich auch damit experimentiert, dass er in der Pause YouTube gucken darf. Das haben wir aber recht schnell wieder verworfen, weil mir das zu sehr auf den Medienkonsum fixiert war.

Viel mehr hat es zum generellen Wohlbefinden und zur Effektivität beigetragen, wenn er sich etwas bewegt hat und vielleicht sogar frischen Luft war.

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Hausaufgaben ohne Stress in 45 Minuten erledigt!

Was als fixe Idee und als nettes Experiment gestartet ist, hat sich als äußerst effektives Tool für die Hausaufgaben erwiesen.

Leopold hat konsequent an seinen Hausaufgaben gearbeitet und diese innerhalb von 2–3 Zeiteinheiten erledigt bekommen. Er war insgesamt viel weniger frustriert und hat sich deutlich weniger durch andere Dinge ablenken lassen.

Linktipp: Was Du von einem miesen Chef über das Vatersein lernst

Die Pausengestaltung war die größte Herausforderung, denn wir wollten etwas machen was motiviert auf die Pause hinzuarbeiten, sollte aber auch keine zu große Belohnung sein, weil sich dies nach der Zeit sonst abnutzt.

Und jetzt?

Solche Tools und Techniken für die Kindererziehung – und das ist Hausaufgabenbetreuung – heranzuziehen ist nicht unbedingt jedermanns Sache.

Für uns war es ein Experiment, das hervorragend geklappt hat.

Das heißt aber nicht, dass wir jetzt jeden Tag die Hausaufgaben so machen. Das ist auch gar nicht nötig, denn nicht jedes Mal ist Leopold unmotiviert oder lustlos.

An neun von zehn Tagen klappt es hervorragend auch ohne irgendwelchen Methoden oder Technik. Die Pomodorotechnik ist in unser Arsenal an Möglichkeiten eingezogen, um an schwierigen Tagen eine Stütze zu sein und den Kindern zu helfen, nicht den ganzen Tag nur an den Hausaufgaben zu sitzen und frustriert zu sein.

Hast Du ähnliche Erfahrung mit Deinem Kind? Sitzt Ihr sehr lange an den Hausaufgaben? Fällt es Deinem Kind schwer sich zu motivieren oder sich länger zu konzentrieren? Dann probier die Pomodorotechnik doch einfach mal aus.

Wenn du noch Fragen oder Anregungen hast, was wir bei der Technik verändern und verbessern können dann schreib mir gerne ein Kommentar.

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    2 Kommentare
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    Gast
    Anne
    2 Jahre zuvor

    Naja… Also mein Kind will nicht mal auf das Blatt schauen… Da holt auch der Timer nicht.

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