Laufen lernen ist einer der großen Meilensteine im Kinder- und Elternleben. Kaum einem Moment fieberst Du so sehr entgegen wie dem, wenn Dein Kind seine ersten Schritte macht. Und darum geht es in diesem Gastartikel. Gerd, der Autor, ist Experte bei dem Thema. Von ihm erfährst Du wann Dein Kind beginnt Laufen zu lernen und wie Du es dabei unterstützen kannst.
In diesem Artikel:
Dir tun die Arme vom ständigen Herumtragen Deines kleinen Sprösslings schon weh?
Das andauernde Mitschleppen des Kinderwagens strapaziert Deine Nerven?
Du kannst es kaum noch erwarten, bis Dein Sohn bzw. Deine Tochter selbst durch die Welt spaziert?
Wenn Du mindestens eine dieser Fragen mit einem klaren „JA“ beantworten konntest, bist Du hier genau richtig. In diesem Beitrag erfährst Du, wie Du Dein Kind beim Laufen lernen unterstützt und der heiß ersehnte erste Schritt nicht mehr zu lange auf sich warten lässt.
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Aller Anfang ist schwer
Laufenlernen ist ein hochkomplexer Vorgang, der viel Zeit, Motivation und eine gewisse Frustrationstoleranzbenötigt. Kleinkinder können ihr Gewicht am Anfang noch nicht selbst tragen. Sie müssen die dafür notwendigen Muskeln erst ausbilden und trainieren. Denn für einen aufrechten Gang benötigen die kleinen Entdecker eine kräftige Bein-, Rücken- und Nackenmuskulatur.
Zieht sich Dein Sohnemann oder Dein Töchterchen bereits an Möbelstücken, Deinem Bein o.ä. hoch und versucht stehen zu bleiben? Dann dauern die ersten Schritte wahrscheinlich nicht mehr lange. Prinzipiell gibt es allerdings nicht DAS Alter, in dem die kleinen Erdenbewohner das Laufen lernen.
Wann ist der große Moment?
Ganz Mutige wagen schon mit 8 Monaten ein paar wackelige Schritte. Andere fangen nach etwa 16 Monaten mit den ersten Gehversuchen an. Hat Dein Kind bis zu seinem ersten Geburtstag also noch keinen Schritt allein gemacht, ist das noch lange kein Grund zur Sorge.
Vergleiche die Entwicklung Deines Sprösslings bitte nicht mit der von gleichaltrigen Kindern und schon gar nicht mit irgendwelchen Entwicklungstabellen und deren Durchschnittswerten – auch wenn das schwierig ist. Schließlich will jeder Papa, dass sein kleiner Schatz immer der Größte, Schnellste und Beste ist.
Der kleine Racker wird beim Laufenlernen oft auf dem Hinterteil landen und das sorgt zwischendurch für ganz schön viel Frust. Ermutige Deinen Nachwuchs daher immer wieder, überfordere ihn aber nicht. Wenn Dein Kind noch nicht so weit ist, kannst Du es nicht zum Laufen zwingen.
An Papas Hand geht Laufen lernen leichter
Obwohl Du das Laufen lernen nicht erzwingen kannst, gibt es doch einige wichtige Maßnahmen, um diesen bedeutenden Meilenstein zu unterstützen.
1. Barfuß laufen
Jeder Mensch hat bei der Geburt einen Plattfuß bzw. Knick-Senk-Fuß. Das ist ganz normal, denn das Fußgewölbe muss sich erst entwickeln. Indem Du Dein Kind so viel wie möglich barfuß laufen lässt, stärkst Du die Muskulatur und ermöglichst das richtige Abrollen. Steckst Du die kleinen Beinchen zu früh in enge Schuhe, beeinträchtigst Du so die Entwicklung der Füße und förderst im schlimmsten Fall sogar Fehlstellungen.
Barfußlaufen wirkt sich aber nicht nur positiv auf die Entwicklung der Kinderfüße aus. Es fühlt sich auch noch richtig gut an, mit nackten Füßen die diversen Untergründe zu erkunden, Gras zwischen den Zehen und Sonnenstrahlen auf dem Fußrücken zu spüren – oder etwa nicht?
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2. Wenn schon Schuhe, dann aber die richtigen
Manche Situationen verlangen nach Schuhen, wie etwa heiße Terrassenplatten im Sommer oder kalter Fliesenbodenim Winter. Doch was sind die passenden Schuhe für Dein Kind? Zunächst einmal ist es wichtig, dass Du die richtige Größe erwischst. Folgende Schablone hilft Dir dabei, die Größe der Kinderfüße zu ermitteln. Einfach ausdrucken und los geht’s!
Mit dieser Schablone kannst Du im Handumdrehen die Schuhgröße Deines Sprösslings ermitteln.
Neben der Größe ist es wichtig, dass die Schuhsohle flexibel ist. Nur so können die Füße beim Gehen richtig abrollen. Atmungsaktives Material beugt zudem Schweißfüßen und unliebsamen Pilzinfektionen vor.
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3. Sichere und motivierende Laufumgebung
Damit Dein Sohn oder Deine Tochter so richtig Lust bekommt, die Welt auf zwei Beinen zu entdecken, ist es wichtig, für eine gute Laufumgebung zu sorgen. Das bedeutet zum einen viel Bewegungsfreiheit und zum anderen eine kindersichere Wohnung.
Legst Du Dein Kind schon als kleines Baby viel auf den Boden – natürlich mit Decke o.ä. – lässt Du ihm schon im Säuglingsalter genügend Bewegungsspielraum und die Möglichkeit, die Welt um sich herum zu erkunden. Es wird nicht lange dauern, dann wird der kleine Nachwuchs sich vom Rücken auf den Bauch umdrehen und sich robbend oder krabbelnd fortbewegen.
Schnell wird er merken, dass es noch viel mehr zu erkunden gibt und sich an Möbeln hochziehen. Damit das gefahrlos möglich ist, sicherst Du scharfe Kanten oder Gegenstände am besten ab bzw. räumst sie aus dem Weg und sorgst dafür, dass die Möbelstücke fest verankert sind und nicht umkippen.
4. Bloß keine Lauflernhilfen
Es gibt viele Möglichkeiten, Deinen Nachwuchs beim Laufenlernen zu unterstützen – Lauflernhilfen gehören aber bestimmt nicht dazu! Sie bergen ein sehr hohes Verletzungsrisiko. Die Verletzungsgefahr ist so hoch, dass sogar Kinderärzte von diesen vermeintlichen Helfern abraten.
Das Problem bei diesen Geräten ist unter anderem der verlagerte Körperschwerpunkt. Dieser liegt nicht auf den Beinen, wie es beim Gehen der Fall sein sollte, sondern im Oberkörper. Für Dein Kind wird es so umso schwieriger, die Balance zu halten. Außerdem ist es keine Seltenheit, dass sich die motorische Entwicklung dann erst recht verzögert, weil die kleinen Entdecker in Ihrem Bewegungsfreiraum eingeschränkt werden.
Übung macht den Meister
Wir alle kennen die viel zitierten Sprüche „Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen“ und „Übung macht den Meister“. Auch wenn Du das vielleicht nicht gerne hörst, aber das Gleiche gilt fürs Laufenlernen. Gib Deinem Kind genügend Zeit für diesen Meilenstein und unterstütze es so gut Du kannst. Die Mühe wird sich am Ende lohnen, wenn Du Hand in Hand mit Deinem Sprössling die Welt erforscht.
Über Gerd
Gerd Otto leitet als Familienunternehmer in vierter Generation die Schuhmarke Haflinger. Dabei achtet er besonders auf den Einsatz von Naturmaterialien sowie deren präzise Verarbeitung für den perfekten Komfort. Heute steht Haflinger für nachhaltige Haus- und Freizeitschuhe für die ganze Familie.