Jeder hat so seinen eigenen Stil und darum soll es auch in diesem Artikel gehen. Für die richtige Kindererziehung ist es wichtig, dass Du Deinen eigenen Erziehungsstil findest. Welche es gibt, warum die meisten nichts taugen und wie ich das für mich gelöst habe, all das erfährst Du in diesem Artikel
Vater zu sein ist gar nicht so schwierig, wenn das mit der Kindererziehung nicht wäre. Natürlich möchtest Du Dein Kind ordentlich erziehen und weißt, das seine Zukunft ein Stück weit in Deinen Händen liegt.
Bei dieser Verantwortung und dem Druck suchst Du Anhaltspunkte, wie Du als Vater Dein Kind am besten erziehst. Vielleicht hast Du schon einmal von den verschiedenen Erziehungsstilen gehört oder gelesen und für Dich überlegt, welchen Erziehungsstil Du bei der Erziehung Deiner Kinder gerne umsetzen möchtest.
So mache ich es zumindest, wenn ich unsicher bin oder mich einfach noch einmal erinnern möchte, was es so für Optionen gibt. Ich komme aber immer wieder an den Punkt, dass ich mit den traditionellen Erziehungsstilen nicht so ganz klar komme.
Linktipp: Kindern Werte vermitteln – die Top 5 auf meiner Erziehungs-Bucket Liste
Ich finde nichts, mit dem ich mich wirklich zu 100 % identifizieren kann und das sich vollständig unterschreiben würde.
Welche Erziehungsstile gibt es
Bevor wir uns ansehen, warum die konventionellen Erziehungsstile für mich nicht passen lass uns ganz kurz einen Rundflug über die verschiedenen Stile machen. Ich werde nur die gröbsten Charakteristika der jeweiligen Erziehungsstile beschreiben und verlinke dann jeweils auf einen Artikel wo du noch mehr Informationen findest.
Der autoritäre Erziehungsstil
Der autoritäre Erziehung Stil ist wie eine Elterndiktatur.
Es gibt viele Regeln an die sich die Kinder besser halten. Beim autoritären Erziehungsstil wird das Denken und Handeln der Kinder durch die Eltern maßgeblich vorgegeben.
Mehr zum autoritären Erziehungsstil
Der autokratische Erziehungsstil
Steigern lässt sich der autoritäre Erziehungsstil nur noch durch den autokratischen Erziehungsstil.
Bei diesem ist es zwingend notwendig Autorität auszuüben. Es wird auch die Erziehung mit der starken Hand genannt. Hierbei werden Eigeninitiative und Selbstständigkeit des Kindes weitestgehend unterdrückt.
Mehr zum autokratischen Erziehungsstil
Der demokratische Erziehungsstil (antiautoritär)
Beim demokratischen Erziehungsstilen geht es ohne Zwang zu.
Maßgeblich ist dieser Erziehungsstil sehr auf Förderung ausgerichtet und es gibt selten ein „Nein“ zu höheren. Entscheidungen werden den Kindern nach dem Lustprinzip überlassen.
Mehr zum demokratischen Erziehungsstil
Der Laissez-faire Erziehungsstil
Die Steigerung des antiautoritären Erziehungsstils ist der sogenannte letzte Laissez-faire.
Die Kinder erfahren durch die Eltern kaum Beeinflussung oder gar Beachtung. Die Eltern verhalten sich fast schon passiv gegenüber dem Kind und lassen es „einfach machen“, wie der Name schon sagt.
Mehr zum Laissez-Faire Erziehungsstil
Der permissive Erziehungsstil
Ein etwas abgemilderte Form von Laissez-faire ist die permissive Erziehung.
Sie kennzeichnet sich durch zurückhaltende Einmischung der Eltern. Initiative aber auch Konsequenzen liegen meist bei dem Kind.
Mehr zum permissiven Erziehungsstil
Der Helikopter Erziehungsstil
Über die berühmten Helikopter Eltern wird viel und häufig geredet und geschrieben.
Die beiden maßgeblichen Charakteristika von Helikopter Eltern sind Überbehütung auf der einen und Kontrolle auf der anderen Seite.
Mehr zum Helikopter Erziehungsstil
Warum keiner dieser Erziehungsziele für mich passt
Eigentlich kann Vater sein und Kindererziehung so einfach sein. Schau einfach, welcher der Erziehungsstile auf Dich am besten passt und halte Dich daran.
Das war anfangs auch meine Idee. Jetzt habe ich nur das Problem, dass keiner der Erziehungsziele so richtig das ist, was ich mir unter meiner Art von Kindererziehung verstehe.
Linktipp: Fehler machen gehört zum Papa sein dazu. Lass mal drüber reden.
Das Problem mit dem klassischen Erziehungsstil und was richtige Kindererziehung für mich heisst
Was mich an all den oben genannten Erziehungsstilen am meisten stört, ist gar, nicht dass sie teilweise sehr extrem sind, sondern vielmehr, dass sie auf die falsche Zielgruppe ausgerichtet sind.
Was meine ich damit?
Mein Ziel als Vater ist es meine Kinder ideal auf ihr Leben vorzubereiten und ihnen gewisse Werte zu vermitteln, die ich für wichtig halte. Dabei möchte ich ihnen ein glückliches und unbeschwertes Kinderleben ermöglichen das geprägt von Liebe, Vertrauen und Verständnis ist. Du siehst also, es geht mir darum was meine Kinder davon haben.
Wenn Du Dir jetzt die Erziehungsziele oben noch einmal durchliest, dann geht es hierbei häufig nicht darum, was die Kinder wollen, sondern in allermeisten Fällen darum was die Eltern wollen.
Eltern wollen Macht.
So wie beim autoritären Erziehungsstil.
Das Kind soll tun was die Eltern von ihm verlangen/erwarten und möglichst keine eigenen Ideen entwickeln oder Wünsche äußern.
Eltern wollen Ihre Ruhe
Also, der Laissez-faire Erziehungsstil.
Das Kind soll tun, was es möchte und muss einfach mit den Konsequenzen klarkommen. So ist es ja auch im späteren Leben, dass zumindest ist die Argumentation vieler Eltern die diesen Erziehungsstil für sich gewählt haben.
Eltern wollen Kontrolle
Willkommen bei den Helikopter Eltern.
Nur wenn ich weiß, wo mein Kind ist, wenn ich weiß was mein Kind macht, kann ich dafür sorgen, dass es meinem Kind gut geht.
Wer profitiert von der Erziehung?
Das mag jetzt vielleicht etwas drastisch ausgedrückt sein aber das ist für mich das Problem mit Erziehungssystem.
Denn alle Erziehungsstile die wir heute kennen gehen von den Eltern aus.
Ich bin der Meinung, Erziehung sollte die Kinder in den Mittelpunkt stellen. Es geht darum, was für die Kinder am besten ist und wie wir unseren Kindern durch unsere Erziehung die beste Basis für ihr weiteres Leben bauen können.
Der Erziehungsstil, der zu mir passt
Bedeutet das nun dem Erziehungsstile kein geeigneter Pfeiler für uns als Väter sind? Woran können wir uns orientieren?
Ich habe neulich einen Erziehungsstil entdeckt, der mir sofort sympathisch war. Der Bademeister-Erziehungsstil.
Was ist der Bademeister-Erziehungsstil?
Zu aller erst finde ich es einen sehr schönen Vergleich uns Eltern, als Bademeister zu verstehen. Denn wenn Du Dir überlegst, was ein Bademeister tut, dann sind das auch ganz viele Dinge die wir als Eltern im täglichen Umgang mit unseren Kindern tun oder tun sollten.
Ein Bademeister lässt dich ins Wasser gehen
Wenn Du in ein Schwimmbad gehst, dann schaut der Bademeister zu, aber hält Dich nicht davon ab ins Wasser zu gehen.
Es ist Deine Entscheidung.
Natürlich bewahrt er Dich davor an zu niedrigen Stellen ins Wasser zu springen, denn dann könntest Du Dich verletzen.
Genauso möchte ich es bei meinen Kindern halten.
Ich möchte meine Kinder ermutigen selbst Entscheidung zu treffen. Natürlich gebe ich Ihnen meinen Rat wenn es notwendig ist aber ich möchte ihnen die Entscheidung nicht abnehmen.
Linktipp: Warum Du Dir als Vater Ziele setzen solltest + und wie
Selbstverständlich werde ich einschreiten und Verantwortung übernehmen, wenn sie dabei sind etwas Gefährliches zu tun. Bei allem anderen möchte mich lieber am Beckenrand bewegen und ihnen Ratschläge geben die sie dazu befähigen zukünftig gute Entscheidungen selbst zu treffen.
Ein Bademeister lässt Dich im Wasser sein
Kein Bademeister wird für Dich entscheiden, ob das Wasser zu kalt oder zu tief ist.
Die Analogie fürs Vatersein sehe ich darin Kinder Entscheidungen selbst treffen zu lassen und sie auch die Konsequenzen ihrer Entscheidung positiv wie negativ fühlen zu lassen. Wenn Kinder niemals die negativen Auswirkungen einer schlechten Entscheidung erfahren, werden sie niemals verstehen, warum es eine schlechte Entscheidung war.
Ich versuche mich nicht in die Entscheidung meiner Kinder einzumischen, auch wenn es aus meiner Sicht der Dinge eine schlechte Entscheidung ist und ich weiß, dass sie sie bereuen werden.
Wie natürlich jeder Bademeister einschreitet, wenn jemand im tiefen Wasser Probleme hat, muss ich als Vater einschreiten oder für meine Kinder entscheiden, wenn sie ein Schritt zu weit gehen, selbst wenn sie keine Einmischung von uns möchten.
Der Bademeister vertraut auf Dich
Ein Bademeister nimmt so lange an, dass Du schwimmen kannst bis Du ihn vom Gegenteil überzeugt.
Sie mögen zwar erkennen, dass Du ein schlechter Schwimmer bist, das ist für sie aber kein Grund Dich davon abzuhalten es weiter zu versuchen.
Für mich als Vater bedeutet das, dass ich meinen Kindern den Raum geben muss etwas auszuprobieren. Das ist schwer, denn natürlich „weiß ich“ wie es geht und möchte sie vor Fehlern bewahren.
Aber es gehört zur Kindererziehung dazu, Kinder ihren eigenen Weg finden zu lassen.
Ein Bademeister hilft, ohne Vorwürfe zu machen
Wenn ein Bademeister dann doch einmal einschreiten muss und jemanden aus dem Wasser rettet, dann macht er später keine Vorwürfe, dass er ihn retten musste.
Für mich als Vater heißt das, die Worte „das habe ich dir doch gesagt“ aus dem Wortschatz zu löschen.
Bademeister sind Sicherheitsnetze
Als Nichtschwimmer oder jemand, der gerade zu schwimmen beginnt, bin ich immer etwas mutiger, wenn ich weiß, dass ein Bademeister in der Nähe ist.
Ich weiß der Bademeister hat ein Auge auf mich und wenn ich nicht mehr weiter kann springt er ins Wasser und zieht mich ans sichere Ufer.
Als Vater ist es genau das was ich sein möchte. Der, der am Rand steht neben meinen Kindern und sie mit der Welt interagieren lässt. Immer dazu bereit sie ans sichere Ufer zu holen sollten Sie mal und untergehen.
Warum ist der „Bademeister Papa“ für mich der richtige Erziehungsstil
Mir gefällt dieser Erziehungsstil sehr gut, weil er die Kinder in den Mittelpunkt rückt. Alles dreht sich um sie und wir Eltern sind dabei mehr oder weniger in der Beobachterrolle.
Außerdem finden sich viele Elemente aus den anderen Erziehungsstilen wieder aber alles in einer Art und Weise, die es Kindern ermöglicht sich bestmöglich zu entfalten und zu entwickeln.
Und jetzt?
Wenn Du noch auf der Suche bist nach Anhaltspunkten, die Dir beim Vater sein helfen können, kann vielleicht der Bademeister Papa für Dich ein Erziehungsstil sein, den Du übernehmen möchtest.
Viel wichtiger als sich für einen Stil zu entscheiden finde ich, aber sich grundsätzlich erst einmal damit gedanklich auseinander zu setzen wie Du als Papa sein möchtest. Was möchtest du erreichen?
Die verschiedenen Erziehungsstile traditionell oder modern sind Dein Buffet, an dem du dich bedienen kannst, um für dich das Beste heraus zu picken.
Frage an dich, wie findest du deinen Weg als Papa?