Die Geburt hat geklappt, das Kind ist da – schon seit Wochen. Trotzdem herrscht bei Euch immer noch Sexflaute? Das kann für beide Partner belastend sein. Und darum geht es in diesem Artikel. Du erfährst, warum eben noch nicht wieder alles wie früher war und was ihr als Paar jetzt tun könnt. Kleiner Spoiler – wie früher wird es wahrscheinlich nicht mehr – das heisst aber nicht, dass es nicht auch gut wird.
Sex ist ein schwieriges Thema. Es ist wie Versicherungsbetrug und Steuerhinterziehung – alle tun (oder versuchen) es aber keiner mag darüber reden.
Im Dunstkreis des Entbindungstermins wehen im Schlafzimmer die Fahnen auf Halbmast und das Bett wird statt zum Bei- nur noch zum Nachtschlaf aufgesucht.
Die Sexflaute beginnt oft einige Wochen vor der Entbindung. Der Babybauch Deiner Partnerin ist, neben anderen Körperteilen, so groß geworden, dass der Akt nicht mehr das ist was er sein sollte. Die Angst vieler Männer, dem Kind in diesem (oder irgendeinem anderen) Stadium der Schwangerschaft Schaden zuzufügen ist zwar in der Regel unbegründet – doch Spaß macht Sex jetzt nur noch bedingt.
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Sex Sechs Wochen, nachdem die Frau niedergekommen ist, wird Enthaltsamkeit empfohlen. Ja richtig, sechs Wochen. Eventuell sogar länger, je nachdem wie die Entbindung gelaufen ist. Die Wunden, die die Geburt hinterlassen hat, müssen zunächst verheilen. Eine lange Zeit – sag jetzt nicht ich hätte Dich nicht rechtzeitig gewarnt?
Erwarte die Sexflaute, dann überrascht sie Dich nicht
Wenn Du jetzt vor dem Kalender sitzt und die Tage herunter zähltst, ein guter Rat von mir: hol Dir etwas Eis zur Abkühlung. Auch wenn die Wunden verheilt sind, heißt das noch nicht, dass es wieder rund geht.
Mit einem Neugeborenem im Haus ändert sich vieles. Es riecht nach einer Mischung aus Babybrei, Calendula und Stillstuhl.
Du stolperst über Rasseln und in Deiner Küche sieht es, dank der Sterilisatoren, Thermoskannen und sonstigen Hilfsmittel, aus wie in Frankensteins Laboratorium. Elektrisierende Atmosphäre von knisternder Erotik sieht anders aus.
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Die Betreuung Eures Neugeborenen ist harte Arbeit. Die Routine von füttern, wickeln und beruhigen entwickelt sich zu einem scheinbar niemals endend wollendem Strudel an undankbaren, anstrengenden Aufgaben, der Dich und Deine Frau an den Rande eines Nervenzusammenbruchs bringen kann.
Lust auf Sex?
Komm schon…, sicher nicht.
Und was ist mit Ihr? OK, Ihre Wunden sind verheilt aber die Hormone in ihrem Körper tanzen immer noch Zumba. Sie fühlt sich von der unglaublichen Verantwortung für das junge Leben überfordert und muss sich an ihre neuen Körperformungen gewöhnen.
Die Tatsache, unlängst 7 Pfund Mensch aus Ihren Lenden gedrückt zu haben, lässt sie zudem nicht mit Lust an den Bereich unterhalb der Gürtellinie denken.
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Auch wenn Du Dich wie der Vesuv fühlst, bereit Pompeji ein weiteres Mal zu zerstören, schalte einen Gang zurück.
Hilf‘ ihr und entlaste sie soweit Du kannst. Zeig Ihr, dass Du sie weiterhin mehr als Frau denn als Mutter wahrnimmst und dass sie die Geburt nicht weniger begehrenswert gemacht hat. Das funktioniert, besonders nach ein oder zwei Gläsern Prosecco.
Gelegenheit macht Liebe
Wenn Euer Sexleben vor der Geburt toll und erfüllend war, wird es das bestimmt auch nach der Geburt wieder werden. Gebt Euch etwas Zeit mit der neuen Situation klarzukommen.
Seid zudem offen für Neues.
Mit Kindern im Haus ist Sex nach der Geburt mit Eurem Sexleben vorher nicht zu vergleichen.
Gelegenheit macht Diebe Liebe ist die neue Überschrift.
Das Kind ist ruhig, ein tiefer Blick und los geht’s, egal wo und wie spät es ist.
Warte nicht auf den „passenden“ Moment, die passende Stimmung. Wer an seiner verklärten Vorstellung von Sex an romantischen Abenden mit Musik, Wein und stundenlanger Liebkosung in, von Rosenblättern bedeckten, Laken festhält wird bestenfalls zum Quartalskopulierer.
Und jetzt?
Deine Expertenmeinung gefragt: Wie hast Du die enthaltsamen Wochen überstanden und den Weg zur postnatalen Erotik wiedergefunden?
Kennst Du ein Paar, bei denen Sexflaute herrscht? Dann teile diesen Artikel mit ihnen.
Wenn seit 5 Jahren gar nichts mehr läuft, habt Ihr echt ein Problem.
Ja, zu einer Beziehung gehört mehr als Sex aber Sex gehört eben auch dazu. Wenn das nicht läuft, dann kannst Du zusehen, wie Eure Beziehung vertrocknet.
Ihr habt natürlich eine harte Geschichte hinter Euch, gerade das Thema Totgeburt und die damit verbundene Verlustangst ist Gift für die Seele und jede Lust. Glücklicherweise hat es ja wieder geklappt, was Euch beiden darüber hinweghelfen kann.
Ich würde ja sagen, dass Ihr offen über Eure Wünsche, Sorgen und Ängste reden solltet. Wenn das aber mit Deiner Partnerin schwierig ist, solltet Ihr wirklich eine Paartherapie ins Auge fassen. Eine neutrale Person kann die Gespräche moderieren und Ihr unterhaltet Euch auf „neutralem“ Boden.
Ja das kann ich verstehen dass zuerst das Baby kommt…
Doch irrgendwann will man als Ehemann auch wieder mal etwas….
Nach der ersten Geburt dauerte es das ein Jahr „Schonzeit“
Das war der erste Frust
Danach wurde es nicht besser
Bei mir hat dies sich leider nicht mehr eingestellt
Trotz unterbinden was für die Frau ja eine Sicherheit um nicht mehr schwanger zu werden bedeutet und somit entspannter sein sollte
Ist auch nichts passiert
Wenn ich das anspreche werde ich abgewiesen, mach ich nichts passiert auch nichts,
Will ich was heisst es mein oder dann mal na gut dann komm halt….
Das ist nur noch Frust pur…..
Bin mehr als nur enttäuscht als Vater und Ehemann,
Aber fühle mich nun gefangen im eheleben???
In der Schwangerschaft gab es nie sex, die Lust bei ihr war weg, einmal beim ersten Kind am Schluss durfte ich mal damit die Wehen einsetzen könnten
Danach lief fast ein Jahr nichts,
Und dann mal alle paar Monate mal
Bis ich sagte für ein zweites Kind braucht es mehr
Leider hatten wir dann eine Totgeburt
Und glücklicherweise klappte es schnell wieder
Diese Schwangerschaft war von Angst geprägt
Danach liess ich mich unterbinden und hoffte dass dann der Sex wieder kommt
Leider ist seit diesen letzten fünf Jahren nichts mehr gelaufen
Bin daher massivst enttäuscht….
Kann nicht mal mehr weinen darüber
Das Thema ansprechen ist enorm schwierig….
Seit dem ersten Kind läuft gar nichts mehr ???
Das klingt zwar unspontan und unsexy ist aber eine geniale Idee.
Danke fürs Teilen!
ehrlich gesagt war bei uns der sex in der schwangerschaft super !
auch bis kurz vor der entbindung.
und als die wunden verheilt waren auch wieder.
neu ist: wir verabreden uns einmal in der woche (weil sonst immer irgendwas ist 😉
so kann man zeitpunkte finden, notfalls sogar planen, und sich schon vorher darauf freuen.
das klingt erstmal gruselig unspontan – ist aber toll.
… und spontane zwischenspiele sind ja trotzdem nicht verboten…
viel spass euch allen !
Ein toller und auch mutiger Beitrag! Das ist wirklich ein Tabuthema, und toll daß du als Mann darüber geschrieben hast! Frauen denken in den ersten Wochen und Monaten wirklich an alles mögliche außer Sex, das ist die chaotischste Zeit unseres Lebens und wir fühlen uns ganz bestimmt total unsexy und müssen uns mit dem ganzen Mutterding erstmal anfreunden. Viel Verständnis von den Männern hilft da auf jeden Fall 🙂
Liebe Grüße, Janina
[…] gebe zu, beim Sex ändert sich tatsächlich etwas. Gerade beim Timing seid es nicht mehr hauptsächlich Ihr oder Eure Lust die den […]
[…] ist klar, Euer Sexleben verändert sich mit den Kindern. Es ist weniger spontan und nicht selten fehlt einfach die Lust […]
aber den Versuch war es wert, hoffe ich. 🙂
… das mit dem Wehen auslösen hat übrigens bei uns nicht funktioniert 🙂
Danke.
Bin gerade (seit gefühlten drei Wochen) am Packen. Habe mal deine Liste als Vorlage genommen und packe pro Woche ein Drum ein. Heute habe ich mal die Kameratasche bestückt. Hoffe nur das ich sie nicht vergesse. 🙂
Hoffentlich hast Du auch eine Tasche gepackt :-).
Alles Gute für Euch!
Also ich muss sagen in der ersten Zeit ist das Leben so durcheinander gewesen, dass der Gedanke an Sex erst mal in den Hintergrund trat.
Da unser ersten Kind ein „Optionskind“ war (Entweder neuer Job oder erstes Kind) hatte ich mit dem „Druck“ beim 2. geplanten Kind mehr Probleme als mit der Enthaltsamkeit nach der Entbindung.
Naja und das mit den Wehen auslösen werde ich mal probieren … sitze hier mit mehr oder weniger gepackter Tasche 🙂
Lieber als „richtiges“ Autofahren?
Hey Moment, ich mag Autoscooter!
Selbstbefriedigung ist wie Autoscooter fahren.
Wer Zeit für das eine hat, der kann auch noch was anderes mit dieser Zeit machen 🙂
und wenn mal gar nichts geht, dann geht auch Selbstbefriedigung…hab ich gehört 😀
Apropo Schwiegermütter, die müssen doch auch mal schlafen und dann wäre doch Gelegenheit. Die Musik etwas lauter und dann bekommt die auch das Gestöhne nicht mit 😉
Das Sex die Wehen auslösen kann habe ich auch gehört. Am besten erst in die Badewanne und dann ins „Bett“.
Schickt die Schwiegermutter doch solange einkaufen :-).
Ein interessanter Artikel und auch leicht zum Schmunzeln.
So eben erzählte mir meine Frau auch von dem heutigen Gespräch mit der Hebamme. Unsere Prinzessin „liegt“ jetzt wohl gut und passend, so dass es wohl jederzeit losgehen kann. Die Dame meinte dann, dass man mit Sex wohl Wehen „anreizen“ könnte… Und trotz beiderseitiger Abneigungen, soll der Sex trotzdem recht gut sein. Angeblich! – So ein Mist das diese Woche nun Schweigermutter bei uns wohnt… 😉
Sehr schöner Artikel – ich bin so frei und liefere den Link nach 😉
Das ist ja mal interessante Blog-Gedankenübertragung. Heute habe ich das Thema aus der Sicht der Frau auch bearbeitet.
Mein Motto: Postnataler Sex: Zu dritt klappts besser ?!