Den Ablauf der Geburt kennen – die beste Geburtsvorbereitung Männer

Vater werden Geburtsvorbereitung für Männer
von Andreas

Den genauen Ablauf der Geburt zu kennen ist wahrscheinlich die beste Art und Weise, wie Du Dich als Mann auf die Geburt vorbereiten kannst. Und darum geht es in diesem Artikel. Du erfährst, Schritt für Schritt, wann was passiert. Du erfährst, welche „Geburtsvarianten“ es gibt, welche Komplikationen auftreten können und welche Rolle Du übernehmen kannst.

Je näher der Tag der Geburt rückt, desto mulmiger wird das Gefühl in der Magengegend – besonders wenn es das erste Kind ist und Du nicht weißt was auf Dich zukommt.

Die Theorie hast Du, dank der Geburtsvorbereitung für Männer, drauf. Du bist ebenfalls für Deine Zeit im Krankenhaus bestens ausgerüstet und weißt genau was Du alles mitnehmen musst.

Dennoch bereitet Dir der Gedanke an die Geburt ein unbehagliches Gefühl – etwas zwischen Angst und unangenehmer Spannung. Du hast dieses Gefühl wahrscheinlich, weil Du nur erahnen kannst was Dich erwartet und wie es abläuft.

Linktipp: 11 Dinge, die in der Kliniktasche für den Mann nicht fehlen dürfen

Ich möchte Dir aus meiner Erfahrung schildern, was bei einer „normalen“ Geburt passiert, was Deine Rolle ist und welche Komplikationen auftreten können. Ich bin mir sicher, wenn Du genau weißt was Dich erwartet, kannst Du wesentlich entspannter und mit gestärkter Selbstsicherheit dem Moment entgegen blicken.

Das beste Mittel, wie Du Dich auf die Geburt vorbereiten kannst ist über den Ablauf der Geburt Bescheid zu wissen

Die Geburt ist wie eine Abi-Prüfung für die Du nicht gelernt hast. Klar, Du hast schon mal gehört was vorkommen kann aber so richtig drauf vorbereitet hast Du Dich nicht. Ich hätte gerne gewusst was mich erwartet. Das hätte mich sicherlich etwas selbstsicherer gemacht. Damit es Dir besser ergeht, hier ein paar wichtige Infos zum generellen Ablauf:

[bctt tweet=“Die Geburt ist wie eine Abi-Prüfung für die Du nicht gelernt hast.“ username=“DerPapaOnline“]

Wie bereite ich mich auf die Geburt richtig vor?

Lerne wie Du Dich auf die Geburt vorbereitest, so dass Du der stabile Fels in der Brandung sein kannst, den Deine Frau braucht (+ die Geburt genießen kannst).

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Ankunft im Krankenhaus

Nachdem Ihr im Krankenhaus angekommen seid, geht es erst einmal darum „einzuchecken„. Meist ist das Deine Aufgabe. Das geht recht flott und kann erledigt werden nachdem Du Deine Partnerin in die Hände des Pflegepersonals übergeben hast. Denke bitte an die benötigten Unterlagen:

  • Überweisung vom Frauenarzt
  • Krankenkassenkarte
  • Stammbuch (kann man auch zur Anmeldung des Kindes Nachreichen)
  • Personalausweis der Frau

Auf der Station

Sofern es keine Sturzgeburt ist, werdet Ihr nicht sofort in den Kreißsaal kommen sondern erst einmal auf einem der Krankenzimmer einquartiert. Es folgen die Routineuntersuchungen wie CTG, Muttermunduntersuchung, usw.. In der Regel kommt die Hebamme vorbei und stellt sich vor – es sei denn Ihr habt Eure eigene Hebamme mitgebracht.

Nun heißt es warten. Je nach Tages- oder Nachtzeit bekommt Ihr Getränke und Essen gebracht. Um die Wehenaktivität zu fördern, schicken Euch die Hebammen vielleicht noch auf einen Spaziergang oder ein wenig die Treppen im Krankenhaus auf und ab. Auch ein warmes Bad kann angeboten werden, dies hängt von der Ausstattung des Krankenhauses ab.

Was passiert im Kreißsaal?

Jetzt wird es ernst. Wenn die Wehen in regelmäßigen Abständen kommen und sich der Muttermund entsprechend geöffnet hat, wird man Euch in den Kreißsaal führen. Das heißt noch nicht, dass es jetzt bald kommen muss aber Ihr seid auf der Zielgeraden. Wie sich die Geburt nun weiter gestaltet hängt davon ab, für welche Geburtsmethode Ihr Euch im Vorfeld entschieden habt. Hier ein paar Möglichkeiten:

Für welche Variante Ihr Euch letztlich entscheidet hängt natürlich von den angebotenen Möglichkeiten des Krankenhauses ab und davon womit Ihr am besten klar kommt.

Ein weiteres Thema, dass zu diesem Zeitpunkt akut werden kann und über das Ihr Euch auch am besten im Vorfeld Gedanken machen solltet ist die PDA (Peridualanästhesie). Hierdurch werden die Schmerzen für die Frau erträglicher. Habt Ihr Euch dafür entschieden, wird irgendwann der Anästhesist vorbei schauen und eine schriftliche Einwilligung zur Durchführung der PDA einholen, bevor er mit den Vorbereitungen beginnt. Dies ist deshalb notwendig, da es nicht ohne Risiken ist die PDA zu setzen (näheres erfährst Du hier). Um die Frau nicht mit den bürokratischen Vorgängen zu belästigen ist dies in der Regel Aufgabe des Mannes. Solltet Ihr nicht verheiratet sein, ist es sinnvoll im Vorfeld entsprechende Vollmachten auszustellen.

Welche Komplikationen können auftreten?

Beim Ablauf der Geburt können Komplikationen auftreten. Natürlich wünscht sich das niemand aber wenn Du weißt was passieren kann und was dann gemacht wird, hilft es Dir die Ruhe zu bewahren denn im Kreißsaal haben die Hebammen und Ärzte vielleicht nicht die Zeit es Dir zu erklären.

  • Das Kind liegt falsch (Beckenend- oder Steißlage). Die Ärzte werden in diesem Fall beurteilen, ob das Kind auf normalem Wege geboren werden kann oder ein Kaiserschnitt notwendig wird. Weitere Infos.
  • Wehenschwäche. Von Wehenschwäche spricht man, wenn die Wehen nicht stark genug sind um die Geburt voranzutreiben. Hier kann ein Wehentropf weiterhelfen. Ggf. wird die Geburt mit dem Einsatz einer Saugglocke oder Zange unterstützt.

Es gibt noch weitere Komplikationen aber ich will Dir ja keine Angst machen. Diese beiden Fälle sind wohl mit die üblichsten Komplikationen. Die Ärzte wissen in solchen Fällen sehr genau was zu tun ist. Bei der Geburt unseres Sohnes hatte meine Frau auch zu schwache Wehen so dass die Saugglocke zum Einsatz kam.

Linktipp: Als Mann keine Angst vor der Geburt – warum und vor allem wie:

Was ist Deine Rolle bei der Geburt?

Deine Hauptaufgabe bei der Geburt ist es Deine Partnerin so gut es geht zu unterstützen. Das kann vieles bedeuten:

  • Sie stützen (abhängig von der Geburtsposition für die Ihr Euch entschieden habt)
  • Sie massieren
  • Sie an die richtige Atemtechnik erinnern
  • das „Organisatorische“ übernehmen
  • Wasser holen

Wie Du siehst, kannst Du während der Geburt eigentlich nicht viel tun. Das Wichtigste ist einfach Ruhe auszustrahlen und für Deine Partnerin da zu sein. Wenn das Kind erstmal auf der Welt ist, kommst Du endlich zum Zug indem Du die Nabelschnur durchtrennen darfst.

Ich hoffe, dass es Dir hilft den Ablauf der Geburt zu kennen. Vielleicht kannst Du nun der Geburt etwas gelassener entgegen sehen – auch wenn die Aufregung bleibt.

Und jetzt?

Kennst Du jemanden, der kurz vor der Geburt steht und daher diese Tipps brauchen könnte? Dann teile diesen Artikel mit ihm.

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    19 Kommentare
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    Gast
    3 Jahre zuvor

    Vielen Dank für den Beitrag zur Geburtshilfe und Ablauf von Geburten für Männer. Mein Bruder wird bald Papa und ist schon sehr gespannt, wie es laufen wird. Gut zu wissen, dass es verschiedene Möglichkeiten für Geburtsmethoden gibt und man sich im Vorfeld für eine Methode entscheiden sollte.

    Gast
    Lillian Schaeffer
    3 Jahre zuvor

    Ich wollte schon immer mehr wissen über geburt. Ich denke, das ist etwas, über das jeder mehr wissen sollte. Ich werde diesen Artikel auch mit meinem Onkel teilen. Das interessiert ihn auch.

    Gast
    Cat
    7 Jahre zuvor

    Hey,

    bei uns steht die Entbindung unserer Tochter so gut wie vor der Tür. Da ich schon lange vorher wusste, dass ich Schmerzpanikerin bin, habe ich den PDA-Infobogen Wochen vorher schon ausgefüllt, nach dem Aufnahmegespräch im KH. Denn: Ein Mann weiß nicht immer die Antworten auf all die umfangreichen Fragen, die in diesen Infobögen gefordert werden. Naja, meiner zumindest sicher nicht ;). Wollte ich nur als Denkanstoß hier anbringen, da das vielleicht nicht jeder weiß, der das Dokument noch nicht in den Händen hatte. Wir sind uns weiterhin einig, dass ich allein über PDA oder nicht PDA entscheide (ist ja nun auch mein Körper, genaugenommen … Er muss das Kind ja nicht rauspressen ;). Mein Mann wäre nur „Übermitltler“, wenn das Krankenhauspersonal nicht angemessen reagiert. Alle „Papiere“ werde ich ihm einfach vorher kommentarlos in eine Folie packen, ebenso wie einen Zettel mit Wünschen und absoluten No-Gos für die Geburt. Auch den könnte er dann meinetwegen kommentarlos der Hebamme überreichen. Also: „Frau“ kann das Organisatorische an sich im Vorfeld sehr gut vorbereiten. Zum Thema Hausgeburt: Käme bei uns aufgrund des Risikos bei Komplikationen und der räumlichen Situation (3 ZKB für zwei Erwachsene, zwei Katzen und bald ein Baby) nicht in Frage.

    Gast
    Lugge
    8 Jahre zuvor

    Top Beitrag !!!

    Lisa hat anscheinend den Kommentar während des Geburtsvorgangs geschrieben 😀

    Gast
    8 Jahre zuvor
    Antworte  Lisa

    So so Lisa… Da würde ich mal sagen Klappe zu und such dir ein forum das zu dir passt !

    Ich werde bald zum ersten mal papa
    Mitte juli 2015 🙂
    Und ich freue mich riesig darauf etwas miteingebunden zu werden…
    Ich hab zwar auch angst aber das ist glaube ich normal… Hab ich zumindest gehört.
    Und wenn es keine ärzte, kreissääle etc. geben würde, dann hätten viele famielien wegen frühchen oder sonstigem um einiges mehr zu trauern als zur heutigen zeit.

    Gast
    Marco
    8 Jahre zuvor
    Antworte  kira

    …oder hinter dem Pseudonym „Lisa“ versteckt sich Alice Schwarzer…

    Gast
    kira
    9 Jahre zuvor
    Antworte  Lisa

    Lisa hat wohl gerade Stress mit ihrem Freund.

    Gast
    andy
    9 Jahre zuvor
    Antworte  Lisa

    Und da wundert ihr Frauen euch noch….

    Gast
    Riccardo
    9 Jahre zuvor
    Antworte  Lisa

    Was wine eckelhaft unfreundliche Männerhasserin bahh Ich find den Beitrag gut

    Gast
    Anne
    9 Jahre zuvor

    Ich habe meine Tochter um Juni zur Wekt gebracht und ich muss sagen auch wenn Männer uns irgendwo NUR das Händchen halten können und vllt an die richtige Atmung erinnern, so war ich doch furchtbar dankbar das mein Partner einfach da war, mich nicht allein gelassen hat, mir nach 12 Std im Kreissaal immernoch Mut zugesprochen hat und mich versucht hat zum lächeln gebracht hat. Und zum Thema PDA…. wir haben das vorher nicht besprochen, es war meine alleinige Entscheidung eine zu nehmen…. und ich habs auch nicht eine Minute bereut…. .

    Zum Kommentar von Lisa muss ich mich auch noch mal melden.
    Sagmal was ist dir denn bitte über die Leber gelaufen? Wenn du diesen Blog nicht lesen willst oder das alles hier so doof findest, dann lass es doch einfach… Sicher bringen Frauen seit Millionen Jahren ihre Kinder zur Welt,… deswegen kann, will und werde ich trotzdem nicht auf Schmerzmittel verzichten. UND ich finde das Männer schon eine Sonderrolle ein nehmen. Denn unsere Männer machen uns die Geburt erträglich, reden uns gut zu, hecheln mit und sind einfach da.

    Ich find den Blog absolut klasse! Endlich mal ein Mann der sich zu Wort meldet, denn es gibt mehr als genug Mütter die mit ihren übervorsichtigen Ansichten das Internet bereichern.

    Gast
    Lisa
    10 Jahre zuvor

    also: in aller regel entscheidet die frau was sie möchte. es ihre geburt, ihr kind, ihre entscheidung! es ist falsch von „euch“ zu sprechen, was die geburt angeht. auch dass die pdA so genau beschrieben wird..es zählt NICHT zur natürlichen geburt! wer entscheidet das im vorraus? ein mann? ein arzt?
    das sollte immer die letzte möglichkeit bleiben für die frau (risiko von querschnittslähmung, bis über große rate von Kaiserschnitten da geburtsstop…) eine geburt ist auszuhalten, seit 10000000 jahren!!!
    und thema hausgeburt: männer denken wohl zu prakmatisch; wer zu ner pda rät, aber hausgeburten gegenüber skeptisch ist, hat was gewaltig nicht verstanden. aber das thema geburt ist nicht fall eines arztes, sondern das der hebamme. bei hausgeburten passiert viel weniger als in der klinik mit pda- eine geburt ist was normales, das mit richtiger unterstützung von mann & hebamme so gut wie immer gut ausgeht.
    hört auf euren platz zu suchen, ihr lieben männer. ihr seid wichtig. im unterstützen. nicht in einer sonderrolle.
    ihr könnt euch nicht in das thema geburt, schwangerschaft, stillen oder mamasein hineinversetzen. eure aufgabe ist die frau bedingungslos zu unterstützen, nicht mehr und nicht weniger!
    ihr könntet einfach eurer frau fragen, dann bräucht man nicht auf fremde männer zu hören die einen blog haben, die meinen ein emanzipierter mann zu sein.

    Gast
    Leah
    13 Jahre zuvor

    ich finde es wirklich gut und wichtig, dass es solche seiten für männer gibt. leider les ich aber überall “ als mann kann man nicht viel machen“…und das obwohl hier sogar einige dinge aufgelistet sind! wenn man all das über stunden hinweg macht, kann man wohl nicht von „nicht viel“ sprechen!
    ich würde mit außerdem eine bildreihe mit massagetechniken und geburtsstellungen (natürlich zu zweit) bzw. vielleicht auch ein paar tipps mit welchen statements man helfen kann und welche eher unterlassen werden sollten!
    alles liebe für die väter!

    Beim zweiten Kind ist alles anders – leichter!
    14 Jahre zuvor

    […] denke es hat damit zu tun, dass ich wusste was nun auf mich zukommt. Meine Frau war diesmal deutlich nervöser – wahrscheinlich weil auch sie wusste was nun […]

    Gast
    14 Jahre zuvor

    Hallo,

    mein Sohn ist damals im Krankenhaus zur Welt gekommen, mein 2. Sohn wird es wahrscheinlich aus. Das Thema Hausgeburt finde ich sehr heikel, weil las doch mal irgendwas sein, bis dann Kind dann bei einem fachkundigen Kinderarzt ist oder ein Notarzt der ein Kind Intubieren darf zur Hand ist, das empfinde ich zu gefährlich.

    Gast
    Marc
    14 Jahre zuvor

    Meine Tochter kam im KH zur Welt; mein zweites Kind wird im Januar bei uns Zuhause das Licht der Welt erblicken; Geburtspool usw.
    Freuen uns drauf.

    Gruß
    Marc (@digicamclub bei Twitter) und http://www.facebook.de/Thomalla

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