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Erziehung richtig hinbekommen

Vater zu sein ist die größte Aufgabe, der Du Dich als Mann stellen kannst. Das Thema Erziehung ist dabei sicher eine der größten Herausforderungen. Es gibt keinen Fahrplan, keine Anleitung der Du folgen kannst.
Bei der Erziehung Deines Kindes gibt es kein richtig oder falsch. Ihr entscheidet, wie Ihr Euer Kind erzieht und welche Werte Ihr weitergeben wollt.
Hier teile ich ein paar Ideen und Erfahrungen mit Dir. Vielleicht ist ja was interessantes für Dich dabei.

8 Erziehungsfehler, die Dir Dein Kind nicht verzeiht

Kategorie: Phase 1 (Dein Kind ist 0-3 Jahre alt)

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Wir alle machen Fehler in der Erziehung – damit müssen wir uns abfinden. Niemand ist perfekt. Es gibt zwei Sorten von Erziehungsfehler. Die einen tun niemandem weh. Die anderen vergisst Dir Dein Kind nie. Und um die geht es in diesem Artikel. Wir schauen uns an, was diese Fehler auslösen können. Was solche Fehler sind und wie Du verhinderst diese Arten von Fehlern zu begehen.

Das Urvertrauen von Kindern ist nicht resistent gegen unsere Erziehungsfehler

Die Beziehung zwischen Dir als Vater und Deinem Kind ist von Natur aus sehr eng. Urvertrauen, nennt sich das. Bedeutet, dass Dein Kind Dir von Tag 1 an bedingungslos vertraut. Und das, obwohl es Dich nicht kennen oder einschätzen kann. Für Lebewesen, die noch nicht “ganz fertig” geboren werden, ist das überlebenswichtig.

Dieses Urvertrauen ist auch in der heutigen, zivilisierten Welt noch wichtig. Das siehst Du an Kindern, die ohne Eltern aufwuchsen. Sie konnten nie ein Urvertrauen aufbauen und haben mit den psychischen Konsequenzen, den Rest ihres Lebens umzugehen.

So stark das Urvertrauen, das Band zwischen Vater und Kind ist – es ist nicht kugelsicher. Und leider kannst Du selber Fehler begehen, die dieses Band zerstören und das Vertrauen Deines Kindes nachhaltig verletzen.

Erziehungsfehler machst Du schneller, als Du denkst

Wenn Du an solche Fehler denkst, malst Du Dir vielleicht dramatische Dinge aus, wie sexueller Missbrauch oder ähnliche abstruse Dinge.

Es gibt aber eine Reihe von Erziehungsfehler, die Du begehen kannst, ohne es wirklich zu bemerken. Es gibt Dinge, die mögen für Dich wie Kleinigkeiten aussehen und bei Deinem Kind traumatische Erlebnisse auslösen.

Die Konsequenz kann ein dauerhaft gestörtes Verhältnis zu Deinem Kind bedeuten. Im schlimmsten Fall löst Dein Verhalten eine dauerhafte, psychische Störung aus.

Linktipp: Bei psychischen Störungen von Kindern geht es nie um Schuldfrage

Die 8 schlimmsten Erziehungsfehler, die Dir Dein Kind nicht verzeiht

Welche Erziehungsfehler das Potenzial haben, Dein Kind derart zu treffen? Ich habe eine Liste mit 8 der schlimmsten Fehler zusammengestellt. So kannst Du sie bewusst umschiffen.

Dem Kind Deinen Willen aufzwingen

Das Gegenteil von gut gemacht ist gut gemeint. Und das trifft hier besonders zu. Denn vielleicht meinst Du es gar nicht böse und merkst nicht, dass Du Deinem Kind gerade Deinen eigenen Willen aufzwingst. Etwa, wenn Du ihm Deine Religion aufdrängst.

Für Dein Kind ist dieses Verhalten problematisch und kann Auswirkungen auf den Rest seines Lebens haben.

Zu viel Freiheit

Der Laissez-faire Erziehungsstil ist eine Mischung aus “Scheißegal Haltung” und Freiheit. Kindern schadet diese Art von Freiheit mehr als sie ihnen nutzt. Sie können mit diesem Mangel an Struktur nicht umgehen. Sie brauchen Regeln und Normen, an denen Sie wachsen und sich später reiben können.

Linktipp: Basiswissen Kindererziehung [Pflichtlektüre für Papa & Mama]

Schwiegen und Nichtbeachtung als Strafe

Ich finde, das Thema könnten wir sogar noch auf Bestrafung im Allgemeinen erweitern. 

Denn kein Kind gehört jemals bestraft.

Kommunikation und Beachtung als Strafe einzusetzen ist besonders brutal. Das Kind weiß, dass es etwas falsch gemacht hat und sucht nach einem Konflikt Nähe und Kontakt. Wird dieser verwehrt, kann das tiefe Wunden hinterlassen.

Linktipp: Die Konsequenzen bei Kindern durchzuziehen ist echt schwer

Kinder zu sehr schützen wollen

Damit meine ich nicht die Helikopter-Eltern, da draußen. Vielmehr machen viele den Fehler, die Realität vor den Kindern zu verschleiern. Eltern vermeiden Streit vor den Kindern. Wenn es Eheprobleme gibt, ergibt es keinen Sinn, diese dem Kind verheimlichen zu wollen.

Kinder sind super sensibel und merken ohnehin, dass etwas faul ist. Versuchst Du den Streit und die Probleme zu verheimlichen, denkt Dein Kind, dass es Schuld ist.

Linktipp: Ist ein Streit vor den Kindern schlecht? Insidertipps für bessere Streits (von denen alle etwas haben)

Ängste und Sorgen von Kindern nicht ernst nehmen

Für diesen Fehler sind besonders wir Väter empfänglich. Wir nehmen viel schneller eine “stell Dich nicht so an” Haltung an. Womöglich ziehst Du Dein Kind auf oder bringst es bewusst in Situationen, vor denen es sich fürchtet? Das kann traumatische Erinnerungen produzieren. Du nimmst Dein Kind und seine Gefühle nicht ernst. Bringst ihn gar in die Situationen, vor denen es sich fürchtet.

Das Eigentum Deines Kindes nicht ernst nehmen

Der Berg an Spielsachen wächst im Laufe eines Kinderlebens aufs schier unermessliche an. Da neigst Du schnell dazu Dinge zu verkaufen oder wegzuwerfen. Tust Du das ohne die Absprache mit Deinem Kind ist Ärger vorprogrammiert. Kinder bauen eine irrationale, emotionale Bindung zu Dingen auf. Erwischst Du im Aufräumwahn aus Versehen das Lieblingsteil, kann das tiefe, emotionale Schrammen erzeugen.

Deinem Kind den Mund verbieten

Der Spruch: “Wenn der Kuchen redet, haben die Krümel Sendepause” kommt Dir bekannt vor? Sicherlich ist es wichtig, dass Dein Kind wichtige Höflichkeitsregeln lernt. Man unterbricht ein Gespräch nicht, denn anderen Menschen nicht ausreden zu lassen ist unhöflich.

Jedoch Dein Kind, sein Mitteilungsbedürfnis und seine Meinung zu unterdrücken ist ein großer Fehler.

Linktipp: Knigge für Kinder – welche Umgangsformen sind heute noch zeitgemäß?

Du missachtest die Privatsphäre Deines Kindes.

Unangeklopft ins Kinderzimmer stürmen. Als “erzieherische” Maßnahme alle Spielsachen in die Mitte des Zimmers zu werfen, wenn Dein Kind sein Zimmer nicht aufgeräumt hat. All das sind schwere Verletzungen der Privatsphäre. Jeder braucht einen Rückzugsort. Und das nicht erst in der Pubertät. Wenn Dein Kind diesen Raum nicht hat und versteht, dass es dort ungestört sein kann, fehlt ein wichtiger Teil.

Wie vermeiden wir solche Erziehungsfehler

Das waren 8 schwere Fehler, die Du begehen kannst. Und sicherlich ließe sich diese Liste beliebig fortführen. Was dabei vielleicht klar wurde: Es sind keine undenkbaren Dinge. Jedem können solche Fehler unterlaufen.

Wenn wir darüber nachdenken, wie wir diese und gleichartige Erziehungsfehler vermeiden können, fällt eine Sache auf. All die Fehler in dieser Liste haben eines gemeinsam: 

Sie alle haben mit mangelndem Respekt und Wertschätzung zu tun.

Einige werden denken: sind doch nur Kinder.

Im Umgang mit Kindern gelten die gleichen Regeln und Prinzipien wie in jeder Beziehung. Und die Basis einer jeden guten Beziehung sind Respekt und Wertschätzung.

Unsere Kinder nehmen es uns – zu Recht – übel, wenn besonders wir es nicht schaffen ihnen diesen entgegenzubringen.

Und jetzt?

Ich hoffe, ich konnte Dein Bewusstsein dafür schärfen, wie leicht wir grobe Erziehungsfehler begehen können. Diese Fehler haben nicht nur einen schädlichen Effekt auf unsere Beziehung. Sie können auch nachhaltig das Leben unserer Kinder negativ beeinflussen.

Überlege daher erst, ob das was Du tust von Respekt und Wertschätzung geprägt ist. Das ist im Alltag nicht leicht. Je häufiger Du Dich hinterfragst und das mit Dir abcheckst, desto seltener läufst Du Gefahr diesen Fehler zu begehen.

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Kategorie: Phase 1 (Dein Kind ist 0-3 Jahre alt) · Stichworte: Erziehung richtig hinbekommen

Sexuelle Aufklärung leicht gemacht [Vermeide diesen Fehler]

Kategorie: Phase 3 (Dein Kind ist 6-10 Jahre alt)

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Sexuelle Aufklärung ist die Aufgabe von uns Eltern – ob es uns gefällt, leicht fällt oder nicht. Und darum geht es in diesem Artikel. Wir schauen uns an, warum sich viele Eltern so schwer damit tun, warum es heute noch wichtiger ist aufgeklärte Kinder zu haben und wie Du das Thema richtig angehst. Ausserdem erfährst Du, in welchem Alter Deines Kindes, welche Themen wichtig sind.

In diesem Artikel:

  • Eltern sind oft selbst noch zu verklemmt, um sexuelle Aufklärung richtig anzugehen
  • Aufgeklärt zu sein ist heute so wichtig wie schon lange nicht mehr
  • Wir denken falsch darüber was Aufklärung ist und wann sie stattfindet
  • Sexuelle Aufklärung ist ein dauerhafter Bestandteil der Erziehung
  • Und jetzt

Beim Thema sexuelle Aufklärung tun sich viele Eltern schwer.

Sie verhalten sich, wie das berühmte Kaninchen vor der Schlange. Sie wissen, dass es kommen wird. Dass sie sich Fragen der Kinder stellen müssen. Dass es Themen gibt, über die es für beide Seiten unangenehm wird zu sprechen.

Warum ist das so?

Eltern sind oft selbst noch zu verklemmt, um sexuelle Aufklärung richtig anzugehen

Wir wollen modern sein. Aufgeschlossen und “von heute”. Doch dann schließen wir uns im Bad ein. Die Kinder dürfen uns nicht beim Baden oder Duschen nackt sehen. Sexuelle Organe bekommen “niedliche” Namen und  Sex hatten wir lange nicht mehr. So etwas machen Eltern nicht.

Linktipp: Darum haben so viele Paare keinen Sex nach der Geburt (und was Du anders machen kannst).

Wer das Thema Sex ausschließt, führt zwangsläufig irgendwann Gespräche, die komisch sind. Im schlimmsten Fall passiert sexuelle Aufklärung in der Schule oder im Freundeskreis der Kinder.

Aufgeklärt zu sein ist heute so wichtig wie schon lange nicht mehr

Dabei ist es heute unglaublich wichtig, dass Kinder sexuell und körperlich aufgeschlossen aufwachsen. Bescheid wissen. Sensibilisiert werden was ok ist und was nicht.

Und das so früh wie möglich.

Berichte von Kindesmissbrauch jagen jeden Monat durch die Medien. Wir sitzen kopfschüttelnd vor dem Fernseher und fragen uns, warum das keiner mitbekommen hat?

Geschlechtskrankheiten wie HIV sind wieder auf dem Vormarsch. Ich erinnere mich noch gut an die TV-Offensive zum Thema Aids in meiner Jugend. Ingolf Lück will bei Hella von Sinnen an der Kasse die Kondome bezahlen… – kennst Du auch noch, oder? Heute redet kaum noch jemand von HIV.  Das Ergebnis: die Anzahl der Menschen, die sich mit HIV anstecken, ist deutlich höher als noch in den 90ern.

Es gibt gute Gründe warum es für Kinder und junge Menschen wichtig ist, sexuell gut aufgeklärt zu sein.

Sexuelle Aufklärung ist unsere Aufgabe aber wir gehen es falsch an

Wir denken falsch darüber was Aufklärung ist und wann sie stattfindet

Das Problem liegt darin, wie wir über sexuelle Aufklärung denken. Wir sehen es als Meilenstein, den wir im Laufe der Erziehung abarbeiten müssen.

Wir hoffen, dass es möglichst lange dauert, bis wir an den Punkt kommen, an dem wir es “anpacken” müssen.

Wir hoffen, dass es schnell vorbeigeht und sind nicht böse, wenn es doch die Schule übernimmt.

Tatsächlich ist gute, sexuelle Aufklärung ein Prozess, der früher beginnt als Du denkst. Ein Prozess, der mehr als 1-2 Gespräche erfordert und über 18 Jahre dauert.

Sexuelle Aufklärung ist ein dauerhafter Bestandteil der Erziehung

Wir dürfen sexuelle Aufklärung als Bestandteil der Erziehung verstehen. Ziel ist, dass Du Dein Kind zu einem körperlich aufgeschlossenen und informierten Menschen erziehst. Ein Mensch, der mit sich, seinem Körper und seiner Sexualität im Reinen ist. Der nicht rot anläuft, wenn jemand “Penis” oder “Scheide” sagt.

Sexuelle Aufklärung ist eine Reise, auf die Du mit Deinem Kind gehst. In jedem Alter gibt es Themen, die wichtig sind und über die Ihr sprechen müsst.

Baby-/ Kleinkind Alter

Viele Eltern erfinden niedliche Worte für den Penis des Jungen oder die Scheide des Mädchens. Sie verhalten sich gehemmt, wenn es darum geht, das Kind im Intimbereich zu waschen.

Auch auf das Verhalten des Kindes reagieren sie komisch. Wenn beispielsweise Mädchen den Rock hochheben oder Jungs ihren Penis zeigen, reagieren sie total über. Sie können damit schlecht umgehen, wenn Kinder nackt ihren Körper erkunden.

Das Ergebnis: die Kinder bekommen ein schräges Bild von Ihren Körperteilen. Klammern das Thema aus, ohne zu verstehen warum.

Den Grundstein offen und selbstbewusst mit dem Thema Sexualität umzugehen, legst Du in diesem Alter. Nenn das Kind und damit die Geschlechtsorgane beim Namen. Warum soll ein Kind nicht wissen was ein Penis oder eine Scheide ist?

Es sollte für Dich als Vater das normalste der Welt sein, Dein Kind in diesen Regionen zu waschen.

Kinder im Alter von 3-6 Jahren

Das Waschen in der intimen Region hat eine Altersgrenze.

Nach Entwicklungstempo Deines Kindes, sollte ab einem Alter von drei Jahren, Dein Kind sich eigenständig im Intimbereich waschen.

Sie sollen verstehen, dass es Bereiche am Körper gibt, wo nur sie sich berühren sollten. Ab diesem Alter ist es auch nicht mehr OK, wenn Dein Kind Dich oder Deine Frau im Intimbereich anfasst.

Aus denselben Gründen. Es gibt Bereiche, die sind nur für einen selbst.

Dieses Verständnis hilft ihnen zu erkennen, wenn sich ein anderer ihnen auf eine Art nähert, die nicht richtig ist. Dieses Erkennen ist ein wichtiges Frühwarnsystem, dass Dein Kind vor Übergriffen schützen kann.

Wenn Du es bisher noch nicht machst, nenn die Dinge beim Namen. Dein Sohn hat ein Penis und Hoden. Deine Tochter eine Scheide.

Nenn es so, denn alles, was einen Namen hat, ist nicht fremd und komisch.

In diesem Alter schnappen Kinder alles Mögliche auf und sind mit verschiedenen Medien im Kontakt. Wundere Dich nicht, wenn Fragen kommen, die noch nichts für sie sind.

Wenn Du hier abwiegelst oder mit niedlichen Antworten kommst, kannst Du großen Schaden anrichten. Dein Kind merkt sich Deine Antworten. Erzählt es später in der Schule die Geschichte vom Klapperstorch bekommt es Spott und Häme von den Mitschülern. Viele Kinder reagieren darauf eingeschüchtert und machen bei dem Thema dauerhaft zu.

Spätestens im Kindergartenalter sollte Dein Kind mit Fragen kommen. Bleiben die aus, ist es an Dir das Thema proaktiv zu suchen und anzusprechen.

Kinder im Alter von 6-9 Jahren

Ich halte nichts von der “Bienchen und Blümchen”- Geschichte. Ich verstehe nicht, warum Eltern Kindern diese Geschichte erzählen.

Wenn das für Euch ok war, wird es langsam Zeit das Thema neu aufzumachen. In dieser Altersklasse sollte Dein Kind wissen, wie Babies entstehen.

Dein Kind sollte wissen, wozu seine Geschlechtsorgane da sind und wie sie jetzt und in Zukunft “funktionieren”.

Ihr solltet über die Gefahren sprechen, die es gibt. Das Thema ist schwierig und Du möchtest Deinem Kind keine Angst machen. Ich halte es für wichtig, dass Dein Kind weiß wie andere Menschen auf sie oder ihn zugehen könnten. Nichts hilft besser als Wissen.

Kinder im Alter von 9-12 Jahren

In dieser Phase befindest Du Dich auf dem Vorhof zur Pubertät. Und in dieser Zeit gibt es einiges zu besprechen. Dein Kind und der Körper verändert sich in den kommenden Jahren stark. Und dieser Prozess kann Dein Kind stark verunsichern. Wenn Du Dein Kind darauf ordentlich vorbereitest und offen mit ihm darüber sprichst, wird sie oder er damit besser klarkommen.

Thematisiert, was sich im Körper verändert und was da vor sich geht. Warum sie anders riechen und die Dusche alle zwei Tage nicht mehr reicht. Wie gewisse Körperteile und auch Körperbehaarung wachsen werden. Bei Mädchen steht das erste Thema erste Periode als großer Meilenstein an. Ein Thema, über das Ihr früh und ausgiebig reden solltet, damit es kein traumatisches Erlebnis für Deine Tochter wird.

Auch wenn Dein Kind in diesem Alter noch nicht sexuell aktiv ist, solltet darüber sprechen, wie Dein Kind später verhüten kann. Der Vorteil daran, früh damit zu beginnen ist, dass es Dir jetzt noch zuhört. Wenn die Hormone in der Hochphase der Pubertät verrückt spielen, wird Dein Kind bei solchen Themen weghören.

Dabei geht es nicht nur darum nicht schwanger zu werden, sondern darum sich vor Krankheiten zu schützen.

Ein weiteres Thema, dass in diese Zeit fällt ist das Thema Selbstbefriedigung. Zu einem körperlich aufgeschlossenem und informierten Kind gehört, dass es weiß was Selbstbefriedigung ist. Das davon niemand blind wird oder die Hand abfällt, wie uns das die Kirche gerne weiß machen wollte.

Kinder im Alter von 12-17 Jahren

Es gibt einen riesigen Vorteil früh die Basisthemen der sexuellen Aufklärung in die Erziehung mit einfließen zu lassen. Und zwar, dass Du in der Hochphase der Pubertät, darauf aufbauen kannst. Dein Kind weiß, um was es geht und Ihr redet offen miteinander über Sexualität. Du bist in der Lage Dich nicht mehr mit den “How-To’s” zu beschäftigen, sondern mit der nächsten Ebene.

Natürlich sind all diese Themen, damit nicht vom Tisch nur, weil Du sie schon einmal thematisiert hast. Idealerweise sprecht ganzheitlich und häufig über Themen wie die Veränderung des Körpers, Verhütung und so weiter.

Linktipp: Kindern Werte vermitteln – die Top 5 auf meiner Erziehungs-Bucket Liste

Da das Grundverständnis in diesem Alter, dank Deiner Vorarbeit, gelegt ist, könnt Ihr nun über andere Dinge sprechen.

Darüber was eine Beziehung ausmacht. Sprecht über Liebe und sicher wird das “erste Mal” Thema. Welche Erwartungen und Ängste gibt es? Wann ist ein guter Zeitpunkt?

Dein Kind wird in diesem Alter die Gefahren von Krankheiten anders verstehen. Darum lohnt es sich dieses Thema regelmäßig aufzugreifen.

Der erste Besuch beim Frauenarzt wird anstehen, bei dem Du Deine Tochter unterstützen kannst.

Dank der Medien kommen Kinder heute viel schneller und leichter mit Pornografie in Kontakt. Daher finde ich, dass das ein Thema bei der sexuellen Aufklärung sein muss.

Ich gehe jetzt nicht so weit , dass Du einen Porno mit Deinem Kind schaust. Es ist wichtig, dass Deine Tochter und Dein Sohn verstehen, dass Sex in den seltensten Fällen so ist. Sie dürfen verstehen, dass Sex anders ist als in den Pornos, damit Sie kein falsches Bild bekommen.

Und jetzt

Sexuelle Aufklärung ist kein Thema, dem Du mit Schrecken entgegen blicken solltest. Es hilft Dir und vor allem Deinem Kind, wenn Du das Thema anders angehst und Dein Kind von Anfang an sexuell und körperlich aufgeschlossen erziehst.

Wie gehst Du mit dem Thema um? Poste mir einen Kommentar unter dem Artikel.

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Kategorie: Phase 3 (Dein Kind ist 6-10 Jahre alt) · Stichworte: Erziehung richtig hinbekommen

Familienregeln – ein Erfahrungsbericht

Kategorie: Phase 3 (Dein Kind ist 6-10 Jahre alt)

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Habt Ihr bei Euch zu Hause Familienregeln? Also Grundsätze oder auch Grundregeln, die für Eure Familie gelten? Braucht es so etwas und wenn ja – wie definierst Du solche Familienregeln damit Sie fair und von allen akzeptiert werden? Darum geht es in diesem Beitrag. Anders als sonst bekommst Du dieses Mal aber nicht die Erfahrungen von mir oder anderen Vätern. Dieses Mal hat den Artikel der Sohn von Mirco, Jason, geschrieben. Es ist ein sehr umfangreicher Artikel geworden und ich bin am Ende gespannt, wie Du darüber denkst.

In diesem Beitrag

  • Familienregeln als Triumph der familiären Demokratie?
  • Eltern nutzen die finanzielle Überlegenheit aus
  • Bei den Familienregeln sind alle gleich
  • Die Geister, die ich rief?
  • Wie viel Demokratie verträgt eine Familie?
  • Wer ist hier der Boss?
  • Der Schlüsselpunkt ist radikale Akzeptanz auf allen Ebenen
  • Und jetzt?
  • Über Jason 

Es scheint fast schon wie Routine als einer nach dem anderen sich einen weißen Zettel aus der transparenten Büro-Ablage auf dem Holztisch schnappt, hinter einem blauen Vorhang verschwindet, nach einigen Sekunden wieder herauskommt und den Zettel in einen Karton mit der Aufschrift „Zettel einmal falten und einwerfen“ wirft – der Schlitz ist jedoch viel zu eng für die Zettel, daher nimmt Papsi den Karton, reißt seinen Deckel auf, wirft seinen Zettel ein und schließt ihn wieder. Anschließend setzt er sich auf einen der im Halbkreis angeordneten Stühle, die ein kleines Rednerpult umschließen. Ich stehe auf, nehme den Karton in die Hand und verschwinde ebenfalls hinter dem Vorhang, wo ich ihn leere und einen Zettel nach dem anderen begutachte. Kurz danach komme ich wieder heraus, stelle mich an das Rednerpult und spreche: 100% für den amtierenden Vorsitzenden, Wahlbeteiligung 75%, eine ungültige Stimme.

Familienregeln als Triumph der familiären Demokratie?

So routinemäßig das auch aussehen mag, es war ein sehr langer Weg bis dorthin und keineswegs selbstverständlich, denn es war die erste reguläre Wahl des Familienvorsitzes im Hause der Wochenendrebellen. Auch wenn das eindeutige Wahlergebnis vielleicht etwas anderes nahelegt, war es ein Triumph der familiären Demokratie, für dessen endgültiges Erreichen viele Jahre harte Arbeit und Entwicklung nötig waren. Aber eines nach dem anderen.

Regeln und Recht gab es bei uns eigentlich schon so lange ich denken kann, doch die meiste Zeit über war das Recht eigentlich Unrecht, denn elementare Grundsätze wie Gleichheit, Freiheit und Gerechtigkeit waren nicht gegeben. Anfangs hatten einfach meine Eltern das letzte Wort wenn es um Entscheidungen geht, nicht nur über die Regeln im Haushalt, sondern auch direkt über mich und meine Schwester. Die Regeln, die galten, waren also nicht nur illegitim, sie galten auch nicht für alle gleichermaßen. Zudem waren sie willkürlich, also nicht einheitlich und dauerhaft, im Grunde war alles legitim, was mit den Vorstellungen der Eltern konform war. Ihren Anspruch darauf legitimierten sie durch die Tatsache, dass sie aus Zufall schon einige Jahrzehnte länger auf der Erde sind als ich. Eigentlich legitimierten sie ihn gar nicht. Es war einfach so.

Linktipp: 5 Zutaten für ein noch harmonischeres Familienleben.

Das erste wirkliche Regelwerk war auch nicht gerade ruhmreich, es bestand in einem ebenfalls von meinen Eltern aufgesetzten Belohnungs- und Bestrafungssystem. Mit der Meinung der Eltern nach positivem Verhalten konnte man grüne Punkte verdienen, mit der Meinung der Eltern nach negativem Verhalten kassierte man rote Punkte. Am Ende des Jahres wurde dann bilanziert, bei positivem Punktestand gab es Belohnungen, bei negativem Punktestand Bestrafungen, bzw. eher Entzug von Belohnungen. Ein Beispiel:

„Wenn Jason am Ende des Jahres mehr grüne als rote Punkte hat, fährt Papsi mit ihm in ein Stadion im Ausland. Wenn Jason am Ende des Jahres mehr rote als grüne Punkte hat, bekommt er zu Weihnachten nur vier kleine Geschenke.“

Eltern nutzen die finanzielle Überlegenheit aus

Vielleicht kommt die Ernsthaftigkeit der Angelegenheit hier nicht ganz zur Geltung und ob der Punktestand nun wirklich Einfluss auf die Anzahl der Weihnachtsgeschenke hatte, das sei ebenfalls dahingestellt, meine Eltern sagen heute nein, aber das spielt hier auch gar keine Rolle. Mit dem Punktesystem nutzen meine Eltern meiner Meinung ihre finanzielle Überlegenheit aus und wollten damit ein ihrer Meinung richtiges Verhalten durchsetzen, also mit Geld über andere bestimmen. Selbst wenn das ganze nur geblufft war, wussten sie sicherlich, dass ich daran glaube und der Entzug von Weihnachtsgeschenken für mich damals eine durchaus wirksame Drohung war. Es geht hier ums Prinzip.

Hin und wieder kam es dann auch vor, dass plötzlich Dinge bestraft oder verboten wurden, die gar nicht im Punktesystem enthalten waren und Bestrafungen angewandt wurden, die das Punktesystem ebenfalls nicht vorsah, etwa wurde ich hin und wieder in mein Zimmer gebracht. Es gibt also viele Gründe, warum das Punktesystem von Recht weit entfernt war und daher begann ich es zu boykottieren und durch über Monate anhaltenden psychischen Druck und lautstarken Protest eine Neuregelung zu fordern, deren Kern der demokratische Beschluss allgemeingültiger Regeln war.

Zwischen diesem Moment und der erste offiziellen Familiensitzung liegt etwa ein Jahr, es war sicherlich ein anstrengendes und kein friedliches Jahr, aber irgendwann waren meine Eltern zumindest zu Gesprächen bereit, auch meine Schwester nahm daran teil. Nach zermürbender Überzeugungsarbeit und mehrtägigen Verhandlungen stand schließlich unser Kompromiss: Das Punktesystem wird abgeschafft. Stattdessen entscheidet ein Parlament, in dem jedes Familienmitglied eine Stimme hat, über die Regeln, die künftig gelten sollen.

Bei den Familienregeln sind alle gleich

Verhältnismäßig schnell konnten wir uns auf einen Grundsatz, also den ersten Artikel unserer Verfassung einigen:

„Alle Menschen sind gleich. Sie haben das Recht, alle Dinge selbst zu entscheiden, die nur sie selbst betreffen.“

Damit war ein riesiger Schritt getan: Jeder (auch meine zu diesem Zeitpunkt sechsjährige Schwester) durfte von nun an ins Bett gehen wann sie oder er möchte, rausgehen wann und wohin sie oder er möchte, spielen und gucken was sie oder er möchte und seine Zeit verbringen wie sie oder er möchte. Doch klar ist auch, dass Freiheit ihre Grenzen hat, daher legte ich in den ersten Sitzungen besonders auf die letzten fünf Worte unseres Grundsatzes wert: „…, die nur sie selbst betreffen.“.

Das war der Beginn unseres familieninternen Klimaschutzprogramms, denn klar ist, dass natürlich nicht jeder essen darf, was sie oder er möchte oder so viel Auto fahren darf wie sie oder er möchte. Diese Dinge betreffen alle Menschen auf der Erde. Das ist sehr wichtig, denn laut eines ebenfalls bei den ersten Sitzungen beschlossenen Gesetzes darf eine Regel „nur mit einer einstimmigen Mehrheit verabschiedet, geändert, entfernt oder durch andere Gesetze eingeschränkt oder aufgehoben werden“. Wäre das freie Recht auf Selbstbestimmung also unabhängig davon, wen die Handlung betrifft, könnte man Vorschriften nur mit einer einstimmigen Mehrheit beschließen.

Für sämtliche Klimaschutzmaßnahmen war dies aber folglich nicht der Fall, sie stehen nicht mit dem Recht auf Selbstbestimmung in Konflikt, da sie immer mehrere Personen betreffen. Das erleichterte meine Arbeit in den kommenden Monaten extrem, mehr oder weniger von heute auf morgen krempelte ich unser Leben mit brachialen Einschränkungen radikal um. Damals verursachte jedes Familienmitglied durchschnittlich Emissionen von etwa 20 Tonnen CO2-Äquivalenten, für das Stoppen der Klimakatastrophe wären 2,3 Tonnen das Maximum.

Die Geister, die ich rief?

Um unsere Emissionen zu verringern, beantragte ich zunächst eine Agrarreform, von nun an sollte der Konsum von Fleisch gesetzlich eingeschränkt werden, jedes Familienmitglied sollte nur noch dreimal in der Woche Fleisch essen dürfen, später wurde dies auf zweimal in der Woche verschärft – zu diesem Zeitpunkt war ich selbst bereits Vegetarier. Allgemeine Regelungen bezüglich tierischer Produkte folgten. Das klingt zwar nach einem bescheidenen Schritt, doch man muss wissen, dass es bei uns zuhause vorher fast jeden Tag Fleisch gab. Schnell folgten zudem PKW-Fahrverbote, eine CO2-Abgabe, ein Verbot von Einwegplastik und viele weitere Beschränkungen.

Linktipp: Kindern Werte vermitteln – die Top 5 auf meiner Erziehungs-Bucket Liste

Unsere Emissionen verringerten sich schnell von ca. 20 auf erst circa elf und dann circs sechs Tonnen, doch es ergaben sich auch große Konflikte und Probleme. Die Verhältnisse hatten sich verändert, 90% der Gesetzesanträge kamen und kommen immer noch von mir, zudem kontrolliere ich die Regeln sehr stark und setze dabei auch Überwachung als ein Mittel ein. Regelverstöße wurden mit üppigen Geldstrafen geahndet. Diesen Kurs setzte ich fort als das Parlament mich übergangsweise zum provisorischen Vorsitzenden ernannte. Eine weitere Verschärfung der Klimaschutzgesetze brachte das Fass scheinbar zum Überlaufen und meine Schwester beantragte ihren Austritt aus der Familienvereinbarung. Die Verzögerungstaktik, die ich zunächst anwendete, funktionierte nicht und nach lang andauernden Verhandlungen trat meine Schwester schließlich aus der Familienvereinbarung aus – ein schwerer Schlag. Im Parlament konnten meine Eltern mich nun alleine überstimmen, die Generationen und Geschlechter waren nicht mehr paritätisch vertreten.

Schnell witterte ich aber eine Chance, dies wieder rückgängig zu machen als meine Schwester zu Weihnachten ein eigenes Tablet bekam, sich allerdings nach den von ihren Eltern bestimmten Tablet-Zeiten richten musste. Sie hatte natürlich das Bedürfnis, so lange am Tablet spielen zu können, wie sie möchte und ich hatte das Bedürfnis, sie wieder in die Familienvereinbarung aufzunehmen, um wieder andere Möglichkeiten für Mehrheiten zu erhalten. Tatsächlich gelang es mir, einen Eintrittsvertrag durchzusetzen, der meine Schwester wieder in die Familienvereinbarung aufnimmt, sie aber übergangsweise von einigen Regeln ausnimmt.

Das war genial, denn dadurch hatte meine Schwester ein Stimmrecht bei Gesetzen, die für sie gar nicht gelten – so wurde die weitere Verschärfung der Umweltgesetze erheblich erleichtert. Schließlich haben wir 2019 ein eigenes Klimaschutzgesetz auf den Weg gebracht, welches die Emissionen weiter reduzieren, aber auch wieder für mehr Flexibilität sorgen soll. Schrittweise soll das persönliche CO2-Äquivalente-Budget jedes Familienmitglieds bis 2025 auf die nötigen 2,3 Tonnen reduziert werden, wie das Budget genutzt wird, bleibt aber jedem Mitglied selbst überlassen. Die immer anfallenden gemeinschaftlichen Emissionen (Einkauf, Heizung, Wasser, Strom, etc.) sollen dabei durch vier geteilt werden.

Doch Klimaschutz ist nicht der einzige Bereich, in dem wir uns neu anordneten. Um zu verhindern, dass ein Familienmitglied wieder Vorzüge aus Kapital schlagen könnte, hat das Parlament die „Leistungsträger“ der Familie enteignet, die gesamte Wirtschaftskraft, das gesamte Geld, das gesamte materielle und geistige Eigentum jedes Familienmitglieds gehört nun also allen Familienmitgliedern gleichermaßen. Damit werden Geldstrafen natürlich hinfällig, weshalb wir ein neues Justizsystem einführen wollen, der in Teilen an das Punktesystem aus früheren Zeiten erinnert, sich aber doch in grundlegenden Dingen unterscheidet.

Wie viel Demokratie verträgt eine Familie?

Es soll eine Art Social Credit geben, wer also etwas für die Gesellschaft oder die Familie tut, wird mit Pluspunkten belohnt, wer gegen Regeln verstößt, dem werden Punkte abgezogen. Bei einem negativen Punktestand werden Arbeiten verordnet, die auszuführen sind, bis der Punktestand wieder positiv ist. Hierbei ist allerdings wichtig zu erwähnen, dass diesmal demokratisch entschieden wird, wofür es Plus-, bzw. Minuspunkte geben soll. Zudem bleibt jedem jederzeit die Möglichkeit, auszutreten oder auch zu klagen, dann wird der Fall nämlich separat verhandelt, wobei die Mehrheit das Urteil unter Vereidigung (bei uns zuhause die „Rechte Hand“) fällt.

All diese Pläne und Konzepte habe ich hier natürlich nur angerissen und sie sind auch noch gar nicht final ausgearbeitet. Um dies zu erledigen, habe ich schließlich ein Wahlgesetz entworfen, welches Ministerien enthält, die für die konkretere Gestaltung der Gesetze und das Einreichen im Parlament zuständig sind. Das Prinzip ist recht simpel: Es sind freie, gleiche und geheime Wahlen, alle Familienmitglieder haben eine Stimme, mit der sie einen Kandidaten für den Familienvorsitz wählen können, eine Regierung muss über 50% der Stimmen für sich beanspruchen können und darf dann über die Besetzung der Ministerien und natürlich des Vorsitzes bestimmen.

Jedem Kandidaten stehen am Wahltag zudem nur fünf Minuten Redezeit zu, meine Rede zur Kandidatur für den Familienvorsitz bereitete ich sehr lange vor, im Wesentlichen zielte ich natürlich auf die Beibehaltung unserer Klimaziele und die endgültige Vergesellschaftung des Eigentums ab. Meine Ansprache, die ich anschließend in unserem Podcast wiederholte, lautete wie folgt:

„Vor einigen Jahren sagte ich, wenn wir nicht die Welt zu einem besseren Ort machen können, wer denn dann. Bei all dem Scheiß, der in den letzten Monaten wieder passiert ist mag man sich fragen, ob ich noch daran glaube. Und ich möchte hiermit ganz deutlich sagen: Ja! Wir werden gemeinsam nicht nur die Klimaneutralität erreichen, wir werden die Klimakatastrophe stoppen und die Nazis von der Straße fegen. Um diese Mammutaufgabe leisten zu können und global etwas zu verändern, müssen die Mitglieder der Familie allerdings entlastet werden. Daher werde ich, sollte ich gewählt werden, zum Jahreswechsel 2020/21 alle klimabezogenen Verbote abschaffen und durch eine Art Klima-Konto ersetzen, sodass jedes Familienmitglied selbst entscheiden kann, wie es sein CO2Budget nutzt. Das wird zu mehr Flexibilität führen und die im Grundgesetz versprochene Selbstbestimmung wahren. Klar ist aber auch, und da mache ich euch nichts vor, dass der Aufwand dennoch zumindest nicht sinken wird, wenn wir uns nach den wissenschaftlichen Fakten zur CO2Reduktion richten. Und wir müssen uns nach den Fakten richten, denn die Fakten richten sich nicht nach uns. Fakt ist jedoch auch, dass unsere Ressourcen, finanziell und zeitlich, begrenzt sind. Das Problem unserer Zeit ist, dass alle Menschen, die die Macht haben, diese Welt zu verändern, diese Macht dem jetzigen Zustand der Welt verdanken und sie gar nicht ändern wollen. Und wenn wir die Power haben wollen, diese Welt zu verbessern, dann müssen wir diese Stärke eben in dieser jetzigen Welt mit dem jetzigen System erreichen, wir müssen also clever wirtschaften und überlegen, mit welchen Maßnahmen wir die größte Wirkung erzielen. Und dann muss das alles nebenbei laufen, denn wir haben dann wichtigeres zu tun als uns in der sechsten Debatte über die letzten drei Autokilometer das sechsunddreißigste Schimpfwort zuzuwerfen, die Zeit für solche Spielchen ist vorbei. Denn viele kleine Leute, die viele kleine Sachen an vielen kleinen Orten tun, können das Angesicht dieser Welt verändern. Wir müssen uns nicht in allem einig sein, aber wir müssen lernen, wieder besser miteinander zu sprechen und zu verhandeln, etwa mit einer Art familiärer Verfassung. Denn wir stehen einem Gegner gegenüber, der weder spricht, noch verhandelt. Das ist uns und auch mir in letzter Zeit nicht immer gelungen und dafür bitte ich indirekt um Verzeihung. Wir schaffen das. Der einzige Glaube, den ich in den letzten Monaten verloren habe, ist, dass sich das alles schon wieder von selbst richtet. Ich bin mit dieser Familie noch lange nicht fertig. Und mit dieser Welt habe ich noch nicht einmal begonnen.“

Da ich der einzige wählbare Kandidat war, weil mein Papa seine Kandidatur zurückzog, habe ich die Wahl natürlich mit 100% der Stimmen und damit die absolute Mehrheit gewonnen, meine Schwester zog es jedoch vor, eine ungültige Stimme abzugeben als mich zu wählen. Ich nominierte anschließend meine Mama als Finanzministerin, meine Schwester als Justizministerin und meinen Papa als Kultusminister und Vize-Vorsitzenden, mich selber ernannte ich zudem zum Umweltminister.

Die Regierung hätte wohl keinen Tag später das Amt übernehmen sollen, denn kurz darauf kam die Corona-Pandemie, die bisher größte Beweisprobe für die Familienvereinbarung. Klar war, dass eine solche wirtschaftliche, aber natürlich auch epidemiologische Last auf uns zukommen würde, dass man unmöglich für jede Entscheidung eine Sitzung einberufen, bzw. Wochen auf die nächste Sitzung warten kann. Daher haben wir zunächst zu Beginn der Pandemie eine digital beschlussfähige WhatsApp-Gruppe gegründet, über die Anträge deutlich schneller eingereicht und bearbeitet werden können, dies wollen wir uns auch nach der Pandemie erhalten.

Zu Hochzeiten der Pandemie, nämlich vom Februar bis zum Mai haben wir außerdem zum ersten Mal den sogenannten Familiären Notstand ausgerufen, in dieser Zeit wurde das Parlament komplett aufgelöst, die Kompetenzen gingen vollständig auf den Familienvorsitzenden, bzw. die zuständigen Minister über und zwar ohne Bestätigung durch oder Rücksprache mit dem Parlament. Natürlich ist eine solche Aufhebung des demokratischen Prinzips nur nach einvernehmlicher Zustimmung des gesamten Parlaments und auf eine begrenzte Zeit möglich.

Wer ist hier der Boss?

Klar ist aber, dass der Notstand für die Krisenzeit bitter notwendig war, per Dekret verhängte ich eine hart kontrollierte Ausgangssperre, die später zu einer allgemeinen Maskenpflicht herabgesetzt wurde, aber auch unzählige andere Maßnahmen wie das Verbot von Hamsterkäufen, gänzliche Kontaktverbote zu Risikogruppen, Hygiene- und Abstandsregelungen. Mittlerweile ist der Notstand wieder aufgehoben, das Parlament hat wieder die Macht, alle Mitglieder mussten sich verpflichtend die Corona-Warn-App herunterladen und alle werden für 14 Tage unter Quarantäne gestellt, wenn sie bei einem Familienmitglied ausschlägt. Diese Regelung ermöglicht uns annähernd Normalbetrieb. Ein permanentes Infektionsschutzgesetz wird uns aber auch hier aus Notstands-Zeiten erhalten bleiben.

Dank der Familienvereinbarung haben wir die letzte Zeit verhältnismäßig gut überstanden, was nicht heißen soll, dass es unseren Alltag einfacher und unbeschwerlicher gemacht hat, es hat aber sicherlich die Gefahr von Infektionen und somit rein statistisch auch die Gefahr von Todesfällen vermindert. Die Zeit zeigte aber auch, wie tiefgreifend die Familienvereinbarung mittlerweile unser aller Leben verändert und dass sie wirklich ein ernsthaftes und von allen Mitglieder respektiertes und anerkanntes Regelwerk ist, auch wenn anderen Verwandten oder Bekannten häufig die Worte dafür fehlen und natürlich auch nicht alle Mitglieder mit den Beschlüssen der Mehrheit einverstanden sind – sie halten sich trotzdem daran.

Der Schlüsselpunkt ist radikale Akzeptanz auf allen Ebenen

Der Schlüsselpunkt ist radikale Akzeptanz auf allen Ebenen, es darf eben nicht so laufen, dass es in der Krisensituation heißt: „Das ist ja schön und gut, aber es gibt auch Grenzen.“. Nein, es gibt keine Grenzen! Hätte ich früher mit elf Jahren plötzlich Lust bekommen einen A Nightmare on Elm Street Filmmarathon um Mitternacht in der Woche anzufangen und danach nicht in die Schule zu gehen, sondern mir ein Arschgeweih stechen zu lassen, dann weiß ich felsenfest, dass meine Eltern mich gelassen hätten und sie wissen glücklicherweise auch, dass ich sowas niemals tun würde.

Dieses Prinzip hat unsere Lebensqualität in den letzten Jahren verbessert, bzw. es hat dafür gesorgt, dass sich unsere Lebensqualität zumindest weniger stark verschlechtert – eine Verbesserung ist in Angesicht der enormen Senkung der Emissionen wohl kaum der Anspruch. Man kann die Familienvereinbarung also durchaus als Erfolgsgeschichte werten, allerdings als Erfolgsgeschichte, die noch lange nicht zu Ende geschrieben und noch offen für jegliche Form von Verbesserung ist.

Trotz unserer großen Fortschritte in der Reduktion unserer CO2-Emissionen müssen wir uns aber nichts vormachen: Die Welt werden wir dadurch nicht in erheblichem Maße verändern oder retten. Daher legen wir den Fokus in den letzten Monaten immer mehr darauf, unseren Druck auf die gesamte Bevölkerung, die Industrie und die Politik auszuüben statt nur auf uns vier. Dies wollen wir erreichen, indem wir das Thema Klima zu einem Kern unseres Blogs, unseres Podcasts und all unserer künftigen Projekte machen, indem wir Klimabewegungen unterstützen und anderen Menschen sowohl Druck machen, als auch helfen, ihre Klimabilanz zu verbessern. Wir könnten es schaffen. Die Zukunft wird es zeigen.

Und jetzt?

Andreas hier und falls Du diese Zeilen jetzt ließt, hast Du vielleicht auch gemischte Gefühle, wie ich beim ersten, zweiten und dritten Mal lesen dieses Artikels.

Gemischt deshalb, weil es uns den Spiegel vorhält. Ja, wir nutzen unsere finanzielle Überlegenheit um Druck auszuüben und Dinge durchzusetzen. Nein, wir behandeln unsere Kids oftmals eben nicht als gleichberechtigte Mitglieder der Familie.

Müssen wir dass denn? Sollten wir das denn?

Ich bin beeindruckt von den Ergebnissen auf das Zusammenleben bei den von Juterczenka´s, das durch die Familienregeln entstanden ist. Ich kann mir aber gleichzeitig nicht vorstellen, ihr Modell zu übernehmen.

Ich bin jetzt natürlich auf Deinen Kommentar gespannt.

Über Jason 

Jason ist Sohn, Blogger, Autoren, Podcaster und Unterstützer der Neven-Subotic-Stiftung. Seit Jasons siebtem Lebensjahr bloggt er gemeinsam mit seinem Papa Mirco in unregelmäßigen Abständen über ihr Leben auf www.wochenendrebell.de. 

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Kategorie: Phase 3 (Dein Kind ist 6-10 Jahre alt) · Stichworte: Erziehung richtig hinbekommen

Ab wann in den Kindergarten? 3 Gedanken, die Du Dir dazu machen solltest

Kategorie: Phase 2 (Dein Kind ist 3-6 Jahre alt)

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Ab wann sollte Dein Kind in den Kindergarten gehen? Damit will ich mich heute beschäftigen. Dabei soll es aber nicht um medizinische Studien rund um den Kindergarten Start gehen oder was das richtige Alter ist etc. Denn am Ende geht es bei der Entscheidung mindestens genauso sehr um uns, wie um unser Kind.

Sprechen wir also darüber, was das richtige Alter für den Kindergarten ist und warum. Wir schauen uns drei Gründe, für eine frühere Anmeldung an und drei Gründe, warum man vielleicht noch ein bisschen warten sollte.


Als Podcast hören


Ab wann sollte Dein Kind in den Kindergarten?

Mittlerweile findet sich ja fast jedes Alter in einer Betreuung wieder. Das heißt, es gibt Kinderkrippen, es gibt für Gruppen für kleine Kinder.

Gesetzlichen Anspruch auf einen Kindergartenplatz hast Du, wenn Dein Kind drei Jahre alt ist. Seit 2013 hast Du auch gesetzlichen Anspruch auf einen Krippenplatz, wenn Dein Kind ein Jahr alt ist.

3 Gründe für einen frühen Kindergarten Start

Tendenziell wollen wir Eltern, dass unsere Kinder gewisse Dinge möglichst früh können. Das ist so ein Wettkampf. Ein Wettlauf, der in den Köpfen von uns Eltern stattfindet.

Früh in den Kindergarten zu gehen hat auch den ein oder anderen Vorteil. Lass uns doch mal über die Vorteile von einem frühen Kindergarten Start sprechen.

Da ist zum einen das Thema Vereinbarkeit.

Das heißt, Eltern können wieder, wenn Kinder in der Betreuung sind, einem Beruf nachgehen. Häufig ist es ja so, dass die Frau in der ersten Zeit zuhause bleibt, während der Mann weiterhin berufstätig ist. Aber irgendwann wollen und vielleicht müssen beide Elternteile wieder Vollzeit in den Erwerb gehen. Und dann ist so ein Betreuungsplatz Gold wert.

Anders gesagt, ohne einen Betreuungsplatz wird das einfach nicht funktionieren, dass beide berufstätig sind. Und dann können sich ganz viele Familien, gerade im städtischen Raum, den Lebensstil, den sie leben, nicht mehr leisten.

In den Kindergarten gehen ohne dramatische Abschiedsszenen

Ein zweiter Vorteil ist natürlich, wenn Kinder früh in den Kindergarten oder in eine Betreuung gehen, dass sie sich leichter dort eingewöhnen.

Sie haben weniger Trennungsschmerz weil sie ganz früh schon daran gewöhnt werden, dass sie in die Kindergartengruppe die Kinderkrippe gehen. Die üblichen tränenüberströmten Trennungsszenen, die sich häufig im Kindergarten abspielen, werden deutlich seltener.

Sozialisierung mit anderen Kindern

Ein dritter Vorteil für einen frühen Start in die Betreuung ist natürlich, dass sie sehr früh an andere Kinder gewöhnt werden. Dass sie sehr früh vielleicht auch schon Freunde finden und eine ganz andere Bindung zu diesen Freunden in der Kindergartengruppe oder der Krippe, aufbauen können.

Das soziale Umfeld der Kinder, die Möglichkeit sich auf diese sozialen Geflechte einzulassen, steigt dadurch, weil sie es einfach schon früh kennenlernen. Besonders für Kinder ohne Geschwister, ist das sicherlich ein Riesenvorteil.

Linktipp: DIW Studie: Ein zusätzliches Kita-Jahr beeinflusst die Persönlichkeit bis ins Jugendalter

3 Gründe für einen späteren Kindergarten Start

Doch natürlich hat auch ein etwas späterer Start in die Betreuung einige Vorteile für die Entwicklung der Kinder. Lass uns doch mal anschauen, was das sein könnte.

Hauseigene Prägung

Punkt Nummer eins ist, dass Du Dein Kind deutlich länger selbst prägen kannst. Werte, die Kinder von früh auf mitbekommen, prägen sie ihr gesamtes Leben lang.

Natürlich kannst Du auf die Erziehung und auch auf die Pädagogik in der Betreuung achten indem Du die richtige Kindertagesstätte oder die richtige Kinderkrippe auswählst.

Linktipp: Wie finde ich die richtige Kita für mein Kind?

Aber natürlich ersetzt das niemals Deine Erziehung, Deine Pädagogik und vor allen Dingen Deine eigenen Werte.

Das bedeutet also, wenn Du Dein Kind etwas später in den Kindergarten, in die Krippe oder in die Betreuung gibst, dann hast Du länger Einfluss darauf, wie mit welchem Wertbild sie aufwachsen.

Und vor allen Dingen Du kannst es ihnen vorleben. Denn durch nichts lernen Kinder so gut wie, wenn Du ihnen etwas vorlebst.

Körperliche Entwicklung

Der zweite Grund, warum Kinder vielleicht etwas später in Betreuung starten können, ist dass sie in einem Jahr stärker sind. Denn so ein Jahr macht körperlich sehr, sehr viel mit Kindern. Und gerade in einem Jahr sind sie physisch in einer ganz anderen Verfassung.

Das heißt, sie haben später deutlich weniger Schwierigkeiten bei sportlichen Aktivitäten. Sie können sich auch gegen die etwas älteren Kinder vielleicht schon besser durchsetzen. Und sind körperlich robuster. Und sind nicht so leicht anfällig für Mobbing oder sonstige Fiesheiten, die unter Kindern an der Tagesordnung sind.

Linktipp: Mobbing in der Schule – Verhaltenstipps wenn Dein Kind ein Mobbingopfer wird.

Geistige Reife

Der dritte Punkt ist, dass diese körperliche Reife warum sich natürlich auch im Gehirn bemerkbar macht. Ältere Kinder sind aufmerksamer, auffassungsfähiger und können sich besser konzentrieren.

Und das ist ein Grund, warum vielleicht ein Kind einfach später in den Kindergarten, in die Gruppe, starten kann. Weil es dann einfach noch Zeit hat zuhause etwas besser heranzureifen.

Gemeinsame Zeit

Das ist jetzt so ein kleiner Bonuspunkt für all die Helikopter Papas, wie ich auch einer bin.

Du hast einfach ein Jahr länger etwas von ihnen. Kinder werden so unglaublich schnell groß. Und ich habe einfach die Beobachtung gemacht, dass sobald Kinder selbstständiger werden, in den Kindergarten gehen, in Gruppen gehen, in die Schule gehen, dass dann dieser Reifeprozess, dieses Erwachsenwerden noch viel, viel schneller voranschreitet.

Wenn Du sie ein Jahr länger zuhause lässt, dann hast Du einfach ein Jahr lang, ein bisschen länger, was zum Knuddeln, zum Liebhaben und einfach zum da sein und Erleben.

Linktipp: Der Grund, warum Ihr als Familie so wenig Zeit miteinander verbringt

Und jetzt?

Also fassen wir zusammen.

Es gibt für jedes Kindergartenstartalter Vor-, aber auch Nachteile. Eine Empfehlung was für Dich oder für Euch und für Dein Kind das Beste ist, kann ich Dir hier nicht geben.

Es ist eine Entscheidung, die ihr individuell für Euch und natürlich auch für euer Kind fällen müsst und wo ganz viele unterschiedliche Lebenssituationen mit eine Rolle spielen.

Aber was mich interessiert ist, wie hast Du entschieden?

Wann habt Ihr Euer Kind oder wann plant ihr euer Kind in den Kindergarten oder in die Betreuung hineinzugeben?

Ich freue mich, wenn Du mir Deine Meinung hier in den Kommentaren schreibst.

Übrigens, hast Du vielleicht jemanden im Bekannten- oder im Freundeskreis, der sich gerade genau mit dieser Frage beschäftig?

Dann sei doch so nett und leite das hier einfach an die Person weiter. Vielleicht helfen ihm oder ihr ja die Vor- und Nachteile, die ich gerade aufgeführt habe um sich besser entscheiden zu können.

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Kategorie: Phase 2 (Dein Kind ist 3-6 Jahre alt) · Stichworte: Erziehung richtig hinbekommen

Kindern Werte vermitteln – die Top 5 auf meiner Erziehungs-Bucket Liste

Kategorie: Phase 4 (Dein Kind ist 10-14 Jahre alt)

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Wir wollen unseren Kindern so viele Werte vermitteln und haben doch so wenig Zeit dazu. Die letzten 11 Jahre sind wahnsinnig schnell vergangen. Babyalter, Kindergarten, Grundschule und zack – schon sind sie auf der weiterführenden Schule. Ich möchte den beiden so viele Dinge erklären. Ihnen so vieles darüber, wie die Welt ist und funktioniert beibringen.

Bisher ging das kaum, weil sie noch viel zu klein waren es zu verstehen. Und jetzt – mit der Pubertät, die schon an die Tür klopft kommt es mir vor wie ein Rennen gegen die Zeit.

Nur noch ein paar Monate/Jahre bis sie mir nicht mehr zuhören werden.

In diesem Artikel geht es genau darum. Wenn wir also tatsächlich nur ein erschreckend kleines Zeitfenster haben, um unseren Kindern die richtigen Werte zu vermitteln, welche sind es dann? Ich teile mit Dir 5 der Dinge, die ich auswähle und unbedingt weitergeben möchte, bevor sie zu cool sind auf mich zu hören.

Linktipp: Warum Du Dir als Vater Ziele setzen solltest + und wie

Kindern werte vermitteln bevor sie zu cool sind

5 Werte, die ich meinen Kindern vermitteln möchte

Grundsätzlich sind Ratschläge – Tipps, die wir aus eigener Erfahrung weitergeben. Entweder aus positiver Erfahrung oder aus negativer. Deine Liste sieht vielleicht anders aus als meine. Doch vielleicht hilft es Dir, mit meinen Punkten zu starten und diese zu verändern und zu ergänzen.

1. Finde heraus was Du liebst

Das ultimative Glück ist, zu finden was Du liebst. Sei es beruflich, in der Partnerschaft, als Hobby oder wo auch immer. Wenn Du etwas liebst, fällt alles leichter und alles macht auf einmal einen Sinn.

kinder suchen Orientierung im leben

2. Hab keine Angst Fehler zu machen

Und das ist so gegen das, was die Schule lehrt. In unserem Bildungssystem wird uns beigebracht, dass Fehler schlecht sind. Dabei lernen wir durch nichts mehr, als durch die Fehler, die wir machen. Es ist unwichtig wie das Ergebnis ist – der Versuch zählt.

Kinder machen Fehler

3. Du verdienst Respekt

Nicht nur Du – jeder Mensch verdient es respektiert zu werden. Für das was Du bist, für das was Du tust, für das was Du sein möchtest und was nicht. Ich werde Dich immer respektieren als der Mensch, der Du bist. Ich werde Dich nicht versuchen zu verändern und das solltest Du niemals zulassen. Nichts ist schwieriger, ich weiß.

Linktipp: Die eine Frage über das Vatersein, die Du Dir unbedingt stellen musst

4. Freundlichkeit ist immer richtig

Wie es in den Wald hinein schallt, so schallt es heraus. Feuer mit Feuer. All das sind landläufige Einstellungen und Verhaltensweisen. Und warum? Weil sie einfach sind. Jemandem freundliche entgegen zu treten, der Dir krumm kommt ist schwer. Es geht gegen Deinen Instinkt. Aber es ist ein so viel besserer Weg, der Dich in 90 % der Fälle viel weiter bringen wird.

5. Deine Ziele werden sich ändern – und das ist gut so

In Deinem Leben wirst Du an einen Punkt kommen, an dem Du Dich planlos fühlst. Den nächsten Schritt nicht siehst. Oder an dem Du Dich fragst, „was tue ich hier eigentlich“? Dein Umfeld wird Dir vorkommen als hätten alle einen inneren Kompass und zielstrebig auf etwas zusteuern.

Deine Ziele werden sich ständig ändern. Das Leben bietet Dir so viele Möglichkeiten. Hinter jeder Abbiegung tun sich neue Wege auf, die Du vorher gar nicht sehen konntest. Natürlich fühlt sich das „planlos“ an. Ein Leben kann man nicht planen. Vor allem solltest Du nicht versuchen Dein Leben zu planen. Die Chance ist hoch, dass Du sonst das beste verpasst.

Wir wollen ihnen einige werte vermitteln, damit sie sich orientieren können

Und jetzt?

Das waren die 5 Werte, die ich meinen Kindern vermitteln möchte, bevor sie nicht mehr auf mich hören.

Sicherlich ein etwas einschüchternder Gedanke und gerade deshalb bin ich auf Deine Meinung gespannt. Was möchtest Du Deinem Kind noch vermitteln?

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Kategorie: Phase 4 (Dein Kind ist 10-14 Jahre alt) · Stichworte: Erziehung richtig hinbekommen

Wobei können (sollen) Kinder im Haushalt helfen?

Kategorie: Phase 2 (Dein Kind ist 3-6 Jahre alt), Phase 3 (Dein Kind ist 6-10 Jahre alt)

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Irgendwann wünschst Du Dir, dass Deine Kinder im Haushalt helfen. Warum sollten die Eltern die ganze Arbeit machen? Meist kommt dieser Wunsch dann, wenn Deine Kinder Dir eine wirkliche Hilfe sein könnten. In diesem Artikel geht es darum, warum das aber der falsche Zeitpunkt ist.

Ich bin genau an dieser Stelle. Unsere Kinder sind jetzt in einem Alter, in dem sie gut mit anpacken können. Steffi startet beruflich wieder durch – da wäre etwas Unterstützung und vier helfende Hände sehr praktisch. Leider klappt das meist nicht.

Daher ist dieser Artikel ein Beispiel, wie Du es besser nicht machst. Es geht darum, wann Du Deine Kinder im Haushalt einbinden kannst (und solltest). Wir schauen uns an warum das so wichtig ist und wo die Grenze liegt zwischen Hausarbeit und belohnenswerten Zusatzaufgaben.

Warum Kinder im Haushalt helfen sollten

Damit Du mehr Zeit für Dich hast? Damit Du zum Sport gehen kannst oder endlich mal die letzte Staffel Game of Thrones sehen kannst, ohne bei der Hälfte einzuschlafen?

Das wären alles ziemlich egoistische Gründe und so etwas sieht uns Vätern gar nicht ähnlich. Außerdem gibt es wirklich bessere Gründe:

Teamwork

Kinder können nicht früh genug lernen, Teil von etwas zu sein, dass größer ist als sie selbst. Aufgaben im Haushalt zu übernehmen ist, an etwas mitzuarbeiten. Ohne Teamwork funktioniert heute nichts mehr. Die Mithilfe im Haushalt ist eine prima Gelegenheit, dieses Mindset frühzeitig zu erleben.

Verantwortung

Aufgaben übertragen zu bekommen und für diese „verantwortlich“ zu sein, führt Kinder langsam und behutsam an dieses Gefühl heran. So lernen sie fast spielerisch Verantwortung zu übernehmen und können später damit viel besser umgehen.

Linktipp: 4 Tipps wie Du Deinem Kind die Aufmerksamkeit schenkst, die es braucht

Selbstbewusstsein

Kennst Du das gute Gefühl, etwas erledigt zu haben? Genau dieses Gefühl werden Deine Kinder bekommen, wenn Sie eine Aufgabe im Haushalt erledigt haben. Sie sehen, was sie alleine schaffen können, wie das anderen hilft und zum großen Ganzen beiträgt. Kaum etwas gibt ihnen mehr Selbstbewusstsein und Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten.

Welche Aufgaben können Kinder im Haushalt übernehmen?

OK, wir haben geklärt, dass es für alle Beteiligten positiv ist, wenn Kinder im Haushalt anpacken. Aber was können sie machen?

Alles.

Und zwar irgendwann.

Ich spare Dir jetzt die üblichen Auflistungen der möglichen Aufgaben geordnet nach Kindesalter. Ich verlinke Dir hier 2 Artikel dazu:

Welche Aufgaben Kinder ab welchem Alter im Haushalt übernehmen können

Welche Aufgaben Deine Kinder im Haushalt erledigen können – je nach Alter

Stattdessen möchte ich Dir eine Idee für die Herangehensweise geben, nach der ihr gemeinsam Aufgaben auswählen könnt.

Welche Aufgaben stehen im Haushalt an?

Es ist wie bei so vielen Dingen. Um zu wissen, wie man Dinge angeht, braucht es einen Überblick. Ich bin ein Freund von Listen. Erstellt deshalb eine Liste mit all den Dingen die täglich, wöchentlich, monatlich oder vielleicht sogar jährlich im Haushalt anstehen.

Das schöne an solchen Listen ist, dass es deutlich macht, wer sich heute um all die Dinge kümmert. „Ach Zimmer aufräumen steht einmal die Woche auf der Liste von Papa? Wenn ich vielleicht jeden Tag ein bisschen aufräume, muss das ja gar nicht mehr auf der Liste stehen.“

Solche Gespräche können aus dem Zusammentragen der Aufgaben zu einer Liste herauskommen (vielleicht träume ich auch einfach nur ein bisschen – weck mich bitte nicht auf…).

Wer macht welche Aufgaben gerne?

Müssen Aufgaben im Haushalt immer etwas sein, dass man möglichst vermeiden möchte? Vielleicht kannst Du die Aufgabenverteilung in etwas positives drehen?

Ich für meinen Teil mähe sehr gerne Rasen. Diese 60 Minuten hinter dem Rasenmäher her zu laufen sind für mich wie Meditation. Die Gedanken haben freien Lauf und ich komme auf die interessantesten Ideen (wusstest Du, dass die Idee zu diesem Blog beim Rasen mähen entstanden ist?).

Findet als Familie heraus, wer welche Aufgaben gerne übernimmt, weil sie ihm Spaß machen. Klar, wenn bisher niemand im Haushalt etwas tut, werden die freiwilligen Meldungen spärlich sein. Denn keiner weiß was ihm vielleicht Spaß machen könnte. In diesem Fall könnt Ihr ein paar Wochen lang die Aufgaben routieren lassen: So übernimmt jeder einmal eine Aufgabe und kann dann berichten, welche Aufgabe gerne macht..

Wer macht welche Aufgaben besonders gut?

Eine weitere Dimension, die oft übersehen wird, sind die Fähigkeiten.

Wer von Euch kann etwas besonders gut? Wäre es dann nicht für alles sinnvoller, dass derjenige von Euch eine Aufgabe übernimmt, der diese am besten kann?

Zum einen, wird es ihm deutlich leichter und schneller von der Hand gehen. Zum anderen ist die Chance höher etwas gerne zu machen, was man gut kann. Siehe oben.

Sollten Kinder für ihr Hilfe im Haushalt Geld bekommen?

Und damit sind wir bei dem Thema über das viele Eltern unterschiedlicher Meinung sind. Ich möchte eines vorweg nehmen:

Es gibt hier keine richtige oder falsche Sicht – nur Deine oder Eure.

Lass und diese Diskussion etwas abkürzen und nicht auf die unterschiedlichen Möglichkeiten eingehen, wie man es machen könnte. Lass uns darüber reden, wie ich es mache oder bzw. machen werde.

Unsere Kinder bekommen jeden Monat ihr Taschengeld überwiesen. 12 € sind ein gesundes Mittel, gerade mit dem Hintergrund, dass der eine oder andere Extrawunsch schon mal so nebenbei mit rein rutscht.

Für das Taschengeld müssen sie nichts tun.

Dafür bekommen sie aber auch kein Geld für erbrachte Leistungen. Es gibt kein Extrageld für gute Noten oder Zeugnisse und auch nicht für die Hilfe beim Tisch decken, Spülmaschine ein- oder Zimmer aufräumen.

Wie heißt es in Arbeitsverträgen immer so schön deutsch: „ist damit abgegolten“.

Im Haushalt helfen dient dem Allgemeinwohl der Familie und sollte daher – als Teil der Familie – eine Selbstverständlichkeit sein.

Linktipp: Die 3 wichtigsten „Taschengeld W´s“ (inspiriert von unserem letzten Besuch im Spielzeugladen)

Mit den Kindern wachsen auch ihre Wünsche was Anschaffungen anbelangt. Gerade die elektronischen Wünsche kosten mehr Geld, als es das Taschengeld mit dem ausgetüfteltesten Sparplan je hergeben würde. Daher suchen wir nach Wegen, den Kindern Zusatzeinnahmen zu ermöglichen.

Hierbei muss ich mich stark zusammenreißen, um nicht die Grenze zu den „Allgemeinwohlaufgaben“ zu verwässern.

Daher habe ich mir eine kleine Checkliste gemacht, für welche Aufgaben die Kinder extra Geld bekommen können:

  1. Aufgaben, die deutlich ausserhalb des familiären Gemeinwohlbereiches liegen
  2. Aufgaben, die ich wirklich gerne los werde
  3. Aufgaben, bei denen die Hilfe der Kinder einen Mehrwert liefert

Und jetzt??

Ich bin ganz ehrlich. Diesen Artikel hätte ich vor 5-6 Jahren lesen und beherzigen sollen. Denn all das mit Kindern einzuführen, die gerade in den Vorhof der Pubertät einfahren und deren Haushaltsbeitrag sich auf „Joghurtbecher neben den Mülleimer werfen“ beschränkt hat, ist hart.

Mich interessiert aber vielmehr Deine Meinung. Wie siehst Du das mit den Aufgaben im Haushalt und wie regelt Ihr das alles?

Lass mir Deinen Kommentar hier.

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Kategorie: Phase 2 (Dein Kind ist 3-6 Jahre alt), Phase 3 (Dein Kind ist 6-10 Jahre alt) · Stichworte: Erziehung richtig hinbekommen

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