Egal ob klassisch oder modern, die Rollenverteilung in Eurer Familie bestimmt ihr. Und darum geht es in diesem Artikel. Viele Familien machen nämlich einen von 3 großen Fehlern. Und die können im Verlauf der Zeit für ganz schön viel Knatsch und Streß sorgen.
In diesem Artikel:
Die Medien haben es verstanden, die Politik ist auf dem Weg dorthin und wir wissen es schon lange.
Männer von heute wollen andere Väter sein als unsere eigenen.
Die Generation Y-Papas sind keine Wochenend-Papas, die die Kohle ran schaffen und sich von der Mutter über den Stand des Nachwuchses informieren lassen.
Wir Väter haben hohe Ansprüche an uns und an unsere Rolle. Wir wollen anders sein.
Aber reicht das?
Väter können nur so gut sein, wie die Mütter sie lassen
Wir Papa Y’s lassen uns nicht mehr bloß auf unsere Ernährer-Funktion beschränken. Wir sind und machen viel mehr. Wir möchten eine Vertrauensperson für unsere Kinder sein, aktiv bei der Erziehung der Kinder mitwirken, uns das Familienmanagement mit der Partnerin teilen, ja sogar Hausmann sein.
Das Tolle ist, dass die Frauen diese Entwicklung auch wollen. Sie finden es gut, dass sie zu Hause unterstützt werden, dass sie nicht alleine vor den Aufgaben der Erziehung stehen und sich die Verantwortung mit uns teilen können. Jedenfalls so lange es sich nicht finanziell nachteilig auswirkt.
Und hier liegt das Problem. Wenn Du als Vater mehr Zeit zu Hause verbringen möchtest, musst Du beruflich kürzer treten. Das lässt sich heute ohne Probleme in eine Karriere einbauen, bedeutet aber fast immer eine Verdienstdelle. Wenn Ihr Euch nicht stärker als bisher einschränkten wollt, muss diese an anderer Stelle – von der Frau – ausgeglichen werden.
Es ist ungerecht aber wahr, dass Frauen mit gleicher Arbeit weniger Geld verdienen als ein Mann. Das ist einer der Gründe warum über 6 von 10 Frauen Ihren Mann nach zwei Monaten Elternzeit auffordern, Vollzeit zu arbeiten.
Was plakativ und polarisierend klingt, ist die nackte Wahrheit, liebe Frauen, und wissenschaftlich untermauert.
Väter von heute brauchen Mütter von heute
Die neuen Mütter von heute müssen flexibler sein, nicht nur finanziell.
Um zu Hause Platz für die neue Vaterrolle zu schaffen, sind die Mütter gefragt.
Es reicht nicht, dass der Vater eine neue Rolle für sich findet und andere Aufgaben übernimmt. Es muss auch die Mutter für sich eine neue Rolle finden, die es dem Vater ermöglicht die neuen Aufgaben wirklich übernehmen zu können.
Neben einer Glucke hat ein moderner Vater keinen Platz. Die Mütter von heute müssen die Väter machen lassen. Es gibt immer mehrere Wege ein Kind zu wickeln, zu füttern, zu halten, zu erziehen. Mindestens aber zwei: eine weibliche und eine männliche. Und – ACHTUNG – beide können richtig sein.
Wer über modernes Familienleben spricht, darf nicht immer nur auf die Männer schauen und Veränderungen von ihnen erwarten. Der Blick muss gleichermaßen zu den Müttern gehen, die die Väter von Anfang an teilhaben lassen, die Lösungswege der Männer akzeptieren können und insgesamt kompromissbereit sind.
Keine Trends die Rollenverteilung übernehmen lassen
Ich sehe heute ein großes Problem darin, dass sich viele Paare zu wenig darüber abstimmen – wie sie das Familienleben strukturieren.
OK; das klingt bürokratisch (Achtung, es folgt ein Wortspiel) aber bleiben wir bei dem Beispiel: warum funktioniert Büro?
Weil jeder weiß welche Rolle er spielt und welche Aufgaben er zu erfüllen hat. Und, weil er sich bewusst für diese Stelle entschieden hat.
Jeder Mensch ist unterschiedlich und so ist jedes Paar, jede Familie unterschiedlich. Warum solltest Du dann einen Trend darüber entscheiden lassen, wie Ihr die Rollen in Eurer Familie verteilt?
Rollenverteilung bewusst entscheiden
Gerade weil jeder unterschiedlich ist, hat jeder andere Vorlieben und Neigungen. Und genau so hat jeder unterschiedliche Fähigkeiten.
All das muss bei einer gemeinsamen Entscheidung über die Rollenverteilung einen Einfluss haben.
Vielleicht willst Du gerne halbtags arbeiten, weil Du Zeit mit den Kindern verbringen, die Einkäufe erledigen möchtest und ein prima Koch bist?
Vielleicht brauchst Du die Forderung des Berufslebens während Dich das Management eines Haushaltes überfordern würde.
Nicht jeder ist gleich gut in den gleichen Sachen. Jeder hat unterschiedliche Vorlieben und Interessen.
Redet offen darüber wer welche Rolle in Eurer Familien übernehmen möchte und kann und legt diese gemeinsam fest.
Rollenverteilung nicht in Stein meißeln
Die Situation in die Ihr Euch, egal mit welchem Familienmodell, begebt, ist für Euch beide neu. Keiner kann vorhersagen ob und wie lange Ihr Euch mit Eurer Entscheidung gut fühlt.
Auch hier ist die Offenheit untereinander wichtig. Sprecht regelmäßig und vor allem offen darüber, wie sich der andere in seiner Rolle fühlt.
Vielleicht findet Deine Frau irgendwann für sich raus, dass sie nicht geborene Hausfrau ist und möchte gerne wieder etwas arbeiten. Oder Dein Job hält Dich mehr von Deiner Familie fern, als Dir lieb ist.
Solche Veränderungen sind OK, wenn Ihr sie besprecht und Wege findet, wie Ihr Euer Leben auf diese neuen Gegebenheiten anpasst.
Meine Frau und ich haben lange bevor wir überhaupt verheiratet waren und an Kinder dachten (bzw. diese aktiv geplant hätten – gedacht haben wir früh und viel an eigene Kinder), für uns geklärt wie es einmal laufen soll.
Ich arbeite gerne und finde es OK. Mit unseren Kindern verbringe ich viel Zeit und habe überhaupt nicht das Gefühl, etwas zu verpassen oder bei der Erziehung eine passive Rolle zu spielen.
Meine Frau schmeißt den Haushalt mit dem ganzen Drumherum und macht das mit großer Leidenschaft.
Im Moment könnten wir uns beide nichts anderes vorstellen. Dennoch haben wir, eine klare Vision davon wie sich unser Leben in ein paar Jahren entwickeln soll, wenn die Kinder größer und älter werden.
Wie habt Ihr die Rollenverteilung in Eurer Familie organisiert? War das eher zufällig oder habt Ihr Euch bewusst dafür entschieden?
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Sorry, kann ich Dir nicht mehr beantworten, da der Originalkommentar nicht mehr auffindbar ist. Ich habe es nicht mehr in Erinnerung, was Du geschrieben hattest.
Was hat bei meinem Kommentar über den Familienworkshop gegen deinen Kodex verstossen, dass du ihn nicht veröffentlicht hast? Oder technisches Problem da ich über Mobile geschickt habe? Liebe Grüsse Philipp
Ich finde es sehr wichtig und hilfreich die beschriebene Rollenverteilung aktiv zu diskutieren und vereinbaren. Meine Frau und ich haben dies vor der Geburt unseres ersten Kindes an eine „Strategiewochenende“ gemacht. Ein spannender Prozess der unsere Beziehung gestärkt hat und aus dem der Familienworkshop entstanden ist. Eine Unterstützung diese und andere Diskussionen angeleitet anzugehen. Ich kann es nur wämstens empfehlen!
Unser Sohn wurde im Februar geboren und ich bin seitdem in Elternzeit. Meine Frau schreibt zuhause ihre Doktorarbeit. Wir teilen uns sowohl die Zeit mit unserem Sohn als auch die Hausarbeit. Die Zeit, die ich dadurch auch für mich habe, verwende ich für eigene Projekte. Mit dieser Verteilung sind wir beide sehr zufrieden. Die Familienkasse ist dadurch natürlich etwas schmaler. In finanzieller HInsicht praktizieren wir im Moment daher Einfachheit und Bescheidenheit. Das Leben mit einem Baby bietet aber so viele Freuden und Abenteuer die alle wenig bis gar kein Geld kosten. Ich bin sehr dankbar dafür, dass meine Frau dies auch so sieht. Nach einem Jahr möchten wir beide wieder arbeiten. Ich selbst arbeite auch gerne, weiß aber, dass ich ausreichend Zeit und Energie für meinen Sohn und meine Familie zur Verfügung haben möchte. Was das genau bedeutet, muss sich erst noch zeigen. Ich stimme dir hierbei zu: Qualität geht über Quantität.
Also meine Frau und ich haben das vorher nicht abgesprochen. Das hat sich eigentlich von selbst ergeben.
Sie ist die „Pädagogin“ in der Familie und Papa ist für das Wilde zuständig.
Da sie jetzt eine neue Ausbildung angefangen hat, übernehme ich auch mehr hauswirtschaftliche Tätigkeiten. Macht Spaß und ich habe kein Problem damit.
Über die Beziehung meines Sohnes und mir habe ich einen Vater-Sohn Blog eingerichtet. Wer Interesse hat:
http://www.apfelblick.de/