Du hältst eine Morgenroutine für eine gute Idee, hast aber keinen Plan wie das für Dich als viel beschäftigten Vater gehen soll? Darum geht es in diesem Artikel. Du bekommst 6 Ideen für Deine Morgenroutine und erfährst zudem noch, wie Du auch die Zeit dafür freischaufelst.
Der Alltag mit Beruf, Familie und Co ist ganz schon stressig: der Wecker klingelt, Du quälst Dich aus dem Bett. Auf dem Weg ins Bad weckst Du die Kinder auf. Schnell duschen, anziehen und Zähne putzen. Zwischendurch immer mal wieder checken, ob die Kinder auch tatsächlich aufstehen.
Frühstücken und mit mehr oder weniger Stress verlassen alle das Haus.
Entspannt ist das nicht, oder?
Doch es geht auch anders und das geht einfacher als Du vielleicht denkst.
Ein bisschen Zeit für Dich in Deinen Alltag einzuplanen, kann für Dich und Deine Familie einen riesigen Unterschied machen. Der Volksmund sagt es schon – “Morgenstund hat Gold im Mund“.
Die erfolgreichsten Menschen der Welt haben eine Gemeinsamkeit – eine Morgenroutine.
Ist das etwas für uns Väter?
Morgenroutine – 6 Ideen für Väter
Was könntest Du mit einer extra Stunde am Morgen tun?
- Deinen Tag in Ruhe planen – einfach mal ein paar Minuten hinsetzen, überlegen was an diesem Tag so alles anliegt und was Du erreichen bzw. erledigen möchtest
- Wichtige Dinge erledigen – wenn Du auf der Arbeit ankommst, geht es oft direkt richtig los. Jeder will etwas von Dir, das Telefon geht, 100 Mails wollen Deine Aufmerksamkeit – da kommst Du zu nichts. Nutze die erste Stunde um die wichtigsten Aufgaben zu erledigen
- Liegen gebliebene Hausarbeit – wenn noch Wäsche vom Vortag auf den Ständern hängt, die Du vielleicht sogar heute brauchst, kannst Du sie schnell bügeln. Oder Du hast endlich Zeit das Frühstück für die Kinder in Ruhe vorzubereiten und vergisst das Milchgeld für die Schule vor lauter Stress nicht mehr.
- Sport machen – wenn Du nach einem langen Arbeitstag zu müde bist Sport zu machen oder lieber Zeit mit den Kindern verbringen möchtest, nutze doch den frühen Morgen für eine Laufrunde oder einen Besuch im Fitnessstudio.
- Zeit für Dich – nimm Dir mal Zeit für Dich und tue das, wozu Du sonst nicht kommst. Lies ein gutes Buch, schreibe Tagebuch oder mach einfach was Du möchtest und wozu Du sonst kaum Zeit hast. Ich meditiere zum Beispiel sehr gerne in den frühen Morgenstunden.
- Zeit für Euch – wenn die Zeit für Dich und Deine Partnerin im Alltag knapp ist, nutzt die frühen Morgenstunden. Trinkt eine Tasse Kaffee zusammen und besprecht wichtige Dinge. Oder Ihr legt noch eine Kuschelstunde ein, bevor der Tag startet. Sex am Morgen und der Tag ist Dein Freund.
Diese Liste lässt sich noch beliebig weiter führen und ich bin mir sicher, Dir fallen noch viele weitere Dinge ein, die Du in einer extra Stunde am Tag packen würdest.
Wie kommen wir jetzt an diese tolle extra Stunde am Tag?
So setzt Du die Ideen für Deine Morgenroutine auch um
Um in den Genuss der extra Stunde zu kommen, ist etwas Einsatz von Dir gefordert. Du musst Dich nämlich früher aus dem Bett schälen, als Du eigentlich müsstest.
Das klingt für viele wie ein zu hoher Preis, doch warte noch bevor Du Dich ausklingst und denkst “das ist nichts für mich“.
Seit Jahren versuche ich früher aufzustehen. Nach einem erholsamen Urlaub klappt das auch meist prima – für eine oder zwei Wochen. Danach schleifen sich alte Gewohnheiten ein und der beliebte “Snooze“-Knopf am Wecker wird weiter abgenutzt.
Seit ein paar Monaten hat sich das grundlegend geändert. Ich stehe jeden Morgen um 5:55 Uhr auf und beginne die Ideen meiner Morgenroutine umzusetzen. Diese Punkte haben mir geholfen das zu erreichen und dauerhaft beizubehalten.
- Rechtzeitig schlafen – früher aufstehen heißt nicht weniger schlafen. Das wäre in den meisten Fällen kontraproduktiv. Ich brauche mindestens 7–8 Stunden Schlaf um wirklich zu funktionieren. Daher plane ich meine Schlafenszeit dementsprechend ein und liege spätestens um 23:00 Uhr im Bett.
- Bildschirmfreier Abend – um morgens ausgeruht aufzustehen ist guter Schlaf wichtig. Studien haben ergeben, dass TV, PC, Tablet und Smartphone Displays mit Ihrem sehr blauen Licht, unseren Körper davon abhalten herunter zu fahren. Ich versuche daher eine Stunde vor dem Schlafen gehen, möglichst wenig dieses Lichtes abzubekommen. Für meinen Mac habe ich eine App installiert, die die Farbtemperatur des Displays erhöht, je später es wird. Somit bekomme ich weniger blaues Licht ab. Im Bett lese ich entweder ein Buch oder ein eBook auf meinem Kindle, statt auf dem iPad, oder iPhone.
- Dunkler Raum – um gut zu schlafen ist Dunkelheit hilfreich. Wir haben vor einiger Zeit in wirklich abdunkelnde Vorhänge investiert. Besonders im Sommer und am Wochenende ist das toll.
- Kenne Deinen Grund – das klingt etwas spirituell, ist aber ganz pragmatisch gemeint und war für mich ein echter Game changer. Wenn Du Dir vornimmst, morgens früher aufzustehen, hast Du ein bestimmtes Ziel im Kopf. Du möchtest nicht einfach nur früher wach sein, sondern in dieser Zeit bestimmte Dinge aus gewissen Gründen tun. Am Morgen, wenn der Wecker klingelt wird zu erst Dein innerer Schweinehund wach, der Dir all diese Dinge ausreden möchte. Um dem Schweinehund zuvor zu kommen, überlege ich mir abends, bevor ich einschlafe, was ich alles tue, wenn der Wecker klingelt und warum ich das tue. Das hilft mir Morgens meine Abends zuvor gefällten Entscheidungen nicht in Frage zu stellen.
- Einfach aufstehen – der fünfte und letzte Tipp ist der wichtigste. Wenn der Wecker klingelt, mache ich ihn einfach aus und stehe auf. Mit der Zeit hat sich dieser Prozess so automatisiert, dass es mittlerweile ein Reflex geworden ist. Ich denke gar nicht mehr darüber nach, ob ich jetzt aufstehe oder ob ich noch einen Zeitpuffer habe. Es gibt Leute, die den Wecker am anderen Ende des Raumes platzieren, damit sie sich aus dem Bett bewegen müssen um ihn auszuschalten. Ich verstehe das Prinzip dahinter, finde es für mich aber unpassend. Unser Bett ist nicht selten ein Familienbett und ich möchte sicher sein, dass ich der erste bin der wach ist.
Aufstehzeiten der Kinder regeln
Womit wir auch schon beim nächsten Aspekt sind. Wenn Du morgens die eine Stunde (oder wie viel Zeit Du für Dich brauchst) wirklich für Dich und die Dinge haben möchtest, die Du vorhast, dann ist es sinnvoll, dass die Kinder weiterschlafen.
Eine Möglichkeit ist, Deine Aufstehzeit so zu planen, dass die Kinder auf jeden Fall noch schlafen. Die andere Möglichkeit ist, die Aufstehzeit der Kinder zu regeln.
In der Woche, wenn Schule oder Kindergarten ruft, ist das Problem wahrscheinlich eher die Kinder aus dem Bett zu bekommen. Es gibt aber auch Kinder, die wirkliche Frühaufsteher sind. Hier lohnt es sich, Aufstehregeln mit den Kindern einzuführen.
Ein Beispiel:
Dein Kind wacht in der Regel zwischen 6:30–7:00 Uhr auf. Du möchtest die Zeit von 6:00 Uhr bis 7:00 Uhr aber gerne für Dich haben. Verabrede deshalb mit Deinem Kind, dass es nicht sofort aufsteht wenn es wach wird. Gib ihm Optionen, wie es sich im Zimmer oder im Bett zunächst alleine beschäftigen kann.
Verabredet eine Zeit ab wann es wirklich aufstehen und aus dem Zimmer kommen kann. Falls Dein Kind noch keine Uhr lesen kann, gibt es Nachtlichter, die zu bestimmten Zeiten heller werden. Unsere MyBuddy Nachtlichter von Philips (ich hatte Dir diese schon einmal in einem Testbericht vorgestellt) haben zum Beispiel eine solche Funktion eingebaut.
Das kann in der Woche hilfreich sein, wenn Dein Kind ein Frühaufsteher ist – eine definitive Bereicherung ist ein solches Abkommen auf jeden Fall am Wochenende.
Und jetzt?
Als Eltern haben vor allem eines zu wenig und das ist Zeit für uns. Daher müssen wir mit der Zeit, die wir haben effizient umgehen und die Augen nach Möglichkeiten offen halten, wie wir mehr davon bekommen können. Die Morgenstunden sind dafür ideal. Das Haus ist noch ruhig, die Gedanken frisch und die Kraft ist noch nicht vom Tag aufgebraucht. Nutze daher diese Zeit für etwas, dass Du sonst nicht schaffst.
Ich habe einen Vorschlag für Dich. Setze Dich gleich mal 5 Minuten hin und mach ein kleines Brainstorming. Welche 10 Ideen für Deine Morgenroutine hast Du?
Wenn Du magst, poste doch ein paar Dinge in den Kommentaren – quasi als Inspiration für andere.
Danke für Deine Meinung, Sven.
Ich habe das für mich persönlich lange ausprobiert. Stelle aber fest, dass mir abends die Zeit ausgeht. Bis die Kids schlafen ist es schnell 20:30 h, wenn ich dann noch Sport machen möchte oder ähnliches, wird es dann schon knapp.
Irgendwann bin ich auch einfach zu müde irgendetwas noch auf die Reihe zu bekommen.
Hallo Andreas,
spannend zu lesen, dass ich nicht die einzige bin, die das so macht: ich stehe auf, wenn mein Mann aus dem Haus geht (gegen 05:15 Uhr) und habe dann noch eine Stunde Zeit, bevor ich die Kinder wecken muss: Zeit für Post, Wäsche, Aufräumen, Spülmaschine, oder auch mal Emails schreiben.
Abends bekomme ich das vor allem deswegen nicht hin, weil die Kindern doch häufig wieder rauskommen (Durst, Angst, Pipi, …) – morgens stört mich keiner. Und ich starte viel entspannter in den Tag.
Natürlich fällt das frühe Aufstehen schwer, wenn ich abends nicht früh genug ins Bett komme, und bei 8-9 Stunden Schlafbedarf heißt das zwischen 8 und 9 Uhr abends ins Bett gehen. Das ist schon verdammt früh. Für mich aber trotzdem die bessere Variante.
Für meinen Mann übrigens nicht: der macht solche Sachen lieber entspannt abends und kommt morgens zügig aus dem Haus. Jeder Mensch ist eben anders und muss das finden, was für ihn passt.
[…] Andreas berichtet über Die eine Stunde, die für Dich alles ändert. […]
Danke für Deine Tipps, Claude.
Es muss ja nicht immer etwas „produktives“ sein.
Vielmehr geht es ja darum, dass Du etwas tust, für das Du sonst keine Zeit hast. Wenn das einfach mal „entspannen“ ist, dann ist das doch prima.
Ich finde es ziemlich schlau, dass Du abends vorher schon alles vorbereitest. Muss ich mir merken. Habe am letzten Freitag 15 Minuten meine Versicherten-Karte gesucht und fast meinen Zahnarzt-Termin verpasst 🙂
Ich stehe meistens auch so auf dass ich ungefähr eine Stunde für mich habe ehe ich aus dem Haus muss, oder ehe ich den Kleinen wach mache.
Aber ich mache eigentlich nicht viel Effizientes, ich habe bloss heraus gefunden dass ich viel entspannter in den Tag starte wenn ich gemütlich geduscht habe und danach 20 bis 30 Minuten alleine am Frühstückstisch sitze, etwas dabei lese oder einfach auch nur aus dem Fenster schaue und träume.
Um das Ganze noch stressfreier zu machen versuche ich am Vorabend schon alles vor zu bereiten, meine Kleider, Arbeitstasche mit den nötigen Dokumenten und ganz wichtig: Autoschlüssel, Handy und Brieftasche suchen und auf ihren Platz legen. Ich habe morgens oft genug 5 bis 10 Minuten in grosser Hektik nach einem Autoschlüssel gesucht, den Stress vermisse ich nicht.
Ich komme mir manchmal lächerlich dabei vor, doch mir hat es geholfen.
Und ja, 23h00 ist auch bei mir idealerweise der letzte Termin zum Schlafen gehen.
Gerne geschehen, Martin.
Lass mich mal wissen, wie sich das bei Dir entwickelt.
Andreas, Danke für den guten Artikel. Bei uns ist Elternzeit auch ab ca 20:30 Uhr und entweder fehlt oftmals die Kraft oder Lust dann noch etwas zu erledigen. Der Tag war anstrengend genug und man möchte vllt lieber noch zusammen erzählen, einen Film sehen oder etwas lesen. Etwas von der to Do Liste streichen und abends ohne schlechtes Gewissen entspannen, das wäre eine lohnende Aufgabe für morgens, auch wenn man eher die Nachteule denn Frühaufsteher ist. Also lieber die klare Trennung statt abends noch ewig etwas mit müdem Kopf zu versuchen. Danke für den Gedankenanstoß.
Meiner Meinung nach Unsinn. Ein Großteil der Eltern steht eh um 6 Uhr auf. Eine Stunde früher wäre dann 5 Uhr. Früh aufstehen ist einer der großen Fails unserer Gesellschaft, die Nachteile längst wissenschaftlich belegt. Besser ist es die ganzen sinnvollen Punkte die du nennst in den Abendstunden zu erledigen wenn die Kinder schlafen.