Als Vater überfordert mit Baby? Hier ist, was Du sofort tun kannst.

Kleinkind-Phase Erziehung richtig hinbekommen
von Andreas

Wenn Du Dich als Vater überfordert mit dem Baby fühlst, ist das kein Grund zu Panik. Im Gegenteil – es ist sogar ziemlich normal. Es ist schließlich eine ganz neue, krasse Situation, in der Du Dich befindest. Worauf es ankommst ist, was Du jetzt tust. Und genau geht es in diesem Artikel. Du erfährst wie Du aus dieser „Gefühlsfalle“ herauskommst und wer Dir dabei hilft.

Als Papa willst Du mehr Zeit mit Deinem Kind verbringen und Dich aktiver in die Erziehung einbringen. Sicher wünscht sich auch Deine Frau ein bisschen Entlastung durch Dich.

Idealsituation – oder?

Die Harmonie trügt. Auch wenn Ihr beide ein Ziel haben, das in gleiche Richtung geht, gibt es im wahren Leben immer wieder Konflikte und Enttäuschungen auf beiden Seiten.

Denn obwohl sich Deine Frau mehr Unterstützung von Dir wünscht, kann sie sich schlecht raushalten und redet Dir ständig rein.

Das frustriert und demotiviert.

Hol Dir Deinen Freiraum

Als Väter sind oft unsicherer im Umgang mit den Kindern, gerade bei kleinen Kindern. Das kommt auch daher, dass Deine Frau viel mehr Zeit mit dem Kind verbringt, als Du.

Dir fehlt daher häufig die Routine und weißt nicht immer gleich, wie Du Dich in dieser oder jener Situation verhalten musst.

Wie bekomme ich das mit der Erziehung richtig hin?

Lerne wie Du Dir einen Erziehungskompass baust, der Dich sicher durch alle Phasen Deines Vaterlebens manövrierst. 

Mehr erfahren

Völlig verständlich.

In dieser Situation ist es wichtig, dass Du nicht aufgibst.

Solltest Du vor der Situation kapitulieren und nach dem Motto „ich kann das einfach nicht“ Deiner Frau die Aufgabe überlassen, wirst Du aus der Selbstbewusstseins-Falle nie herauskommen.

Für Dein Kind ist es wichtig, dass ein engagierter Vater bist. Genau wie für Deine Frau. Du schaffst ihr damit die wichtigen Verschnaufpausen und ermöglichst Ihr den Alltag abwechslungsreicher zu gestalten.

Was also tun?

4 Tipps gegen Deine Überforderung als Vater

Wenn Du Dich als Vater überfordert mit dem Baby fühlst, kommst Du da nicht alleine raus. Du musst Deine Frau mit einbeziehen. Und zwar in zweierlei Hinsicht.

Auf der einen Seite darfst Du von dem Gefühl Abstand nehmen, dass Sie alles besser weiß und kann (mehr dazu gleich).

Auf der anderen Seite geht es darum, mit Ihr gemeinsam darüber zu sprechen und wichtige Absprachen zu treffen.

Wichtige Erkenntnis: Deine Frau weiß auch nicht immer was zu tun ist.

Wir Männer denken, dass Frauen bei Fragen rund um die Kinder immer wissen was zu tun ist.

Doch mal ehrlich, für Deine Frau ist das alles genauso neu wie für Dich. Sie hat keine Gene dank derer sie automatisch weiß was zu tun ist.

Das zu verstehen finde ich sehr wichtig. Und vielleicht besprichst Du das mal mit Deiner Frau. Dann wirst Du schnell merken, dass sie genau so unsicher und planlos ist wie Du.

Niemand erwartet von Dir, dass Du der perfekte Papa bist. Genauso wenig die Deine Frau die perfekte Mama sein kann.

Viel wichtiger ist es, dass Ihr als Eltern das perfekte Team seid. Wenn Ihr in diesem Team offen über Schwächen sprecht und Euch ergänzt, seid Ihr schon fast am Ziel.

Keine Regieanweisungen

Es ist wichtig, sich über Schwächen und Unsicherheiten auszutauschen. Das heisst aber nicht, ständig die Aktionen des anderen zu kommentieren.

Vielleicht kennst Du das. Du nimmst Dein Kind auf den Arm. Schon kommt von der Seite ein Kommentar „ich mache das immer so…“.

So was hilft nicht und ist auch nicht angebracht. Ausser Du machst etwas grundlegend und gefährlich falsch.

Jeder von Euch wird schon den richtigen Weg finden und braucht keine genaue Anweisung wie etwas zu tun ist.

Hol Dir Deine Vater-Kind Zeit

Ruft der Gedanke, einen Nachmittag mit Eurem Baby ganz alleine zu Hause zu bleiben Angstschweiß hervor? Dann wird es höchste Zeit dafür.

Schick Deine Frau weg und bitte Sie sich einen schönen Morgen/Nachmittag/Abend zu machen. Sie solch sich darum sorgen, was zu Hause passiert. Du wirst es schon richten.

Wichtig ist, dass Du Dir keine seitenlange Anweisungsliste geben lässt. Du wirst schon klar kommen. Übernimm die alleinige Verantwortung und beweise Dir selbst, dass Du mit Eurem Kind alleine klar kommst.

Lesetipp: Papa am Rande des Nervenzusammenbruchs oder als ich mich meinem Kind gegenüber erstmals hilflos fühlte

Schaffe Verständnis, dass jeder seine eigene Art hat

Anders ist nicht falsch. Anders ist einfach anders. Und anders ist gut, vor allem für Dein Kind.

Es lernt, dass Mama und Papa Dinge anders machen und der unterschiedliche Umgang ist eine Bereicherung. Dein Maßstab ist nicht das Maß aller Dinge. Genausowenig der Deiner Frau.

Seid offen für das der jeweils andere macht und lernt voneinander. Jeder soll seinen eigenen Stil in die Erziehung einbringen können.

Und jetzt?

Bist Du als Vater überfordert mit Baby, dann können Dir diese Tipps hoffentlich helfen den Druck für Dich selbst raus zu nehmen.

Niemand ist als Übermutter oder Übervater geboren und wir haben alle die gleichen Unsicherheiten. Ein gemeinsames Verständnis dafür und der gegenseitige Raum, Dinge anders zu machen, wird Dir helfen mit Deinen Unsicherheiten klar zu kommen. Das Gefühl von Überforderung wird dann sicher vergehen.

Teile diesen Artikel mit Deiner Frau und sprecht offen miteinander. Das ist immer ein guter, erster Schritt.

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    22 Kommentare
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    Gast
    Ella
    8 Jahre zuvor

    Also ich finde es toll das es wohl wirklich irgendwo da draußen Papas gibt die sich kümmern möchten. Allerdings hab ich da wohl ein anders Model erwischt. Wir sind 10 Jahre verheiratet und erwarten unser drittes Kind. Aber anstatt mal mit anzupacken oder nur mal zu fragen wie es uns geht, kommt er gegen 20:00 Uhr aus seiner Werkstatt und fragt ob es nichts zu essen gibt. Wo bitte ist das fair und wie kann er glauben das es in Ordnung ist???? Ich habe es schon oft thematisiert aber es ändert sich nichts. Weil er ja der Macher ist und ich mich ja nur um die Kinder, den Haushalt und meine Arbeit als Pflegedienstleiterin kümmern muss. Also von wegen er würde gerne…. Ich verspreche er dürfte wenn er wollte!!!!

    Gast
    A
    9 Jahre zuvor

    Ich kann es echt nicht hören. Wo gibt es diese Väter denn noch ?! die sind doch froh das sie die Kinder wieder zur Mutter bringen können sobald es mal schwierig wird.
    Besser wissen sie es immer und was bei rum kommt muss Frau Mutter wieder richten.
    Der Herr hat alle Zeit der Welt für sich hingegen Frau froh ist wenn sie mal kacken kann. Also ich hab die Schnauze voll immer irgendwas an mir zu suchen was dem Vater Steine in den Weg legen könnte das machen diese Geschöpfe schon selbst, stolpern dann rüber und wer ist schuld —> na klar die Mutter … Ja genau die Frau die sagt —> na was ist möchtest du mit uns Abendbrot essen? Unser Kind zu Bett bringen? —-> und was sagt Superdad —> sorry ich spiele PlayStation und hab schon zu viel Alkohol getrunken…..

    Gast
    Juli
    9 Jahre zuvor

    Daumen hoch für den Artikel! Wir Frauen neigen leider wirklich dazu, zu denken, dass wir in puncto Kinder alles besser wissen und können…

    […] Väter. Deshalb ist auch das Wohl der Beziehung zwischen Mann und Frau ein wichtiger Gegenstand und Thema in diesem […]

    Gast
    Seni
    11 Jahre zuvor

    Hi!
    Ich fühle mich ertappt 😉 Aber dass ich alles besser zu wissen glaube, den Mund nicht halten kann und IHM am liebsten alles aus der Hand reißen würde, liegt in meiner Person unserer Paarbeziehung und förmlich vererbten Rollenmodellen begründet. Mundverbot bekam ich auch schon vor unserem Elterndasein 😀 Aber auch wenn ich mir auf die Zunge beiße dabei, ist es meinem Ärger ziemlich egal, ob nun mein Partner oder der PAPA dreckige Wäsche im Weg rumliegen ließ…

    Gast
    Ricky
    11 Jahre zuvor

    Dieser Blog ist wirklich klasse.
    Mein Mann und ich sind beide Pädagogen und von uns wird verlangt immer alles perfekt zu können. Aber gerade beim ersten eigenen Kind haben wir gemerkt das ALLES komplett anders ist. Ich als junge Mutter hatte besonders in den ersten Tagen damit zu kämpfen das mein Mann das Kind versorgt hat weil ich durch den Kaiserschnitt dazu nicht in der Lage war. Und ich war wirklich überrascht wie toll er das gemacht hat. Es ist wirklich besser die Männer einfach mal machen zu lassen. Diese Erfahrung hat unsere Ehe wirklich positiv beeinflusst und uns nochmal ganz neue Seiten des anderen gezeigt. Stärken aber auch Schwächen wurden aufgedeckt und das war auch gut so. Und ehrlich, die Papas, die machen das echt wirklich toll. Auch wenn wir meistens nicht den Mund halten können und euch alles aus der Hand nehmen wollen, ihr seit klasse.

    Gast
    Andreas
    11 Jahre zuvor
    Antworte  Birgit

    Toller Kommentar, danke Birgit.
    Du hast mich direkt zu einem neuen Artikel inspiriert.

    Was Eure Beziehung angeht, lasst nicht zu viel Zeit verstreichen. Im Kleinen könnt Ihr auch schon jetzt ganz viel machen.
    Hier im Blog habe ich das Thema Beziehung schon ganz oft thematisiert. Du findest bestimmt etwas.

    Wenn nicht, sag mir bescheid, ich maile Dir ein paar Artikel gerne zu.

    Gast
    Birgit
    11 Jahre zuvor

    Nach unserem ersten Kind hatte ich als Mutter den Eindruck, ich müßte perfekt sein und nur ich wüßte, was gut für das Kind ist etc. Habe meinen Partner oft kritisiert und belehrt, versucht ihn außen vor zu lassen. Im Nachhinein kann ich eine postnatale Depression erkennen, die mir schwer zugesetzt hatte. Ich kam mit mir, der traumatischen Geburt, mit meiner neuen Rolle als Mutter absolut nicht zurecht und war total überfordert mit allem – das wollte ich aber nicht zeigen. Aber anstatt an mir zu arbeiten, habe ich ihm immer mehr zugesetzt. Unsere Beziehung war mit der Schwangerschaft und Geburt sowieso schon auf einem Nullpunkt angelangt… Wir waren soweit, daß wir uns trennen wollten.
    Dann haben wir uns geeinigt, „es noch einmal miteinander zu versuchen“. Als ich dann wieder in TZ arbeiten ging war das der Wendepunkt. Ich konnte endlich loslassen von dieser engen Mutter-Kind-Bindung und auch meinen Mann mal machen lassen, die Rolle einer guten Mutter neu für mich definieren. Ich hatte ja wieder auch andere Bestätigung von der Arbeit, von Kollegen. Ich habe gelernt nur bei ganz wichtigen Dingen, mein Veto einzulegen aber bei unwichtigen Dingen halte ich meinen Mund. Jetzt ist vor 6 Monaten das zweite Kind auf die Welt gekommen und es klappt als Mama und Papa sehr gut. Er ist ein „Vollblutpapa“ und hängt sehr an seinen Kindern. Für sie würde er ALLES tun, wirklich ALLES. Ich arbeite jetzt wieder Vollzeit und lasse meinen Mann mit den Kindern zuhause machen. Er will für 6 Monate komplett zuhause sein und danach wieder in TZ anfangen. Wir haben jeder eine Art „Kompetenz“ für die Kinder entwickelt, die wir gegenseitig respektieren und nicht schlecht machen.

    Also auch mein Fazit an alle Mütter: den SCHLIMMSTEN Fehler, den ihr nach der Geburt eines Kindes machen könnt, ist den Mann aus der Mutter-Kind-Beziehung herausdrängen, ihn zu kritisieren und abzuwerten. Nach der Geburt und im ersten Jahr läuft beziehungstechnisch ja nicht mehr so viel wegen Zeitmangel, Stress, schlaflosen Nächten etc. Der Mann, der keine Bindung zu seinem Kind aufbauen konnte kann leicht die Vostellung bekommen, daß er sich eine Beziehung mit einer Frau so nicht vorstellt und mit dem Kind kann er sowieso nichts anfangen und schon ist er weg. Wenn der Mann aber eine feste Bindung zu seinem Kind aufgebaut hat, wird er nicht so ohne Weiteres gehen und wird die erste „schwere“ Zeit mit dem Baby durchstehen und der Beziehung auch mehrere Chancen geben und nicht gleich die Flinte ins Korn werfen. Das ist meine Erfahrung.
    Leider habe ich zur Zeit den Eindruck, daß unsere Beziehung sich wieder etwas abgekühlt hat und wir nur noch Mama und Papa sind. Na ja, daran mǘssen wir wohl dann auch wieder arbeiten, wenn der Kleine dann endlich mal nachts durchschläft.

    Gast
    12 Jahre zuvor

    Ich war in der seltsamen Situation, dass mein Mann mit Babies mehr Erfahrung hatte als ich. Für mich war das alles komplett neu, weshalb mir nie in den Sinn gekommen wäre, so zu tun, als wüsste ich alles besser.
    Für mich war es eine wunderschöne Erfahrung gemeinsam mit ihm das Thema Kind und damit diesen neuen Teil unseres Lebens zu entdecken.
    Eines der besten Details: die morgendliche Papa-Kind-Spielstunde. Er hat morgens das Kind versorgt und bespaßt, und ich konnte ausschlafen.

    Gast
    Frau Mutter
    12 Jahre zuvor

    Danke für diesen schönen Artikel aus der Papa-Sicht. Du hast absolut Recht, wir sollten öfters loslassen. Gerade war ich für ein Wochenende in London. Als ich zurückkam, war weder gewaschen noch alles in Ordung, aber die Kinder glücklich und hervorragend mit Basteln beschäftigt (was ich zum Beispiel nicht kann). Es ist wichtig, das Kinder beide Seiten kennenlernen.

    Gast
    12 Jahre zuvor
    Antworte  Andreas

    Habe es dann gleich auch der Mama geschickt.
    Ich denke für junge Eltern, bzw. das erste Mal Eltern werden, ist es generell nicht einfach. Und dann kommen auch noch Oma mit Ihren Ratschlägen… aber da muss man gleich Grenzen ziehen!

    Gast
    12 Jahre zuvor

    Schade, noch keine entrüsteten Mütterkommentare 🙂 Aber aus eigener Erfahrung kann ich euch Vätern versichern, dass das Mundhalten das allerschwierigste von allem ist.
    Kaum kam ich von einem Kundentermin nach Hause, habe ich noch im Mantel aufgeräumt und alles hinterfragt. Was ich im Beruf niemals, weil demotivierend und entwürdigend, gemacht hätte. Doch zu Hause hat es eine Zeit gedauert, bis wir unseren Weg gefunden haben. Aber diesen Weg gemeinsam zu gehen, schadet nicht, sondern bereitet schon mal das Terrain für die nächsten Ungereimtheiten 🙂

    Gast
    12 Jahre zuvor

    Ein sehr interessanter Artikel. Eine Bedienungsanleitung für das Model „Papa“ 😉

    Gast
    Daniel
    12 Jahre zuvor

    Hallo Papaonline,
    ein toller Blog auf den ich hier gestoßen bin. Ich finde für Kinder sind beide Elternteile wichtig. Es gibt Dinge die Kinder mal mit der Mutter und andererseits auch mal mit dem Vater besprechen wollen. Bei Konflikten in der Erziehung ist es wichtig, dass die Eltern auch untereinander ihre Probleme rund um die Familie ansprechen, und nicht den Beleidigten spielen. Letztendlich haben dann alle etwas davon.

    Gruß Daniel

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