Vasektomie – Sterilisation beim Mann, ich hab´s getan

Papa sein Gesund und fit sein
von Andreas

Mit dem Ende unserer Familienplanung war für mich klar, dass ich die langfristige Verhütung übernehmen werden. Vasektomie heißt das Zauberwort, die Sterilisierung beim Mann. Keine Ahnung warum es von meinem Entschluss bis zur tatsächlichen Durchführung zwei Jahre gedauert hat.

Ich habe es gemacht und möchte in diesem Artikel meine Erfahrungen teilen.

Linktipp: Achtung, jetzt geht es unter die Gürtelline – Sterilisation beim Mann

Männliche Eitelkeit vs. blanke Angst

Die Entscheidung, dass ich es bin, an dem herum geschnibbelt wird, war schnell getroffen. Warum aber hat es mich zwei Jahre gekostet meinen Entschluss in die Tat umzusetzen?

Linktipp: Kinder brauchen gesunde Väter – was Du tun kannst um gesünder zu sein

Du kannst Dir nicht vorstellen, wie lange allein das Vorhaben, ein Beratungsgespräch mit meinem Urologen zu machen, auf meiner To-Do Liste stand und dort von Tag zu Tag und von Woche zu Woche gewandert ist.

Im Nachhinein denke ich, es war eine Kombination aus beidem. Nein, ich mag keine Krankenhäuser und der Gedanke, dass mir jemand (oder mehrere Personen) meinen Sack aufschneidet hat auch nicht zu gesteigertem Wohlbehagen geführt.

Da war aber noch etwas.


Wie halte ich mich auch als Papa weiterhin fit?

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Etwas unterschwelliges. Ich hatte wirklich kein Problem damit, mir die Produktivität nehmen zu lassen. Doch irgendetwas in mir hat sich scheinbar noch dagegen gewehrt. Anders kann mir sonst nicht erklären warum ich meinen Arzt beim Beratungsgespräch gefragt habe, ob es denn auch wieder rückgängig zu machen sei – sehr zur Verwunderung meiner Frau, die bei dem Termin auch mit dabei war.

Projekt Vasektomie: nicht nachdenken

Nachdem schließlich alles klar war und der Termin stand, lautete meine Devise nicht drüber nachdenken. Was auch beinhaltete, dass ich darüber nicht geredet habe. Wann immer mich jemand auf mein Vorhaben ansprach, habe ich es mit wenigen Worten abgetan und das Thema gewechselt.

Ich habe mir vor Augen geführt, dass es keine große Sache ist, auch wenn es an einer sehr, sagen wir, bedeutsamen Stelle meines Körpers passieren wird.

Helden sucht man woanders

Das gute daran, seine Schwächen zu kennen, ist dass man sich entsprechend verhalten und vorsorgen kann. Eine Sterilisation beim Mann ist wirklich ein Mini-Eingriff mit zwei Schnitten. Dennoch habe ich mich für eine Vollnarkose entschieden.

Das war für mich in dem Moment klar als mein Arzt sagte „… also ausser ein bisschen Zug, Kälte, Druck und Hitze werden Sie nichts spüren. Es kann etwas komisch riechen und brutzeln, wenn ich die Samenleiter veröde, sie spüren davon aber nichts… „.

Das wäre zu viel für mich also lieber die volle Dröhnung.

Im Nachhinein, die perfekte Entscheidung für mich. Denn die ganze Operationssituation war damit auf ein erträgliches Maß geschrumpft.

Ich kam im Krankenhaus an, zog mich um, wurde in den OP-Vorraum geschoben und gute Nacht.

Als ich, nicht mal eine Stunde später, wieder wach wurde war alles gelaufen.

Vasektomie: Vorher – Nachher

Das Schöne an der freiwilligen OP ist, dass Du für 3 Tage krank geschrieben wirst – Sonderurlaub…

Das weniger Schöne ist, dass Du diese Tage auch brauchst. Ich zumindest.

Am Tag der OP konnte ich nicht viel. Nicht wegen der Wunde.

Die Vollnarkose hatte meinen Kreislauf so dermaßen ausser Kraft gesetzt, dass ich mich kaum auf den Beinen halten konnte.

Schmerzen hatte ich keine, dafür hatte der amtliche Drogenbeauftragte noch gesorgt und mir alles erdenkliche gespritzt und vorsorglich in Tablettenform mitgegeben.

Was dann folgte waren einige Tage an dem die Fäden hier und da etwas zwickten und es einige Blutergüsse und Schwellungen gab.

Linktipp: Wie Du das Rauchen aufgeben kannst – und warum Du es für Deine Kinder tun solltest

Ich finde, das Gefühl in den 3-4 Tagen nach dem Eingriff lässt sich ganz gut beschreiben. Stell Dir vor, Du bekommst einen Lederfußball mit ordentlich Kawumms ins Gemächt geschossen und der Schmerz lässt gerade nach. Wenn Du Dir jetzt unbewusst in den Schritt fasst, weißt Du ungefähr was ich meine. Es ist dieses komische, überempfindliche Gefühl, dass nur Männer nachfühlen können (sorry, Mädels).

Kosten

Kommen wir zu den Kosten des Spaßes. Mein Doc hat mir die freundliche Zahlungsaufforderung über 300 € geschickt. Damit ist seine Arbeitsleistung und einige Untensilien abgegolten.

Meine Sonder-Drogenration (also die Vollnarkose) durfte ich direkt bar bezahlen. 100 € haben die 50 Minuten Tiefschlaf gekostet.

Auf den ersten Blick, nicht wenig Geld, dass sich aber in den kommenden Wochen und Monaten schnell rentieren wird, wie ich in meinem ersten Artikel zur Sterilisation beim Mann schon vorgerechnet habe.

Abtrainieren bis zum Ziel

Trotz durchtrennter Samenleiter, bin ich noch nicht ungefährlich. Es befinden sich immer noch kleine Flitzer auf dem Weg (keine Ahnung wie lang diese ganzen Wege bis zum Ausgang so sind).

Mein Arzt hat mir empfohlen, ich solle ca. 2 Monate nach dem Eingriff wieder kommen um eine Spermaprobe abzugeben, damit überprüft werden kann, ob ich noch aktive Samen von mir gebe oder ob er grünes Licht für ungeschützten Verkehr geben kann.

Bis dahin, sollte ich aber schon auf so 30 Entladungen kommen – Herausforderung angenommen.

Mein Fazit zur Vasektomie

Die Vasektomie ist wirklich ein kleiner Eingriff, der sich durchaus auch mit lokaler Betäubung ertragen läßt.

Es ist nicht schmerzhaft, schnell gemacht und recht preiswert.

Wenn Ihr mit Eurer Familienplanung abgeschlossen habt und über eine dauerhafte Verhütungsform ohne Hormone nachdenkt, kann ich Dir die Sterilisation beim Mann nur empfehlen.

Wie stehst Du zu dem Thema? Machst Du es mir nach, wenn Ihr mit der Familienplanung fertig seid? Wenn nein, warum nicht?

Wenn Du das hier liest, hast Du meinen kleinen Erfahrungsbericht komplett gelesen. Das bedeutet mir sehr viel. Mein Newsletter, hält Dich über neue Artikel auf dem Laufenden und es gibt viele weitere Artikel, Tipps und Infos von mir. Schau Dir mal meine Newsletter-Infoseite unverbindlich an und trage Dich ein, wenn es Dein Interesse weckt.

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    257 Kommentare
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    Gast
    Adam
    3 Jahre zuvor
    Antworte  Arne

    Hallo Arne!

    Zum Thema kommen….ist der Orgasmus jetzt schlechter nach der Op.?

    LG 😉

    Gast
    Briga
    6 Jahre zuvor

    Hi ich find’s sehr nett, wenn sich Männer für diesen Schritt entscheiden – mein Mann hat sich damit überhaupt nicht auseinandergesetzt, alle Verantwortung für die Verhütung lag und liegt bei mir. Die Eileiterentfernung hat 1000 EUR gekostet, es hat 2 -3 Wochen gedauert, bis ich nicht mehr bei jeder Bewegung ein Ziehen und Stechen im Bauch hatte. (Das war nicht tragisch, nur lästig.) Aber abgesehen von den Kosten, die im Vergleich zu einer Vasektomie 2-3 mal höher waren, bleibt auch nach Jahren noch das Gefühl der Enttäuschung, dass ich mit allem allein gelassen wurde. Daher – danke an euch Männer, die sich getraut haben (und auch an die, bei denen es nicht so toll verlaufen ist, tut mir leid, aber trotzdem finde ich es schön, dass ihr nicht gekniffen habt).

    Gast
    Chris
    3 Jahre zuvor

    Ich habe vor 2 Jahren eine Vasektomie machen lassen, kann sie nicht empfehlen und möchte in die Diskussion hier ein paar Punkte einbringen, die bei der Entscheidungsfindung eine wichtige Rolle spielen.

    Kurzer Background:

    • Bewusst nicht so viele Erfahrungsberichte gelesen, weil es einen Negativ-Bias gibt, also tendenziell mehr Leute schreiben, die schlechte Erfahrungen machen als Leute mit positiven Erfahrungen. Diesen Artikel hier habe ich als Positivbeispiel genommen.
    • Vasektomie im April 2019 ambulant machen lassen mit leichter Betäubung (Propofol).
    • Eingriff war harmlos, sitzen danach aber einige Tage schmerzhaft, Kinder auf dem Schoß hat 2–3 Wochen lang gezogen.
    • Radfahren mehrere Wochen lang nicht möglich.
    • Ejakulat und Orgasmusgefühl weitgehend unverändert.
    • Es blieb nach Heilung aber ein Druckgefühl am rechten Samenleiter, ein verhärteter Knoten, vermutlich ein Spermagranulom, was häufiger ist als ich zunächst dachte. Das ging auch nicht weg. Die Stelle war druckempfindlich bei Berührung, aber auch manchmal "im Alltag" schmerzhaft, wenn die Hoden halt irgendwie anders baumelten.
    • Im Juni 2020 eine Refertilisierung gemacht, weil das Thema drittes Kind seitens meiner Frau im Raum stand (anderes Thema)
    • Probleme im rechten Samenleiter sind durch die Refertilisierung verschwunden, dafür seitdem leichte Schmerzen und Druckgefühl im linken Samenleiter in der Leistengegend.
    • Die Probleme sind bei weitem nicht so gravierend wie manche hier berichten, aber ein kontinuierliches Druckgefühl schlägt auch auf die Stimmung und ich habe das Gefühl, dass gerade solche "Wehwehchen" ziemlich vernachlässigt werden.

    Nachdem ich mehr zum Thema Vasektomie recherchiert habe, ist mir folgendes aufgefallen:

    • Chronische Komplikationen sind abhängig vom Operateur, von der verwendeten Technik und vermutlich Glückssache.
    • Es gibt keine systematische Erfassung von Beschwerden. Der Urologe, bei dem ich die Vasektomie machen lassen habe, weiß bis heute nicht, dass ich Probleme hatte.
    • Studien zu Langzeitproblemen sind selten und werden per Fragebogen nachträglich erhoben.
    • Es ist völlig absurd, Probleme als "rein psychisch" abzutun. Der Samenleiter ist nicht nur ein dummer einfacher Schlauch. Bei der Vasektomie werden Nervenbahnen und Muskeln durchtrennt. Dass dabei was schief gehen kann, liegt auf der Hand.
    • Es gibt eine relativ hohe Schwankungsbreite bei den berichteten Zahlen zu Langzeitkomplikationen. Wie kann das sein? Warum wird sowas nicht genauer untersucht?

    Wenn man annimmt, dass nur 1 von 100 Männern von langfristigen Problemen betroffen ist, gibt es ein extrem starkes Argument gegen eine Vasektomie:

    Der Gewinn ist, dass man sich keine Gedanken mehr um Verhütung machen muss, somit möglicherweise etwas entspannter beim Sex ist und nahezu kein Risiko einer ungewollten Schwangerschaft mehr besteht. Aus meiner Sicht ist der Gewinn an Lebensqualität zwar vorhanden, aber relativ überschaubar.

    Der Verlust ist, dass man als einer der wenigen Männer von Komplikationen betroffen sind, die die Lebensqualität massiv negativ beeinflussen.

    Unterm Strich bietet die Vasektomie einen begrenzten Gewinn bei potenziell katastrophalem Verlust an Lebensqualität.

    Klar, ich fahre auch Auto oder Fahrrad und ein Unfall bedeutet ebenfalls katastrophaler Verlust an Lebensqualität, allerdings sind Auto- und Radfahren für einige eine Notwendigkeit und für viele ein deutlich höherer Gewinn an Lebensqualität.

    Ich denke, das einzig valide Argument für eine Vasektomie ist, dass man andernfalls praktisch keinen Sex haben kann und der Gewinn an Lebensqualität die potenziellen Risiken überwiegt.

    Gast
    João
    6 Jahre zuvor

    Ein fröhliches Hallo an dich, lieber Andreas und auch in die Runde!

    Heute kam ich aufgrund von abschließenden Recherchen zu einem Aufklärungsbuch zum Thema Vasektomie auf diese Informationsplattform und schaute mich ein wenig um, um mir ein paar Erfahrungen anzusehen. Nun habe ich selbst auch aus eigener Erfahrung dazu etwas beizusteuern, was ich anschließend denn auch tue.

    Die Erfahrungsberichte hier sind zu 99,7 % positiv, was belegt, dass diese Art der Empfängnisverhütung eindeutig die einzig richtige ist. Okay, auch eine negative Stimme ist mir hier aufgefallen, die von Daniel. Was er berichtet, ist natürlich traurig, keine Frage, aber dennoch nicht allgemeingültig.

    Daniel, du schreibst, du seist „immer wieder entsetzt, wie leichtfertig Männer mit ihrer Gesundheit umgehen.“

    Das halte ich für eine glatte Übertreibung und unnötige Angstmache. Ich halte es vielmehr für leichtfertig, allein der Frau die Last der Empfängnisverhütung aufzubürden. Und arrogant und sexistisch dazu.

    Okay, du bist Opfer dieser Operation geworden. Das tut mir ausgesprochen leid und bedaure ich sehr. Aber auch dir dürfte bekannt sein, dass jährlich mehr als 3.000 Menschen im Straßenverkehr in Deutschland den Tod finden, von den vielen Leicht- bis Schwerverletzten ganz zu schweigen. Hast du schon einmal gehört, lieber Daniel, dass jemand davor gewarnt hat, sich in den Straßenverkehr zu begeben? Oder steigst du selbst ein kein Auto mehr und schließt dich in deiner Wohnung ein?

    Dort zum Opfer zu werden, ist zig Tausende Mal wahrscheinlicher als das, was dir bei der Operation widerfahren ist. Ich denke, du verstehst, was ich sagen möchte, einmal auch davon abgesehen, dass solche und ähnliche Symptome sehr, sehr viele Frauen erleiden, die eine der gängigen Verhütungsmethoden anwenden. Was glaubst du, wie viele Frauen noch sehr viel schlimmer dran sind als du, und das nur, weil sie die „simple“ Pille eingenommen haben? Und zu wie vielen Zwischenfällen kommt es bei einer Geburt, die möglicherweise gar nicht gewollt ist?

    Von all dem also abzuleiten, sich nie mehr in ein Auto zu setzen oder keinen Geschlechtsverkehr ausüben zu dürfen, weil es Gefahren in sich birgt, ist natürlich blanker Unsinn, das wirst du bei reiflicher Überlegung zugeben müssen. Zudem dürftest du nicht das Opfer dieser Operationsmethode geworden sein, sondern schlichtweg das Opfer eines inkompetenten Arztes, dem ein Handwerksfehler unterlaufen ist. Es gibt auch Automechaniker, die eine Zylinderkopfdichtung falsch oder schlecht einbauen. Das ist bedauerlich, kommt aber nun mal vor.

    (Einmal abgesehen davon, dass wenn ein Automechaniker die Radmuttern schlecht angezogen hat und anschließend etwas passiert, er seine Papiere abholen kann, der Arzt aber nach wie vor in seinem Job arbeiten darf; denn ihm ist ja nur ein Kunstfehler unterlaufen!)

    Deshalb gilt für alle Bereitwilligen: Auch wenn es vielleicht nicht angenehm oder unpopulär ist, hört euch im Freundes- und Bekanntenkreis um und erkundigt euch nach einem guten Urologen. Generell gilt: Einen Arzt oder Rechtsanwalt sucht man niemals im Telefonbuch!

    Gleich zu meinen eigenen Erfahrungen in Sachen Vasektomie, und wie ich hier lesen kann, teile ich die mit den allermeisten Männern. Also lasst euch nicht bange machen, der Eingriff ist alles andere als eine Gefahr – ganz im Gegenteil, wenn man die positiven Aspekte für die Zukunft dabei im Auge hat.

    Genau deshalb stehe ich nach wie vor auf dem Standpunkt, dass Männer die Verhütung übernehmen und sich sterilisieren lassen sollten, anstatt ihre Frauen die Pille schlucken zu lassen, die ein sehr hohes Sicherheitsrisiko mit sich bringt, von den gesundheitlichen Folgen ganz zu schweigen.

    Es ist sehr einfach zu sagen: „Liebe Frau, die Empfängnisverhütung übernimmst selbstverständlich du!“ Wie arrogant ist das denn bitte? Und auch: Die Sterilisation bei der Frau ist sehr viel komplizierter und mit sehr viel mehr Risiken verbunden. Deshalb ist es mehr als unfair, seine Frau wegzujagen, wie Daniel es getan hat, weil sie es war, die die Vasektomie gefordert hatte.

    Also, Männer, übernehmt selbst einmal die Verantwortung! Dass das geht, kann man auf diesem Infoportal gut nachvollziehen. Danke dafür, Andreas.

    Und nun zu mir.

    Ich habe vor etlichen Jahrzehnten eine Vasektomie durchführen lassen … ich habe gerade noch mal nachgerechnet, es war vor mehr als 30 Jahren. Bei mir ging die Überlegung nicht so lange wie bei dir, Andreas oder bei manch anderem hier, dafür hatte ich gar keine Zeit.

    Meine damalige Partnerin kam eines Tages auf mich zu und meinte, sie hätte keine Lust mehr auf die Pille, ich solle mal zu einem Arzt gehen und mich nach einer Sterilisation erkundigen. Ich weiß nicht mehr, wie ich in diesem Augenblick reagiert habe und was ich empfand, aber ich kann mich sonst noch recht gut an das Gespräch mit dem Urologen in der Praxis und an die Operation erinnern.

    Und vorweggreifend kann ich schon mal sagen: Es war eine der besten Entscheidungen in meinem Leben!

    Der Arzt erkundigte sich, ob ich meinen Pflichten, um den Nachschub für die Rentenkasse zu sichern, nachgekommen sei. Konnte ich zusagen. Und wie es denn diesbezüglich um meine Partnerin bestellt sei. Auch sie hätte ihre Pflicht erfüllt, machte ich im klar. So gesehen also schon mal kein Hindernisgrund, die OP zu verweigern.

    Ich erschien alleine zum Gespräch und deshalb fragte er sicherheitshalber auch noch nach, ob dies denn im Sinne meiner Partnerin sei. Auch das konnte ich zusichern.

    Also grünes Licht und für ein paar Tage später einen Termin anberaumt.

    Ob es mir gut ginge, fragte der Arzt, als er zu mir an die Liege herantrat. Er nahm das Corpus delicti in Augenschein und meinte, dass seine Assistentin bereits gute Vorarbeit – sprich Rasur und Desinfektion – geleistet hätte. Er verpasste mir zweimal eine örtliche Injektion und verschwand wieder.

    Tja, ich bin Arztpraxen nun ja gar nicht gewohnt, Krankenhäuser auch nicht – zumindest als Patient – sodass mir die Atmosphäre so auf dem Tablett zu liegen, doch recht ungewohnt vorkam, erst recht natürlich, als sich der Arzt nach einiger Zeit wieder einfand, sich die Latexhandschuhe überstreifte und plötzlich ein Skalpell in der Hand hielt.

    Da wurde es mir dann doch etwas mulmig, zumal ich mich jetzt daran erinnerte, wie mir als Kind mal eine Spritze verpasst wurde und ich beinahe in Ohnmacht fiel.

    Nun kenne ich derlei Werkzeuge zwar zugenüge, weil sie früher in hoher Stückzahl durch meine Hände gegangen sind, aber solch ein Skalpell selbst am eigenen Körper zu spüren, ist denn doch noch mal etwas völlig anderes … dachte ich zumindest, denn zu spüren bekam ich nichts, rein gar nichts.

    Nachdem er den Beutel an einer Seite ausgeschnitten und etwas herumhantiert hatte, meinte er: „Schauen Sie mal, dies ist der eine Samenleiter, den schneide ich jetzt durch, binde die beiden Enden ab; und das war es dann auch schon, das gleiche gleich auf der andere Seite.“

    Ich wagte einen zögerlichen Blick und mein schon abgeklungenes mulmige Gefühl machte sich erneut in mir breit. Es war schon eigenartig, da unten einen Strang herausragen zu sehen. Ich erblasste, ließ mich stillschweigend zurückfallen und harrte weiterhin der Dinge, die da kommen sollten.

    Ich müsse eventuell noch mit leichten Schmerzen oder einem dumpfen Druck rechnen, meinte der Urologe nach getaner Arbeit, und ich solle mich in ein paar Tagen zum Ziehen der Fäden wieder einfinden.

    Ich verspürte einen ganz leichten Druck die nächsten Tage, aber es gab keinerlei Probleme. Ein paar Mal gab ich noch Spermaproben ab … und gut.

    Seitdem ein völlig anderes und sehr befreites Paarungsverhalten.

    Ich möchte diesen Termin nun nicht mit einem Sonntagsnachmittagsbesuch bei meiner Erbtante gleichsetzen, denn ganz so vergnüglich war es denn doch nicht. Aber wirklich schlimm auch wieder nicht.

    Was die Kosten angeht, habe ich lange überlegen müssen, denn davon ist hier ja auch öfter die Rede. Doch ich kann mich beim besten Willen nicht an eine Bezahlung erinnern. Ich gehe davon aus, dass die Praxis das schlichtweg mit meiner Krankenkasse abgerechnet hat.

    Ich kann nur sagen, dass es für Mann und Frau ein ganz anderes sexuelles Erlebnis ist, wenn man sich nicht ständig irgendwelche Gedanken über eine unerwünschte Schwangerschaft machen muss, weil alles sehr viel sicherer und entspannter, vor allem für die Frau, vonstattengeht.

    Und ich möchte ausdrücklich betonen – für all jene, die da irgendwelche Bedenken oder gar Befürchtungen haben sollten – dass die Vasektomie keinerlei negative Auswirkungen auf das Lustempfinden hat. Ganz im Gegenteil. Also alles paletti.

    Prädikat: sehr empfehlenswert!

    Liebe Grüße
    João

    Gast
    Oanthe
    3 Jahre zuvor

    Life starts at the end of the comfort zone. Darum bei mir nur lokale Betäubung. Ja, es zieht 2 Wochen lang, und bei der OP bisschen Verödungsstromstösschen und ziehen in der Leiste. Aber nichts, was man nicht mit kontrolliertem Mindset aushalten könnte. Ich sage: reine Kopfsache. Wenn es dich beim Biken legt, tut dir mehr und länger weh.

    Gast
    Marko
    5 Jahre zuvor

    Bei mir ist es jetzt 2 Wochen her.
    Der Eingriff selber war echt unangenehm, ich denke aber mal eine Wurzelbehandlung beim Zahnarzt ist schlimmer.
    Die nächsten 2 Tage habe ich bewußt im Bett verbracht um den Heilungsprozess optimale Bedingungen zu geben. Ich hatte 1x 600mg Ibuprofen genommen, aber so lange man nicht rumrennt und sie „baumeln“ braucht man das eigentlich nicht.
    Ich hatte mich ca. 5 Tage „körperlich verletzte“ gefühlt und wollte auch von meiner Frau nicht angefasst werden (gar nicht).
    Ich hatte ca. 1 Woche ein Ziehen in der Leistengegend, was jetzt (10 Tage) aber vollständig verschwunden ist. Einzig der Faden zwickt noch, aber der sollte die nächsten Tage auch abfallen.
    Ich hatte links wie rechts blaue Blutergüsse, die erst nach Tag 7 verschwunden waren. Die taten auch richtig weh, war aber auszuhalten.
    Nach 1 Woche hatte ich auch wieder Verkehr: Es hat sich nichts verändert. Weder das Gefühl noch die Konsistenz des Ejakulats. Von daher scheint es körperlich keinerlei Effekt zu haben (was gut ist).
    Jetzt muss ich einzig noch das Erlebnis aus meinem Kopf kriegen, da hilft aber wohl definitiv die Zeit.
    Und ich muss zugeben dass ich über meine Männlichkeit nachdenke. Keine Kinder mehr haben zu wollen (habe 2 Jungen und 1 Mädchen) ist das eine, aber ich empfand den Gedanken (m)eine Frau zu befruchten immer sehr anregend. Das ist jetzt natürlich vorbei, außer beim Verkehr selber, da vergesse ich irgendwie dass ich sterilisiert bin. Was mich aber „beruhigt“ ist die Tatsache, dass man für den Fall der Fälle mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit wieder fruchtbar werden kann – für das Kopfkino muss das gut genug sein.
    Würde ich es wieder tun? Ja. Ich denke es ist besser als die Alternativen welche für unsere Frauen belastender sind. Im Endeffekt sind die körperlichen Schmerzen nicht viel größer als das was eine Frau mit Kupferspirale jeden Monat durch macht, und dazu liebe ich meine Frau zu sehr als ihr diese Bürde weiterhin auflasten zu wollen.

    Gast
    Sven
    2 Jahre zuvor
    Antworte  Thorsten

    Hallo Patrick,
    je nachdem wo man schaut findet man verschiedene Informationen. Im europäischen Raum findet man so gut wie nichts dazu. Im amerikanischen und asiatischen Raum sieht es dagegen etwas besser aus, auch wenn die „Studien“ die Anforderungen an wirkliche Studien hinsichtlich der Teilnehmeranzahl etwas zu wünschen übrig lassen.
    Über alles hinweg betrachtet stimmen eher die 15% als 5%. Und selbst wenn, was nützt es dir wenn du einer der Betroffenen bist?
    Fakt ist doch, dass die Ärzte nicht genau wissen was sie da anrichten bzw. welche Auswirkungen das auf den Körper hat. Ich war selbst von PVS betroffen und habe die komplette Ahnungslosigkeit und widersprüchliche Aussagen der „Experten“ und Götter in weiß erlebt.
    Was einem aber keiner der o.g. Kittelträger sagt, ist dass man selbst die Kosten der Folgebehandlungen trägt – bis auf Entfernung der Hoden – das zahlt die Krankenkasse.
    Und bei der von dir beschriebenen Mikrodenervation steigt das Risiko einer Hydrozele, die dann auch operativ in einer Entfernung des Hodens mündet.
    Ich hab alles wieder zusammennähen lassen und jetzt, ein Jahr später ist alles wieder wie früher.
    Aus meiner Sicht sollten Vasektomien verboten werden!

    Gast
    Gerhard H.
    3 Jahre zuvor
    Antworte  Sven

    Hallo Sven,

    es freut mich außerordentlich, dass es dir wieder gut geht!
    Ich selber habe leider noch immer Nachwehen nach der Rückoperation, aber es wird trotz skeptischer Prognose der Ärzte stetig besser und die Hydrozele ist zu 90% verschwunden. Die ursprünglichen Probleme nach der Vasektomie sind nachhaltig weg.

    Lass uns den Mut haben, über die Sache ehrlich mit anderen zu reden, wenn es die Situation erfordert! Auch wenn das meist sehr unangenehm ist.

    Gast
    Micha
    6 Jahre zuvor

    Danke für diese Seite und an alle, die hier kommentiert haben! Das hat mir sehr bei der Entscheidung geholfen.
    Beschäftigt habe ich mich mit dem Thema schon etwas nach der Geburt meiner Tochter vor knapp drei Jahren. Da stand auch die Wahl einer neuen Verhütungsmöglichkeit an. Wir hatten es wir vorher erst mit der Spirale versucht, die allerdings aus anatomischen Gründen bereits nach 3 Monaten so verrutscht war, dass keine Verhütung gegeben war. Wir wollen es danach mit der Kupferkette versuchen, was aber erst nach einer OP mit Vollnarkose meiner Frau möglich war (wegen der obengenannten anatomischen Probleme). Da es zu Komplikationen kam, hatte meine Frau danach extreme Schmerzen.
    Nun dachten wir eigentlich sei nun alles gut, aber weit gefehlt…
    Durch einen glücklichen Umstand war meine Frau gerade mit meiner Tochter in der Klinik, als eine vorher als Bauchschmerzen abgetane Eileiterschwangerschaft einen Durchbruch erzeugte inklusive massiver innerer Blutungen. Es half nur noch eine Not-OP und ich bin froh, dass meine Frau heute noch bei uns ist. Also auch die Kette war für uns ein Reinfall, so dass wir nun seit 2 Jahren erstmal auf Kondome angewiesen sind.
    In diesem Jahr entschied ich mich nach DER Vorgeschichte, dass es so nicht weiter gehen kann und musste dann wieder an die guten, mutmachenden Berichte hier denken.
    Am Mittwoch(15.) war es dann soweit und ich hatte nach der Arbeit meinen Termin. Gespürt habe ich von der OP nur die Spritzen am Anfang, die schon recht unangenehm waren. Der folgende Eingriff verlief komplett schmerzfrei. Allerdings gab es leichte Komplikationen (trotz No-Skalpel Methode), so dass nun alles grün und blau ist. Am Abend und bis einschließlich Samstag hatte ich noch ein recht starkes Ziehen, welches heute schon deutlich besser ist.
    Insgesamt war es bisher alles gut auszuhalten und garantiert deutlich weniger schmerzhaft als die OPs meiner Frau.
    Männer traut euch, auch wenn es Überwindung kostet!

    Gast
    Sven
    3 Jahre zuvor
    Antworte  Gerhard H.

    Hallo Gerhard,

    ich habe auch eine Vasovasostomie durchführen lassen. Ein Jahr voller Schmerzen liegt hinter mir und ich sehe in eine schmerzfreiere Zukunft.

    Ich hatte hier schon mal zu den Symptomen bei mir geschrieben, möchte aber noch das Thema der Nachsorge im Fall der Fälle etwas stärker beleuchten.

    Mein Arzt sagte mir vor der OP (per E-Mail) dass keiner seiner bisherigen Patienten ein PVS Syndrom entwickelt habe. Und das Thema sei auch für die Wissenschaft nicht so wichtig, da es so wenige Fälle gibt und dass das Internet alles übertreibt. Dem war bei mir dann nicht so.

    Kurz noch zu den „Eskalationsstufen“ in der Behandlung die da kommen:

    1. Antibiotika-Kur zum Ausschluss einer Nebenhodenentzündung
    2. Psychopharmaka um zu sehen, ob der Scherz damit unterdrückt werden kann
    3. Codein (Opiat) zum Unterdrücken der Schmerzen
    4. Last-Line Antibiotikum um sicherzustellen, dass man auch wirklich im Nebenhoden und Genitaltrakt alles abgetötet hat.

    Wenn man das alles durch hat, kommt als 5. Maßnahme dann eine Samenstrangblockade. Dabei wird einem ein Schmerzmittel in den Samenstrang gespritzt. Tut so weh wie es sich anhört und hält gerade mal 10 Minuten, da auch das nur da ist um zu sehen, ob der Schmerz wirklich von da kommt. Anschließend bekommt man dann die Diagnose PVS.
    Damit war es das dann für den Urologen, denn das kann er nicht behandeln.
    Ich habe den Herrn Doktor dann auf seine Aussage von damals angesprochen, dass PVS so gut wie nie vorkommt. Darauf kam nur ein lapidares „Sie haben den Aufklärungsbogen gelesen und unterschrieben – selbst Schuld“. Mir wurde übrigens noch mit dem Anwalt gedroht, sollte ich ihn namentlich in irgendwelchen Foren nennen. Damit wäre auch das Rätsel über die wenigen (keine) Stimmen bei Google und Arztbewertungsforen geklärt.
    Übrigens kann ich die Mär von dem „nicht absinkenden Testosteron“ auch wissenschaftlich durch Tests bei mir nicht bestätigen. Ich hatte ein halbes Jahr vor der Vasektomie einen Wert von 450, was genau in der Mitte der Skala liegt. Im Mai letztes Jahr (bereits 3 Monate nach der Vasektomie) war ich bei 360 und jetzt vor der Vasovasostomie bei 311. 300 ist dann die Grenze zum Testosteronmangel. Man merkt auch, wie sich der Körper verändert.

    Kurz zur Vasovasostomie:
    Die liegt jetzt 2 Wochen zurück und mir geht es prima. Die Schmerzen im Hoden waren übrigens sofort nach der OP weg (gut danach natürlich etwas wieder durch den Eingriff, aber das ist komplett weg). Scherzen im Hoden – weg. Scherzen in der Leiste – weg. Ich bin einfach nur glücklich. Letztendlich schade um das ganze Geld, aber die gewonnene Lebensqualität ist jeden Cent wert!

    Würde ich eine Vasektomie wieder machen? Definitiv nicht – und ich kann jedem nur abraten es zu versuchen.

    1. Gibt es keine belastbaren Studien, da Vasektomien nicht meldepflichtig sind, was bedeutet, dass keine klaren Aussagen über die tatsächliche Anzahl der PVS Betroffenen getroffen werden kann.
    2. Das Verhalten der Ärzte danach hinsichtlich Abschieben in die Psychoecke und Behandlungen, die nichts bringen (wie auch, wenn es keine Nebenhodenentzündung ist)
    3. Die Drohung mit dem Anwalt ohne Anlass, vermutlich um das Geschäft nicht zu gefährden.

    Eure Gesundheit ist kostbar – damit spielt man nicht, auch wenn man die Frau noch so sehr liebt!

    Gast
    Sven
    4 Jahre zuvor
    Antworte  Antonia

    Wenn dein Partner schlau ist lässt er sich nicht bequatschen.

    Gast
    Patrick
    3 Jahre zuvor
    Antworte  Daniel

    Hi Daniel,
    bei mir haben sich jetzt auch schmerzerträgliche Tage eingeschlichen. Ein Dauerschmerz ist aber dennoch jeden Tag vorhanden. Niederschmetternd sind die wiederkehrende Phasen an denen der Schmerz sich stark intensiviert.
    Beim radfahren und beim Sex bin ich aber schmerzfrei (anscheinend durch intensive körperliche Ablenkung)
    Damit sich ein vermeindlicher zu hoher Samendruck mindert nehme ich täglich Papayasamen Pulver ein. (Nach 3 Monaten ist Mensch und Tier unfruchtbar) da die Schmerzen bestehen bleiben, gehe ich von einem Nervenschaden aus. Für die daraus resultierende Depression nehme ich Johanniskraut.

    Gruß
    Patrick

    Gast
    Gerhard H.
    4 Jahre zuvor

    Hallo.
    Das Thema Vasektomie scheint mir zu wichtig, um das unkommentiert zu lassen.
    Um gleich vorweg mein Fazit zusammenzufassen: Lasst bloß die Finger von Sterilisationsoperationen!!!
    Nach 4 Jahren durchtrennte Samenleiter habe ich mich für eine Rückoperation entschieden. Und das, obwohl ich absolut keinen Kinderwunsch hatte.
    Ich ließ mich mit 42 Jahren und mit 3 Kindern vasektomieren. Unser Sexleben war sehr erfüllt, da wir aber keine hormonellen Verhütungsmittel einsetzen wollten, hat es uns natürlich schon gestört, jedes Mal ein Kondom nehmen zu müssen. Außerdem waren wir mit den 3 kleinen Kindern schon sehr am Belastungslimit und hätten uns mit einem vierten sehr überfordert gefühlt. Deswegen ist es mir irgendwie logisch vorgekommen, als moderner und verantwortungsbewusster Mann diesen „harmlosen“ Eingriff über sich ergehen zu lassen, schließlich sollte ich jetzt mal was für die Verhütung tun und über machohafte Eitelkeiten steht man wohl drüber, nicht wahr? Auch meiner Frau zuliebe dachte ich, das sei eine gute Investition in eine gut geplante Zukunft. Nie im Leben dachte ich daran, dass gewisse psychlogische Probleme, die daraus entstehen könnten, auch mich treffen könnten. Ich habe schlicht nicht bedacht, dass das ein tiefer Schnitt in das Selbstverständnis eines Mannes ist.
    Der Eingriff per No Scalpel-Methode an sich war tatsächlich unspektakulär und schnell vorbei. Danach hat sich aber wochenlang alles wie eine offene Wunde angefühlt. Der linke Hoden tat mir monatelang weh. Ich hatte nie die starken Schmerzen von denen andere berichten, aber ein gewisses Ziehen und Drücken ist danach nicht mehr weggegangen und hat mich ständig an den Eingriff erinnert. Anfangs haben wir die neue Freiheit schon genossen, aber ich merkte mehr und mehr, dass der „Zauber“ am Sex irgendwie nicht mehr da ist. Es ist schwer in diesem Zusammenhang psychosomatische und physische Beschwerden auseinanderzuhalten, aber umso länger die Vasektomie vergangen war, umso mehr stellten sich psychische Probleme damit ein. Ich konnte am Schluss keine Hochzeitsfotos von anderen mehr ansehen, empfand tiefe Trauer, wenn ich kleine Kinder sah. Auch im Berufsleben litt mein Selbstwert. Ich fühlte mich irgendwie entwertet. Vor allem meine Begeisterungsfähigkeit, einer meiner größten Stärken, war plötzlich nicht mehr da. Möglicherweise alles eine Einstellungssache, eine reine Kopfsache, aber wie gesagt, ich hätte nicht gedacht, dass ich da nicht drüberstehen würde.
    3 Jahre später hatte ich dann plötzlich einen sehr niedrigen Testosteronwert. Der Urologe sagte natürlich, dass das damit nichts zu tun haben kann. Das Alter, beruflicher Stress, etc. sind dafür verantwortlich. Wie auch immer. Irgendwann hielt ich den Zustand nicht mehr aus, habe mir einen Termin für eine Vaso-Vasostomie vereinbar, fast ein Jahr später, damit das bloß auch gut überlegt ist.
    Diese Operation war schon heftiger, es müssen ja die Samenleiterstümpfe gefunden, freigelegt und mikrochirurgisch neu verbunden werden. Es hat soweit geklappt, ich hatte nach einem Test nach einem Monat wieder Spermien im Ejakulat. Die meisten psychischen Probleme waren wie weggeblasen, auch das ständige Ziehen und Drücken im Hoden. Auch das Gefühl beim Ejakulieren war wieder das alte bekannte Abspritzen aus der Tiefe heraus, nicht dieses „flache“ vasektomierte Ejakulieren. Testosteron muss ich erst messen lassen, fühlt sich aber wieder ok an. ABER: Die Odyssee ist nicht vorbei. Leider habe ich mir bei der Rückoperation eine unangenehme Hydrozele eingefangen. Nach fast zwei Monaten ist das jetzt deutlich besser, aber ob das wieder gut wird, oder gar eine weitere Operation notwendig macht, ist noch nicht klar. Somit bleibt die Sache weiter ein äußerst belastendes Thema…

    Also: Bloß keine Vasektomie! Bei nachträglich Betrachtung kann ich gar nicht fassen, wie vertrottelt es war, ein derartiges Risiko einzugehen und den größten Genuss im Leben, meine Sexualität dermaßen auf Spiel zu setzen!

    Gast
    Daniel
    4 Jahre zuvor
    Antworte  Patrick

    Hallo Patrick,
    vielen Dank für Deinen Kommentar. Ich finde mich komplett in Deinen Darstellungen wieder und bedaure, dass es bei Dir genauso bescheiden gelaufen ist wie bei mir. Auch ich hatte ganz lange Zeit große, Gott sei Dank nachlassende Schmerzen. Diese rührten von einer Nebenhodenentzündung als direkte Folge meiner Vasektomie her und führten bei mir neben den körperlichen Schmerzen auch zu starken psychischen Problemen (siehe ausführliche Berichte weiter unten). Auch ich dachte mehrfach an Refertilisierung und ähnliches, habe mich aber letztlich nicht getraut nochmal einen Arzt „in diese Gegend“ zu lassen… Wer weiß, ob es nicht noch schlimmer geworden wäre. Man kann sagen, dass ich nach ca. 3 Jahren erstmals wieder Tage hatte, an denen ich kaum noch / keine Schmerzen hatte und ich nicht verzweifelt meine Vasektomie bereut habe. Ein großer Fehler war es dennoch. Wie auch immer, viel mehr als warten und hoffen kannst du nach so einem – ja, sehe ich auch so: grundlosen (!) – Eingriff nicht tun. Ich wünsche Dir gute Besserung und hoffe, dass du irgendwann halbwegs darüber hinweg kommst.
    Viele Grüße
    Daniel

    Gast
    Patrick
    4 Jahre zuvor

    Hallo,
    ich bin 35 Jahre alt, verheiratet und habe eine Tochter.

    Ich war Ende Juli diesen Jahres beim sterelisieren bei einem namhaften No-Skalpel-Operateur.
    Und habe jetzt leider seit über zwei Monaten täglich starke Schmerzen.
    Mehrere Untersuchungen bei verschiedenen Urologen und Medikamente brachten keinen Erfolg.

    Tage vor der Op fragte ich den Operateur am Telefon wie oft ihm bisher Fälle von chronischen Schmerzen bekannt seien,
    seine Antwort war, dass bei 5000 Patienten kein einziger dabei sei.
    Und dass solche Beschwerden nur psychischer Natur seien.

    Aus sämtlichen Studien ist aber bekannt dass bei der herkömmlichen Methode 15% und bei der No-Skalpel Methode 12%
    der Patienten mit Unterleibschmerzen dauerhaft betroffen sind.

    Was hat mich aber dennoch trotz dem hohen Risiko von 8 zu 1 zu dieser unnötigen Op bewogen:
    – ich und alle anderen dachten bei meinem Gesundheitszustand würde mir nix passieren
    ernähre mich hoch gesund, viel Rohkpost, kein Koffein, Alkohol, Rauch, Zucker
    mache viel Sport und Zelte fast das ganze Jahr in der Natur
    und habe kaum Streß

    – hatte weder als Kind noch heutzutage irgend ein Wehwechen

    – dachte wenn ich mich über Komplikationen informiere und ans Schicksal bette, würde mich das „russische Roulet“ verschonen

    – dachte besser als mit 5000-fachem No-Skalpel-Operateur kann es nicht klappen.

    Die Op dauerte für beide seiten 10 Minuten und verlief „komplikationsfrei“

    Was mich jetzt noch am Leben hält ist die Tatsache dass ich einen Büro Arbeitsplatz habe und die Hoffnung auf Besserung.
    Jedem sollten aber klar sein, dass kein Medikament die Schmerzen sinnvoll unterdrückt und dass diese ein Leben lang bestehen bleiben können in unterschiedlicher Heftigkeit.

    Allein durch dieses bisheriege zwei monatige Drama würde ich zugern über Kondome verhüten.
    Denn die Ungewissheit wie lange diese Schmerzen andauern und ob sie noch heftiger werden ist zermürbend.

    Defakto muss ich jetzt auf Sport verzichten und bin im Alltag weder körperlich noch geistig belastbar wegen den Dauerschmerzen.
    An Sex ist auch nicht mehr zu denken. Ich habe auch Angst nicht mehr Arbeiten zu können und total ungenügend für meine Tochter da zu sein.

    Ein Gefühl alles grundlos verloren zu haben wegen einer unnötigen 10 Minuten Luxus Op.

    Ich wünsche aber allen Op willigen Männern dass das „russische Roulet“ knädig mit ihnen sei.

    Gast
    Daniel
    4 Jahre zuvor
    Antworte  Sven

    Hallo Sven, vielen Dank für deinen Bericht. Ich bedaure sehr, dass es auch bei dir zu so einem unheilvollen Verlauf gekommen ist und sehe sehr viele Parallelen zu meinem eigenen Fall, obwohl meine Vasektomie nun bereits seit über 3 Jahren her ist (Infos siehe Bericht vom 26. Juni 2017 und Nachtrag vom 4. April 2018)!
    Auch ich war damals NICHT von dem Eingriff überzeugt und habe ihn trotzdem machen lassen – eine große Dummheit! Nach wie vor zeigen sich Nachwirkungen von der OP, abgeschwächte, aber dennoch intensive Schmerzen nach größeren Radtouren beispielsweise. Insgesamt ist mein linker Hoden seitdem nach wie vor „berührungsempflindlich“ und schmerzt sehr schnell. Ich hoffe, dass es dir schneller wieder besser geht und kann diejenigen nur warnen, die sich nicht zu 100% sicher sind in dem was sie sich und ihrer Gesundheit da antun: Lasst es bleiben! Es gibt genug andere Wege. (PS: Auch ich hänge mich hin und wieder an den Gedanken an eine Refertilisierung – aber die Sorgen, dadurch noch mehr Schaden anzurichten überwiegen noch…)

    Gast
    Sven
    4 Jahre zuvor

    Hallo zusammen,

    auch ich möchte meine Erfahrungen gerne teilen, um ein differenziertes Bild zu dem Thema zu ermöglichen.

    Alles fing an, als eine Freundin meiner Frau ihr erzählte, dass ihr Mann eine Vasektomie machen möchte. Er wäre so überzeugt von dieser tollen Möglichkeit der Verhütung. Keine Hormone mehr für sie, nur noch spontaner und entspannter Sex! Soweit die Wunschvorstellung.
    Natürlich war meine Frau davon total begeistert und brachte das Thema auf den Tisch. „Ich vertrage keine Hormone – ich habe 2 Kinder auf die Welt gebracht – du kannst auch einen Beitrag leisten…“ und noch mehr von diesen Totschlagargumenten.
    Ich habe dann mit etwas Recherche angefangen und bin ziemlich schnell von den verheißungsvollen Seiten der Urologen zu den Selbsthilfegruppen der Vasektomiegeschädigten gekommen. Da ich selbst sehr zahlenlastig unterwegs bin habe ich auch noch klinischen Studien gesucht. Bei uns findet man nicht so viel dazu, aber im englischsprachigen Raum schon etwas mehr. Da findet man dann auch was zu den Sachen, die Urologen hier gerne mal unter den Tisch kehren.
    Ich habe das also mit meiner Frau besprochen und ihr von meinen Bedenken erzählt. „Du immer mit deinen Zahlen – du machst dich verrückt“ „Man findet alles im Internet, wenn man nur lange genug sucht“ „Hör dir an, was ein Arzt dazu sagt“ „Wenn du das nicht machst, haben wir keinen Sex mehr“ ungefähr so war die Antwort. Tolle Wurst. Will man da als Weichei vor der eigenen Frau dastehen?
    Also ab zum Arzt – einen rausgesucht, der sich darauf spezialisiert hat und fast ausschließlich Vasektomien durchführt. Es klang zu verlockend – nur ein kleiner Schnitt, 2-3 Tage liegen und dann eine Woche später kann man selbst wieder Hand anlegen. Nochmal den Test nach ein paar Wochen machen machen, zum Nachweis des OP-Erfolgs. Wow! Keine Nebenwirkungen! Inernetforen übertreiben alles und das sind nur Horrorgeschichten.
    Also Anzahlung geleistet, Termin vereinbart und ab nach Hause.
    „Na siehst du, alles halb so schlimm. Der Mann weiß wovon er redet“ sagte meine Frau.

    Der Tag der OP.
    Morgens mit meiner Frau dort angekommen wurde ich 20 Minuten später als vereinbart von der OP-Assistenz in den Raum geführt und sollte mich untenrum frei machen. Ich wurde verkabelt und während dessen redeten die Dame und ich etwas. Sie meinte irgendwann, dass sie als Mann so einen Eingriff ja nie machen würde. Dann meinte sie, der Doktor würde gleich kommen und verließ den Raum. So lag ich dann noch eine Stunde da und die Gedanken rasten nur so. Aufstehen und gehen und damit als Feigling vor dem Herrn dastehen? Nein, du ziehst das jetzt durch!
    Endlich kam der Arzt hereingeschwebt und fing an. Ein netter Plausch entstand und dann sagte er, die erste Seite ist fertig. Er begann mit der zweiten Seite und plötzlich spürte ich ein schmerzhaftes Ziehen in meiner Leiste – genau da wo der Samenstrang langläuft.
    Ich sagte es dem Arzt – er meinte, das wäre ja schon vorbei.
    Bis auf den kurzen Moment war alles wie versprochen.
    Ich durfte mich dann im Nebenraum noch etwas erholen und bekam eine Krankschreibung für den Tag und ein Rezept für IBU 800.
    Wir fuhren nach Hause und ich legte mich hin. Schonen und Kühlen war ab jetzt angesagt.
    Die Schmerzen in der Leiste waren noch da…
    Hoden – naja empfindlich halt.
    Daran sollte sich auch nichts mehr ändern, sondern es wurde schlimmer. Ich hatte nach einer Woche des Ausharrens im Bett am Wochenende Blut im Stuhl und schwere Krämpfe auf der Seite.
    Am Montag war das immer noch nicht weg. Ich schleppte mich alleine ins Krankenhaus, da meine Frau auf die Kinder aufpassen musste. Dort wurde ich untersucht – Nebenhodenentzündung.
    Es folgten nach Rücksprache mit dem Operateur 2 Wochen Antibiotika – ohne Besserung.
    Der Arzt meinte, so einen Verlauf hätte er noch nie gesehen.
    Man müsse dem Ganzen Zeit geben und vielleicht wäre ein Nerv gereizt. Weiter Schmerzmittel und abwarten. Wie abwarten? Ich habe einen Job und eine Familie und kann mich kaum Bewegen, weil es so weh tut! Also mal für eine Woche krank geschrieben. Man hätte meinen können, ich mache dem Arzt damit irgendeine persönliche Statistik kaputt, so wie er sich dagegen gesträubt hat.
    Eine Woche rum – keine Besserung.
    Auf Grund von Corona nur E- Mail und Telefonkontakt mit dem Arzt.
    Lange Rede kurzer Sinn – die Schmerzen sind höllisch. Aufstehen, gehen, sitzen – alles mit Schmerzen verbunden. Support vom Arzt = 0. Support von meiner Frau = 0.

    Für mich bleibt jetzt tatsächlich nur abzuwarten. Eine Refertilisierung oder andere Eingriffe zur Behebung / Linderung werden frühestens nach 3 Monaten gemacht.

    Egal wie das ausgeht, ich würde es definitiv nicht mehr machen und kann jedem Mann nur dazu raten, sich das sehr, sehr gut zu überlegen!

    Gast
    Wolfi
    4 Jahre zuvor
    Antworte  Chris

    Ich habe es bereits 1989 machen lassen in beisein der Frau und Freundin. Es ging Ambulant und wir waren um 8,30 Uhr dort am Empfang und es ging dann in den Vorraum gemeinsam wo ich mich untenherum frei machte allso Hose unterhose Schuhe Strümpfe auszog dann in den Op-Raum ging mit ihnen auf den schönen Gyno Stuhl gespreizt legte schön sauber rasiert. Die Samenstränge wurden abgetastet und fixiert dann wurde betäubt ein kleiner Schnitt von ca. 2 cm in den Hodensack Samenstränge freilegen abbinden und es durfte die Frau durchtrennen die linke seite die rechte ihre freundin da wir auch sex zu dritt machen. Dauer gerade 10 Minuten und es ging nach Hause ohne das es probleme gab. Keine Angst von so einem eingriff ist ein Kinderspiel kosten waren 650 DM gesamt.

    Gast
    Dave
    5 Jahre zuvor

    Hallo
    Auch ich hab mich vor 7 Monaten unterbinden lassen. Ich bin kinderlos und anfangs 40. Hatte einfach keinen Bock mehr, zu sehen, wie meine Partnerin jeden Tag Hormone schlucken musste. Ich wollte meinen Teil zur Verhütung beitragen.
    Termin vereinbart und Einverständniserklärung unterschrieben. Diese am OP Tag mitgenommen und der Artzhelferin abgegeben.
    Sie hat mir Schmerzmittel für die nächsten Tage geben und forderte mich auf, schon vor der OP eine Dosis davon zu schlucken.
    Ich lag auf dem Tisch und der Doc fragte, ob ich Kinder hätte. Ich verneinte, worauf der fragte, ob ich den Eingriff wirklich wünschte. Natürlich, sonst wäre ich ja nicht zu ihm gekommen.
    An die Spritze mag ich mich nicht erinnern, jedoch an das veröden der Samenleiter, da er auf der ersten Seite zu wenig Anästhetikum verabreichte. Die andere Seite ist nicht der Rede wert.
    Mit einem Lächeln habe ich die Praxis verlassen und war erleichtert, dass der Eingriff nach 20 Minuten ohne Komplikationen verlief.
    Rund zwei Tage hatte ich leichte Schmerzen und seit dann fühlt sich da unten alles an, wie es zuvor gewesen war.
    Rund 2 Monate später einen Test des Ejakulats gemacht. Bestätigung, dass ich „sauber“, bzw. steril bin.
    Im Bett läuft bei mir nun alles viel entspannter ab, da ich sicher sein kann, dass ich nicht mehr scharf schiesse und eine der sichersten Verhütungsmethoden gewählt habe.
    Meine Partnerin hat weniger Stimmungsschwankungen seit sie die Pille nicht mehr einnehmen muss und ist auch glücklich, dass ich diese Entscheidung getroffen habe.
    Hätte ich gewusst, dass dieser Eingriff so einfach ist, hätte ich diesen schon vor Jahren durchgezogen.

    Gast
    Gerwin
    6 Jahre zuvor

    Ich hab da einen völlig entspannten Zugang. Meine Frau will die Pille nicht mehr nehmen, was ich nach den vielen Jahren sehr gut verstehen kann. Die Familienplanung ist sowas von abgeschlossen. Wir hätten ehrlich keine Energie mehr für nochmals von vorne anfangen. Und Kondome sind auf Dauer nicht das, was meine Frau und mich begeistert. In diesem Sinn ist das für mich bzw. uns beide der völlig logische Schritt, da es mir ausgesprochen unfair erscheinen würde, wenn sich meine Frau den Bauch aufschneiden lassen müsste, während es bei mir in 20 Minuten ambulant erledigt ist. Die irrationale Angst der verlorenen Männlichkeit durch diesen Eingriff war schon einige wenige Wochen da, aber niemals wirklich groß. Abgesehen davon, dass ich finde, dass es Lebensentscheidungen gibt, bei denen man seine irrationalen Ängste nicht zum Entscheidungskriterium machen sollte. Jetzt suche ich nur noch den passenden Urologen dafür, und dann endlich nie wieder Kondom oder Pille.

    Gast
    Philipp
    9 Jahre zuvor

    Hallo,

    ich hab den Eingriff im Februar (also vor 1/2 Jahr) hinter mich gebracht. Ich habe drei Kinder und bin Ende Dreißig. Ich hatte mit meiner Frau schon länger die Abmachung, dass ich das „irgendwann“ mal machen lasse – schließlich hat sie ja vorher auch tapfer irgendwelche Hormone geschluckt.
    Anfang des Jahres war ich wegen eines Unfalls ein paar Wochen zu Hause. Das Ende meiner Genesungsphase war für mich der ideale Zeitpunkt, um den Eingriff vornehmen zu lassen. Nach einem (kurzen) Besuch beim Urologen, der mich eigentlich nur in meiner Absicht bestärkt hat, habe ich einen Termin in der urologischen Abteilung einer Klinik hier in der Nähe (60km – wir wohnen auf dem Land) ausgemacht und hatte dann ein paar Tage später auch gleich den OP-Termin.

    Da ich noch selbst nach Hause fahren musste, kam keine Vollnarkose in Betracht und so musste ich wohl oder übel der örtlichen Betäubung zustimmen. Ich muss dazu sagen, dass ich, was meine Hoden betrifft, ein echter Schisser bin: ich bin als Kind wegen Hodenhochstand operiert worden und als Jugendlicher (mit 18) wegen einer Hodentorsion. Das ist beide Male gut gegangen, aber ich bin extrem empfindlich an dieser sowieso schon empfindlichen Stelle und mag es z.B. auch nicht, wenn frau mich da anfasst.

    Und so hatte ich vor und während der Operation auch so richtig doll Angst. Allerdings waren drei Schwestern dabei, von denen mich zwei unentwegt zugetextet haben, um mich während der ca. 30 Minuten einigermaßen zu beruhigen. Der Eingriff an sich war überhaupt nicht schlimm: weder die Spritzen noch das Gefummel danach waren eigentlich der Rede wert. Zwischendurch hat es ein paar Mal gezwickt, aber das wars auch schon. Trotzdem habe ich, nachdem(!) alles vorbei war, gezittert wie Espenlaub.

    Ich konnte danach selber nach Hause fahren und brauchte auch die folgenden Tage keine Schmerzmittel. Die Wunde ist mit Fäden vernäht worden, die von selbst abgefallen sind, d.h. es war komplett unproblematisch. Allein der Anblick meines „besten Stücks“, das in den lustigsten Farben angelaufen war, war etwas gewöhnungsbedürftig. Aber wie gesagt: die Schmerzen sind absolut auszuhalten, man läuft nur ein (p)/(P)aar Tage etwas merkwürdig.

    Für die Zeit danach muss ich noch gestehen, dass ich, was meine eigene Anatomie betrifft, erstaunlich schlecht informiert war. Ich bin „früher“ immer davon ausgegangen, dass bei (m)einem Samenerguss die Spermien direkt aus dem Hoden ins Ejakulat kommen. Die Tatsache, dass diese kontinuierlich in eine Samenblase wandern, war mir gar nicht bewusst. Von daher hatte ich auch nach dem Eingriff erstmal irgendwie Sorge, dass beim Höhepunkt unangenehmer „Druck“ an der durchtrennten Stelle entsteht, aber das ist natürlich nicht so.
    Aufgrund meiner vorherigen Operationen (s.o.) ist es für mich seit der Vasektomie sogar viel angenehmer geworden, da bei der früheren OP wegen der Torsion der Samenleiter fixiert wurde und ich häufig ein unangenehmes „Ziehen“ an einer Seite des Hodensacks gespürt habe. Nachdem der Samenleiter jetzt durchtrennt wurde, scheint auch die Spannung aufgelöst zu sein, jedenfalls habe ich seit dem keinerlei Beschwerden mehr.
    Jetzt, ein halbes Jahr nach der OP kann ich überhaupt nichts negatives berichten. Es ist viel entspannter, wenn man sich über Verhütung keine Sorgen mehr machen muss.

    Gruß und so. P.

    Gast
    Thorsten
    4 Jahre zuvor
    Antworte  Patrick

    Patrick,
    das hört sich dramatisch an.
    Ich habe mich intensiv vor der Vasektomie mit dem Thema PVPS beschäftigt. Die Inzidenz ist nach einer neueren Studie bei 5 % (Incidence of Post-Vasectomy Pain: Systematic Review and Meta-Analysis).
    Die Literatur zeigt im Wesentlichen zwei Ansätze: Micrdenervation und Vasovasektomie (d.h. der Versuch einer Refertilisierung). Beide Varianten sollen nach kleineren Studien bei 80 % der Betroffenen zu einer Verbesserung geführt haben.

    Gast
    Sascha
    4 Jahre zuvor
    Antworte  saarLi

    Hallo saarLi,

    danke für deinen Erfahrungsbericht.
    Ich komme auch aus dem Saarland und würde auch gerne den Eingriff machen lassen.
    Bei welchem Arzt hattest du Vasektomie machen lassen?
    Lg

    Gast
    PeterHermann
    4 Jahre zuvor
    Antworte  Felicitas

    Hallo,
    was meinst Du mit „Im Arbeitsalltag fielen mir vermehrt Männer mit einer besonderen Form der Demenz auf….“ Was ist Deine Arbeit?
    Lieben Gruß
    Peter

    Gast
    Andre
    4 Jahre zuvor

    Hallo zusammen,

    kann meine Erfahrungen und Empfehlungen zu meiner Vasektomie mitteilen. Ich bin 36 Jahre jung, habe 3 Kinder und bin schon sehr lange verheiratet. Auf der Suche nach einer effektiven Verhütung stießen wir auf die Vasektomie.

    Der Termin ging schnell ( Wartezeit 14 Tage ). Wichtig bei der Suche ist, dass man eine erfahrenen Urologen findet der sich auf Vasektomien mit der non-skalpell-Technik spezialisiert hat. Erfahren heißt, dass ein Urologe 5 – 10 Vasektomien die Woche durchführt. Diese Urologen haben in der Regel weit aus weniger Komplikationen als andere Ärzte die unter 50 Vasektomien im Jahr durchführen. Damit kann man das Risiko für das gefürchtete PVS (Post-Vasektomie-Schmerzsyndrom) weiter reduzieren. Im Aufklärungsgespräch hat mir mein Urologe mitgeteilt, dass es bei Ihm erst ein Fall gab in seiner ganzen Praxiszeit ( ca. 14 Jahre ) mit dieser Komplikation bei ca. 300 Vasektomien im Jahr.

    Die OP war unangenehm aber mit geringen Schmerzen. Es ist wirklich ein sehr komisches Gefühl. Ein ganz eigenartiger Druck. Auf Wunsch konnte man sogar zuschauen. Kurz nach der OP hatte ich ein Druck / Ziehen im Unterleib. Dies war aber nach ein paar Stunden vorbei. Nachdem die Betäubung vorbei war, hatte ich nur Schmerzen beim aufstehen / hinsetzen und laufen. Sonst war ich komplett schmerzfrei, auch in der Nacht beim schlafen. Nach 3 Tagen hatte sich ein ziehender Schmerz beim laufen in der Leiste gebildet. Dies blieb über mehrere Tage so und war extrem unangenehm. Abhilfe ( komplette Schmerzlinderung ) konnte ich mit einer engen Unterhosen erreichen. Nach ca. 10 Tagen war ich komplett Schmerzfrei ( ohne enge Unterhose ) :-).

    Der Rest bleibt gleich ( Lust / Gefühl / Erguss ). Für mich wohl bisher die richtige Entscheidung.

    Liebe Grüße

    Gast
    Chris
    4 Jahre zuvor
    Antworte  Dirk Wutzke

    Hallo. Also bei mir verlief bist heute nicht alles nach meinen Vorstellungen. Bei mir ist die Vaso 2,5 Wochen her. Eingriff war lokal und auch ok. Nach 30 Minuten fertig. Dann ab nach Hause, etwas ausgeruht nächsten Tag nachkontrollieren alles bestens meint der Dok. Eine Woche danach Fäden ziehen, auch hier alles toll wie der Dok meint. Allerdings dauerhaft seither schmerzen bei bestimmten Berührungen oder Aktivitäten. Immer mal wieder ibu genommen. Erst war es der linke Hoden nun ist es der Rechte der etwas schmerzt (aber auszuhalten). Beide Hoden sind oberhalb am Samenleiter verdickt. Ich vermute ein granulom. Naja heute das erste mal ein Suspensorium an da geht es sich viel viel angenehmer. Ich hoffe dass die Schwellungen und Berührungsempfindlichkeiten nun auch schnell abnehmen.

    Gast
    Dirk Wutzke
    4 Jahre zuvor

    Ich glaube hier schreiben fast nur diejenigen bei denen es nicht so gut lief! Ich hatte vor kurzem die OP an einem Freitag, mit Lachgas und lokaler Betäubung, gespürt habe ich nichts. Hinterher mit dem Taxi nach Hause, und paar Stunden auf die Couch mit Kühlung. Da war mir übel vom Lachgas. Am nächsten war gar nichts geschwollen oder blau, stattdessen bin ich zum Baumarkt und habe Holz gekauft und zuhause ein Hochbett für die Kinder gebaut.
    Also, Weisheitszähne raus ist zehnmal schlimmer als Vasektomie!
    Und der Sex war hinterher auch besser, spontan und unbeschwert, ohne Kondom.

    Gast
    Dennis
    4 Jahre zuvor
    Antworte  Chris

    Tach Chris, ich komme gerade heute von meiner Sterilisation. Örtliche Betäubung… da tut gar nichts weh. Zwei kleine Stiche die wirklich nicht schlimm sind. Angst hat man natürlich…. ist halt nur komisch wenn dir da jemand am Sack rum fummelt. Bei der OP selber absolut null Schmerzen. Hat 10 Minuten gedauert. Jetzt wo die Betäubung raus zieht es schon an den leisten hoch und überm penis. Hab dann ne kleine ibu genommen und es geht. Mehr kann ich dir noch nicht sagen…. aber ne vollnarkose brauch man wirklich nicht

    Gast
    Mathias
    4 Jahre zuvor
    Antworte  Wolfgang Dörr

    Vor fünf Tagen habe ich mich der vasektomie (5.6.20) unterzogen . Am Tag der Op hatte ich keine Schmerzen, lediglich die Gesetzten spritzen in die jeweilige Stelle haben unangenehm gezogen, dank Emla Salbe war fies fast schmerzfrei.

    Die eigentliche OP verlief gut und schnell (15min).
    Am Tag der op (Lokal Betäubung ) hatte ich keinerlei schmerzen . Tag 1 und zwei waren unangenehm aber auch noch erträglich, sitzen Empfand ich als unangenehm .

    Ab Tag 3 bis Tag 5 habe ich starke Schmerzen im Bereich der Hoden , oberhalb der Hoden fühl es sich unnormal verhärtet an .

    An Tag 2 hatte ich natürlich Angst , verändert es etwas beim sex oder beim Orgasmus….. ausprobiert , nein tut es nicht ????. Es tut auch nicht weh oder Ähnliches .

    Heute an Tag fünf liege ich noch immer hier mlt relativ unangenehmen Schmerzen im Hoden , vermehrt links …… Eine Flasche Hugo aus dem Eisfach , verrichtet hervorragend seine Dienste

    Zum aktuellen Zeitpunkt würde ich die vasektomie kein zweites Mal anstreben .

    Gast
    Marc
    4 Jahre zuvor

    Ich habe die Vasektomie bei mir Ende 2015 durchführen lassen. Leider bin ich auch einer derjenigen, welcher die negativen Seiten davon ausbaden muss. Nachdem ich schon während des Eingriffs (lokale Betäubung) auf der linken Seite einen starken Zug in der Leiste verspürt hatte, wie wenn jemand an einem Draht reißt, bin ich nur noch am Rennen von Arzt zu Arzt und von Osteopath zu Physiotherapie. Den Operateur gleich darauf angesprochen: „Das ist völlig normal, da brauchen Sie sich keine Sorgen machen. Ich mache die OP schon seit Jahren!“. Eine Rücksprache weil es nach Wochen immer noch nicht besser war: „Sie brauchen Geduld, ich habe noch nie jemanden mit diesen Problemen gehabt und ich mache die OP seit vielen, vielen Jahren!“
    Es fing nach der OP damit an, dass die Schmerzen auf der linken Seite nicht wirklich besser wurden, auf der rechten Seite schon. Seither auch Hodenschmerzen – mal mehr mal weniger – und Probleme mit Muskelverspannungen auf der kompletten linken Seite. Ich hab zuvor schon viel Sport getrieben. Radfahren, Laufen, Schwimmen, Volleyball.
    Fazit nach mehreren Jahren Besuch von Neurologe, Urologe, Kardiologe, mehrfach MRT wegen Verdacht auf Bandscheibenvorfall, …: Dumm gelaufen! Ich bin ich jetzt bei einem wirklich guten Osteopathen und Physiotherapeuten gelandet und es scheint, dass bei mir damals bei der OP ein Nervenkanal geschädigt wurde (das was ich während der OP in der Leiste gespürt hatte) und jetzt vermutlich der Nerv im Kanal verklebt ist. Das heißt für mich momentan und vermutlich für immer: Fleißig Dehnungsübungen, Sport, regelmäßige Besuche beim Physiotherapeut, ansonsten verkrampft sich meine Leiste derart, dass am Ende sogar das Bein im Sitzen verkrampft mit massiven Zugschmerzen. Radfahren ist sehr schwierig weil negative Auswirkung auf die Verspannung. Sex ist in dem Zustand dann eine einzige Tortur, weil ich kurz vor dem Höhepunkt eine Verkrampfung im Unterleib hab, wie wenn mir einer den Fußball ins Geläut gedonnert hätte! Mittlerweile kenne ich die richtigen Akkupressur Techniken um das Ganze innerhalb von ein paar Minuten in den Griff zu bekommen – schön ist aber anders. Was auch hilft ist Akkupressur in der Leiste vor dem Sex. Sehr erotisch…
    Fazit nach all den Jahren: Glaubt ja nicht das Märchen vom „kleinen Eingriff“ und es wäre vollkommen ungefährlich. Jede Operation ist ein Eingriff mit den entsprechenden Risiken! Ich würde keinen „erfahrenen, altgedienten Operateur“ mehr wählen, selbst mit positivem Leumund. Ich weiß nicht wie ich wählen würde und ob ich die OP überhaupt nochmals durchführen ließe, auf jeden Fall würde ich davor schon einen Termin bei einem guten Osteopathen und Physiotherapeuten machen, weil meiner gute Chancen sieht, dass bei so einer Komplikation die Verwachsung im Nervenkanal verhindert werden könnte wenn frühzeitig (innerhalb der ersten 7-10 Tage!) mit Rehamaßnahmen gestartet wird. Da hieß es bei meinem Operateur nur: „Sie brauchen halt Geduld!“ Naja, die OP ist ja auch erst 5 Jahre her…

    Gast
    Wolfgang R
    4 Jahre zuvor

    Bei mir liegt der Eingriff schon über 25 Jahre zurück. Meine Frau war damals mit dem 3. Kind schwanger. Es war für mich klar, dass ich mich sterilisieren lasse da meine Frau die Pille grundsätzlich ablehnte und wir vorher nur mit Kondom verhüteten.
    Damals wurde der Eingriff von der Krankenkasse übernommen da von meinem Hausarzt ausdrücklich empfohlen. Meine Frau musste ihr Einverständnis ebenfalls erklären (war damals die Gesetzeslage, die Frau hatte Anspruch auf „vollwertigen“ Sex… Sie hätte allerdings ohne meine Zustimmung eine Sterilisation bei sich vornehmen lassen können).
    Der Urologe führte den Eingriff grundsätzlich freitags ambulant in seiner Praxis durch damit seine Patienten montags wieder zur Arbeit konnten. Da er wegen einer Vasektomie meinen Arbeitgeber nicht belasten wollte.
    Nach Abklingen der lokalen Betäubung war es schon unangenehm, ich verbrachte den Rest des Tages liegend im Bett. Sonntag Abend war ich ziemlich schmerzfrei und konnte wie geplant montags wieder zur Arbeit.
    Nach 2 Monaten Kontrolle, war ein merkwürdiges Gefühl von der Sprechstundenhilfe einen Becher in die Hand gedrückt zu bekommen und in eine freie Kabine gewiesen zu werden mit der Bemerkung, Pornos würden ausliegen. Erinnerte mich stark an eine Peep-Show, nur dass es keinen Münzeinwurfschlitz gab um den Blick auf eine Stripperin freizugeben…
    Habe den Schritt nie bereut, es gab auch nie Potenz- oder Libidoprobleme.

    Gast
    Joey
    4 Jahre zuvor
    Antworte  Sven

    Hi zusammen,
    eine Menge Horror-Stories…
    Ich habe die Vasektomie vor genau 5 Tagen durchführen lassen und bin seit heute beschwerdefrei – abgesehen von dem morgendlichen Stehauf-Männchen, das sich schon am zweiten Tag wieder vom Anblick einer Spritze und eines Skalpells erholt hat (ist aber auch keine wirkliche Beschwerde ;-).

    @Sven: Dein Kommentar hat mich sehr an meine erste Ehe erinnert. So sehr mir Deine Beschwerden leid tun, Dein Problem liegt ganz woanders. Wenn Deine Frau derartige Forderungen stellt, kann ich Dir nur sagen: such das Weite so schnell Du nur kannst – unglaublich. Solche Forderungen (Sex nur, wenn A, oder B oder C und wenn mir nichts mir einfällt, dann D) kommen mir nur allzu bekannt vor und selbst wenn Du sie erfüllst, wirst Du vielleicht (!) ran gelassen, aber ist das dass erfüllter Sex, den beide geniessen und für eine Partnerschaft wichtig ist?
    Ich habe auch länger gebraucht, bis ich das begriffen habe…. Meine Ex hatte auch die Idee einer Vasektomie und aus heutiger Sicht (seit 5 Jahren zum zweiten Mal und glücklich verheiratet in allen Belangen) bin ich froh, es damals nicht gemacht zu haben. Mittlerweile haben wir den gewünschten Nachwuchs und können es kaum abwarten, bis die Fäden abgefallen sind und wir wieder loslegen können 🙂
    Die Vasektomie war eine gemeinsame Entscheidung und meine Frau hat mich wiederholt – selbst noch am Morgen des Eingriffs – gefragt, ob ich es wirklich durchziehen will (physisch mit den bekannten Risiken wie auch emotional!). So stelle ich mir Partnerschaft vor und nicht basierende auf Forderungen/Bedingungen. Ich hoffe ja wirklich, dass nicht noch so etwas hinterher kommt, wie hier teilweise beschrieben wird!

    Zum Thema Anästhesie: die lokale Betäubung war wirklich harmlos. Zusätzlich hatte ich bei meinem ambulanten Eingriff noch eine Anästhesie, die einen zwar nicht schlafen lässt aber dennoch ziemlich lahmlegt in einer angenehmen Art und Weise. Mit einem Kaffee war ich hinterher wieder recht schnell fit.

    Gast
    Felicitas
    4 Jahre zuvor
    Antworte  Sven

    Ich möchte den Gedanken von Sven und anderen Schreibern bezüglich einer Refertilisierung aufgreifen und diesbezüglich unsere Erfahrungen schildern.
    Mein Mann ließ vor 16 Jahren auf Drängen seiner damaligen Frau eine Vasektomie vornehmen. Folge dessen: Abfall des Testosteronspiegels damit verbunden verminderte Potenz, Verkleinerung der Hoden (im Ultraschall zeigte sich eine Veränderung des Gewebes), Abnahme der Libido und des Empfindens beim Orgasmus, ständiger Juckreiz im skrotalen Bereich ( durch die Stauung im Nebenhoden, hat übrigens jeder vasektomierte Mann), Gewichtszunahme.
    Im Arbeitsalltag vielen mir vermehrt Männer mit einer besonderen Form der Demenz auf, die sich vor Jahren vasektomieren ließen. Ab diesem Punkt begann ich genauer hinzuschauen und Informationen zu dieser Thematik auszuwerten.
    Sehr beunruhigt hat uns ebenso das erhöhte Krebsrisiko. 2020 erschien dazu eine neue Studie in Dänemark bezüglich eines Prostata-Ca.
    Nach Auswertung aller Fakten stand die Frage einer Refertilisierung im Raum. Diese Entscheidung fiel uns nicht leicht. Es ist immerhin ein operativer Eingriff mit allen dazugehörigen Risiken und am Ende könnte es schlechter sein als vorher, wie ein Vorschreiber schon bemerkte.
    Dennoch haben wir uns für diesen Eingiff entschieden, unterstützt durch unsere Hausärztin, die diesen als „sehr vernünftig“ erachtet hat.
    Ganz wichtig ist in diesem Falle die Erfahrung des Operateurs. Die Operation als auch die Wundheilung verliefen positiv. Die Schmerzen hielten sich in Grenzen. Im Hodenbereich traten kaum Hämatome auf, dafür umso mehr zu unserer Verwunderung am Penis. Der gesamte Heilungsprozess dauert insgesamt viel länger als bei einer Vasektomie – 3 Monate.
    Rückblickend würde ich sagen, es war kein Spaziergang. Aber es hat sich gelohnt.
    Ergebnis: nach 6 Wochen Wiedererlangung der Zeugungsfähigkeit, Juckreiz im skrotalen Bereich verschwunden (durch entstaute Nebenhoden), verbesserte Erektilität ebenso des sexuellen Empfindens, die Hoden erscheinen fülliger.
    Unserem großen Dank gilt dem Andrologiezentrum München, insbesondere Professor Schwarzer, der dieses Ergebnis möglich gemacht hat.
    Eine Vasektomie muss nicht endgültig sein, der Schritt zur Refertilisierung verlangt Mut und kann wie in unserem Falle zu einem positiven Ergebnis und damit zu mehr Lebenslust und einem gesunden Altern führen.
    In dem Sinne seien Sie mutig und sagen „Ja“ zum Leben mit all seinen Freuden

    Gast
    Sven
    4 Jahre zuvor
    Antworte  Sven

    Nachtrag: Der Mann von der Freundin meiner Frau hat jetzt auf Grund meines Heilungsverlaufs einen Rückzieher gemacht…

    Gast
    Sven
    4 Jahre zuvor
    Antworte  Daniel

    Hallo Daniel,

    danke für deinen offenen Bericht!
    Mir geht es genauso.
    Man möchte mit den Schmerzen nicht leben und auch ich gebe meiner Frau die Schuld an den Schmerzen, da sie mich dazu gedrängt hat.
    Männer, bei denen alles glatt gelaufen ist, können das nicht mal im Ansatz verstehen.

    Gast
    Tim
    4 Jahre zuvor

    Ich wollte mich auch mal meine Geschichte loswerden. Ich habe den Eingriff im Juli 2018 machen lassen. Im Vorfeld habe ich sehr viel hin und her überlegt. Zwischen dem Resultat der dauerhaften Verhütung und dass ich dauerhaft Schmerzen haben könnte. Und das kommt wenn man hier oder woanders liest garnicht mal so selten vor.

    Das hat auch nichts mit „Angst kein richtigen Mann“ mehr zu sein zu tun. Oder „Nur ein kleiner Eingriff nicht der Rede wert“.

    Das einzige worüber ich mir Gedanken gemacht habe war dauerhaft Schmerzen zu haben. Aber die Vorteile haben mich so sehr angesprochen und so habe ich die vasektomie zum Preis von 450€ durchführen lassen. Im Nachgang hatte ich wie viele 1-2 Wochen Schmerzen in der leiste und der linke Samenstrang war immer über den Tag angeschwollen. Mit kühlpads Abends und gelockertem Gürtel Tagsüber war das auch alles ziemlich erträglich.

    Jedenfalls war der linke Hoden über gut 1,5 Jahre viel empfindlicher als der rechte und hängt auch tiefer als vorher. Mittlerweile ist die Empfindlichkeit wieder normal.

    Nach der OP hab ich mir die entfernten Samenleiter Stücke auch angesehen und die waren viel länger als die typischen 1 – 3 cm. Wie man sie in Videos sieht.

    Ich kann den Eingriff nur empfehlen wenn man ihn bei einem seriösen Arzt machen lässt. Ob der Arzt nun ein Professor oder nur ein diplom hat tut dabei nichts zur Sache.
    Sobald ihr nur im Ansatz das Gefühl habt dass der Arzt ein Spinner ist oder verrückt ist dann geht woanders hin. Auch wenn der Arzt 1000 gute Bewertungen bei Jameda hat wenn irgendetwas komisch ist geht woanders hin!

    Gast
    Felicitas
    4 Jahre zuvor
    Antworte  Chris

    Zunächst einmal möchte ich bemerken, dass die Erfahrungsberichte, der hier schreibenden Männer, sehr interessant sind.
    Sehr oft wird der Eingriff als solcher beschrieben, aber wirkliche Langzeitauswirkungen eher selten, was ein Schreiber schon bemerkte. Das ist eine sehr wichtige Frage, die man zur Entscheidungsfindung beleuchten sollte.
    Ich beziehe mich auf das Ärzteblatt Nachrichten 59343. Dort wird dessen nachgegangen, inwieweit die Vasektomie zu Prostakrebs beiträgt. Laut einer Studie weisen ca. 20 Prozent der Männer ein erhöhtes Risiko eines aggressiven Prostatakarzinoms sowie eines letalen Karzinoms im Allgemeinen auf.
    Eine wirklich verlässliche Antwort konnte ich nicht finden, die eindeutig belegt ist, dass es zu keinen Veränderungen des Prostatagewebes kommt.
    Die Ärztezeitung, Ausgabe vom 15. 2. 2007 stellt die Frage:“ Erhöht die Vasektomie das Risiko einer Demenz?“ Die betroffenen Männer entwickeln eine besondere Form der Aphasie. Der Artikel ist durchaus lesenswert.
    Wie sieht es mit den organischen Veränderungen durch die Vasektomie beim Mann aus? Nach meinen Recherchen, verändert sich durch den Eingriff das Gewebe am Hoden, d.h. in der Sprache der Medizin nennt man dies eine interstitielle Fibrose, was eine spätere Refertilisierung erschwert. Da seien noch Spermagranulome, vermehrt beim vasektomierten Mann auftretend, Entzündungen der Samenleiter und des Nebenhodens, Narbenbildungen im Nebenhoden (eine Vasovasostomie ist dann nicht möglich) und das Postvasektomieschmerzsyndrom genannt.
    Die Samenleiter weisen verschiedene Schichten auf, ich denke an die muskulöse, die verantwortlich für den Samentransport ist und kontrahiert. Wenn dieser gekappt ist, entfällt diese. Ich denke dabei an die Empfindungsfähigkeit und Steuerbarkeit des Orgasmus, was sich bei einigen Männern durchaus verändert. und als Verlust beschrieben wird.
    Fazit:
    Eine Vasektomie ist keines Wegs ein leichter Eingriff, er sollte wirlich sehr gut durchdacht sein. Das Leben unterliegt ständigen Veränderungen und so weit kann kein Mann oder auch Frau in die Zukunft seines Lebens schauen, um so ein tiefgreifende Entscheidung zu treffen.
    Natürlich besteht der Weg einer Refertilisierung, wobei man bemerken muss, dass wiederum die bestehenden Risiken einer OP auf den Mann hinzukommen und es einen 100 prozentigen Erfolg dieser Maßnahme nicht gibt.

    Gast
    Chris
    4 Jahre zuvor

    Hallo,
    ich gehe jetzt inzwischen auch schon auf die 40 zu, habe zwei wundervolle Kinder
    und möchte schon seit ungefähr einem Jahr die Vasektomie in Angriff nehmen.
    Scheinbar bin ich aber nicht der Einzige der das Thema häufig verschiebt, meine größte Sorge ist die Vollnarkose (hatte bisher noch nie ) und bei der örtlichen Betäubung machen mir meine nüchternen Gedanken während des Eingriffes Sorgen. Hoffentlich kann ich mir bald den endgültigen Ruck geben…

    Gast
    Antonia
    4 Jahre zuvor

    Vielen Dank, dass du deine Erfahrungen mit der Vasektomie beschreibst. Für viele Männer ist es ja nicht einfach, zum Urologen zu gehen. Mein Partner wollte diesen Eingriff auch machen, jedoch traut er sich nun nicht mehr. Vielleicht ist es erst nach zwei Jahren, wie bei dir, so weit.

    Gast
    Wolfi
    4 Jahre zuvor

    Es gibt nichts schöneres und besseres als sich in beisein wenn alles darüber man hat Gesprochen mit Frau, Kinder das man sich sterilisieren läßt. Und dann gemeinsam zur Besprechung wo auch man gleich Untersucht wird und gezeigt wird wie man es gemacht bekommt. Wenn man auch gemmeinsam fkk macht und über alles offen spricht ist es ganz Normal das die Familienmitglieder auch dabei sein können wenn diese möchten und da dies Ambulant in nur örtlicher Betäubung erfolgt kein problem da stellt. Da Schließlich man auch in der Wohnung Nackig ist und herumläuft oder sitzt weis jeder wie der andere aus sieht. So ging es gemeinsam hin Nackt untenrum machen auf den rücken gespreizt legen und nach 15 minuten war es vorbei. Da man nicht gleich steril ist muß man sollte minimum 30 bis 40 mal noch verhüten. Nach 14 Tagen war es das keine Spermien mehr festgestellt werden konnten ich steril und da nun die 5 Kinder (Mädchen, Frauen)was bereits auch Kinder haben und keines mehr möchten liesen sich die Männer auch sterilisieren. Ein Vorteil ist es auf jeden fall sollte Mann nebenaus gehen und Sex mit anderen Frauen haben fällt dies nicht auf da kein Kind daraus entsteht. Bei Frau könnte es aber sein.

    Gast
    Wolfi
    4 Jahre zuvor
    Antworte  Jessy

    Hallo eine Vollnarkose warum? es ist wirklich ein klax die Vasektomie beim Mann ich habe es 1996 machen lassen und Frau mit Kinder waren dabei keine Schmerzen, keine Blutergüsse oder sonstiges und die op war 9,00 Uhr dauer gerade 15 Minuten und am frühen Nachmittag 15 bis 16 Uhr beim Kaffetrinken hatten wir GV, Sex ohne problem obwohl es uns gesagt wurde man sollte schon ein par Tage darauf verzichten. Aber da wir wollten das schnell die Unfruchtbarkeit bei mir eintreden sollte ging es täglich 3 bis 5 mal zur sache und nach 14 Tagen war der erfolg da Unfruchtbarer Samen. Heute noch wird GV, SEX so gemacht wir überlegten da ich ja bereits etwas über 66 bin durch eine op wo einem die Hoden abgeschnitten werden den trieb etwas einzudämmen bin allso auch bereit mich kastrieren zu lassen.

    Gast
    4 Jahre zuvor

    Ich habe mich 1996 sterilisieren lassen in beisein meiner Frau und den Kindern von der Urologin wo zuvor alles besprochen wurde und so auch mir die Samenstränge durchtrennen darf in beisein unsere Kinder von 16, 14, 11, 9, jahren schließlich machen wir fkk und alle sind aufgeklärt. Es gab keinerlai Nachteile oder irgendwelche Blutergüsse geschweige Schmerzen und es wurde nur durch örtliche Betäubung der Samenstränge ausgeführt. Ein Schnitt von 2 cm, freilegen der Schamenstränge abbinden durchtrennen eine seite Frau, zweite älteste Tochter 16 die bereits mit freund sex haben und auch sah. Kosten waren 650 DM gesamt. Noch am gleichen Abend hatten wir GV, SEX und auch die volge Tagen 3 bis 5 mal am Tag so war ich nach 14 Tagen Unfruchtbar steril und es macht immer noch großen spaß GV, SEX ich würde dies immer wieder machen lassen ohne nach zu denken, denn es spielt sich alles nur wie man dazu steht ob positiv oder negartiv ab im Kopf.

    Gast
    4 Jahre zuvor
    Antworte  rick

    Ich habe es bereits sied 1996 machen lassen Ambulant und hatte in keiner weise irgendwelche probleme auch keine Schmerzen oder sonstiges das es blau oder geschwollen war. Wir haben dies ganz öffentlich auch mit den Kindern darüber gesprochen was ich an mir machen lasse und sie fanden es sehr intresant und waren auch neigierig darauf. Da wir auch fkk machen und nacktheit was ganz normales ist war im vorfeld bereits mit der Ärztin alles abgesprochen und da mich meine Frau am vorabend noch schön sauber rasierte und dies nicht dabei nur blieb gingen wir alle hin zur Urologie Klinik und nach der Anmeltung ging es gleich in den Vorraum wo ich mich im beisein aller untenherum frei machte und dann in den Op-Raum ging mich gespreizt auf den Gyno Stuhl legte mir eine Manschette um den rechten Oberschenkel angelegt wurde und EKG und man sprach natürlich darüber was jetzt erfolge. Die jüngste Tochter sagte in ihren 9 jahren ob jetzt das alles man abschneidet nein es gibt nur ein gleiner schnitt und nach einiger Zeit bekommt die Mami keine Kinder mehr. Nach dem Steril machen gab es in die Samenstränge die Spritze und als diese wirkte wurde ein gleiner Schnitt mitte Hodensackhaut gemacht Samenstränge Freigelegt abgebunden und meine Frau durfte diese durchtrenn. Mit zwei Fäden wurde der Schnitt zugemacht von gerade 2 cm und es ging nach Hause. Noch am selben Tag waren Freundinnen bei uns mit Ihren Partnern die es nicht glaubten aber es dann doch sahen und viel fragten und dann irgend wann es auch zum sex gekommen ist und dies einwandfrei ohne schmerzen oder sonstiges an problem ab ging. Da man 3 bis 5 mal jeden Tag GV machte stand nach 14 Tagen fest keine Spermien vorhanden. Ich kann nur sagen es macht an Schmerzen wenn an einem Finger man genäht werden muß sehr viel mehr aus als wenn man sich sterilisieren läßt und sex hat keinerelei nachteile im gegenteil man genießt diesen besser da man ja weis das sein Partner nicht mehr Schwanger werden wird und erspart ihr die Pille.

    Gast
    saarLi
    4 Jahre zuvor

    Hallo, bei mir ist es jetzt 5 Tager her. Ich hatte eine Vollnarkose, alles andere hätte ich mit meinem Kopf nicht vereinbaren können. Schmerzen hatte ich die ganze Zeit keine. Das schlimmste für mich war das Entfernen des Pflasters am nächsten Tag beim Doktor. 2 kleine blaue Flecken und die selbstauflösenden Fäden stören mich etwas. Warscheinlich werde ich die auch vorzeitig entfernen lassen. Ansonsten kann ich es nur jedem empfehlen. Ich hatte mit der ganzen Geschichte mehr so ein Kopf Ding am laufen, man macht sich zu viele Gedanken wenn man es so lange vor sich her schiebt. Ging mir auch 2 Jahre lang so. Auch jetzt noch ist es mehr so der Gedanke daran bei dem ich dann gelegentlich so ein Ziehen bekomme. Aber nicht schlimmer wie wenn man im TV sieht das jemand was zwischen die Beine bekommt und man „mit fühlt“. Wie sich die Sache auf das Sexleben auswirken wird, da bin ich noch gespannt. Momentan steht mir da jedenfalls noch nicht der Sinn danach. Irgendwie habe ich immer Angst es könnte nochmal was aufreißen, was natürlich kompletter Quatsch ist. Gekostet hat mich das ganze 505€ inkl. Vollnarkose und 2 Spermiogramme die in den nächsten Monaten gemacht werden. Grüße aus dem schönen Saarland.

    Gast
    Robert
    5 Jahre zuvor
    Antworte  Robert

    BEzahlt habe ich übrigens 570 + 130 für die Lokalanästhesie + Spermiogramm (kommt noch). Die Fäden am Skrotum haben zu den Schmerzen beigetragen, ich habe sie vorzeitig (vor dem geplanten Termin), aber nach10 Tagen, entfernen lassen. Dadurch, daß ein Strang hinter einer Schicht Faszien vernäht wurde, fühle ich noch 2 harte, längliche, druck- & schmerzempfindliche Narben in der Leistengegend. Ohne diese Aktion wäre es mir lieber gewesen, dann wäre es jetzt deutlich besser.

    Gast
    Thorsten
    5 Jahre zuvor

    Hallo zusammen,

    zunächst einmal besten Dank an alle „Vorschreiber“.
    Mein Weg zur Vasektomie war etwas länger. Nach der (traumatischen) Geburt unseres letzten Kindes und angesichts meines Alters war mir damals klar, dass das Thema Familien“planung“ abgeschlossen ist.
    Ich habe mich dann intensiver mit einer Vasektomie ausgesetzt. Im Verwandtenkreis gab es bereits Erfahrung, negative, ein Fall von PVPS. Darum habe ich mich intensiver mit dem thema auseinandergesetzt. Recherchen auf den Seiten der Bundeszetrale für gesundheitliche Aufklärung haben mich dann auf ein Studie dänischer Wissenscahftler gestoßen, die ein Risiko für PVPS von bis über 10 % aufzeigt. Das gab mir zu denken. In der Folge entickelte ich Erektionsstörungen, sodass meine Frau kurzerhand beschloss die Verhütung mit Kupfer in die Hand zu nehmen.
    Nachdem nun ein Ersatz für die Verhütung anstand, habe ich mich erneut mit dem Thema befasst. Eine Recherche auf pubmed hat dabei zwei wichtige Aussagen für mich geliefert: 1. Einen Denervierung führt bei circa 80 % der betroffenen Männer zu einer Verbesserung oder gar Symptomfreiheit. 2. eine Rekanalisierung (Vasovaseotomie) führt ebenfalls bei circa 80 % der betroffenen Männer zu einer Verbesserung oder gar Symptomfreiheit.
    Damit war die Wahrscheinlichkeit doch relativ überschaubar. Aus dem zweiten Ergebnis war für mich auch klar, dass die Veränderung des Nebenhodengewebes durch den Druckanstieg wohl die entscheidende Komponente für ein PVPS ist.
    Daher habe ich mich für eine offene skalpellfreie Vasektomie entschieden. Einen Arzt mit hinreichender Erfahrung konnte ich dann in Kornwestheim finden.
    Der Eingriff war schnell durch. Lediglich der erste Einstich war schmerzhaft (aber nicht übermäßig) und das Aufsuchen des zweiten Samenstrangs war unangenehm.
    Als „Nachbereitung“ habe ich enge Unterwäsche getragen, frühzeitig mit Eis gekühlt und gelegen. Vorteilhaft war dabei eine Übenachtung in einem nahen Hotel. So bin ich ohne Schmerzen (ergo auch ohne Schmerzmittel) und ohne Hämatom geblieben.
    Mit dem „Abtrainieren“ hat sich jedoch für mich ein dauerhafter Unterschied in meinem Sexualleben gezeigt: Konnte ich früher den Beginn des Orgasmus am Einsetzen der Emissionsphase (sowohl im Hoden als auch im Becken) spüren und damit die Ejaculation „steuern“/hinauszögern, geht dies nun nicht mehr. D.h. mein Orgasmus setzt unvermittelt ein. Ich vermute, es ist das, was manche als „intensiver“ beschrieben. Ich jedenfalls empfinde dies als Verlust. Vielleicht kann ja einer der Leser/Nachschreiber seine Erfahrungen hierzu teilen.
    Würde ich es wieder tun? Ja.

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