Ab dem Jahr 2013 führt die Bundesregierung das sogenannte Betreuungsgeld ein. Monatlich 150 € sollen an Familien gezahlt werden, die ihre Kinder unter drei Jahren zu Hause erziehen, also keine öffentlich finanzierte Bildungseinrichtung besuchen.
Was auf den ersten Blick wie eine gute Idee klingt, polarisiert Politik und Gesellschaft. Die einen sagen, dass Eltern, die Ihre Kinder zu Hause lassen nicht finanziell benachteiligt werden. Andere wiederum führen ins Feld, dass nicht alle Eltern die Wahl haben und beide erwerbstätig sein müssen. Würde das Betreuungsgeld in den Ausbau von Kitas investiert werden könnten mehr Eltern, die es wirklich müssen, berufstätig sein und die Kinder versorgt wissen.
Beides gute Argumente.
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Was sagen die Väter?
Väter-Zeit.de hat einige Väter gefragt und auch auf der männlichen Seite gibt es keine klare Meinung. Die Bandbreite reicht von Zustimmung bis Ablehnung.
Ich bin persönlich auch hin und her gerissen. Klar, als unsere beiden in dem Alter waren, hätte ich die 150 € im Monat gerne mitgenommen. Vater sein ist ganz schön teuer. Auf der anderen Seite konnten wir es uns leisten das meine Frau zu Hause bleibt. Wenn ich andere Familien sehe fände ich es besser, wenn das Geld in KiTa´s investiert wird damit Kinder von berufstätigen Familien ordentlich versorgt sind.
Wie weit muss Gleichberechtigung gehen und wie sozial muss eine Gesellschaft sein? Schwierige Frage.
Was denkst Du über das Betreuungsgeld?
[…] heiß diskutiert wurden das Thema “Betreuungsgeld“. Ich kann hier keinen einzelnen Kommentar hervorheben sondern finde die Diskussion und wie […]
Pro Betreuungsgeld
Eigentlich können doch nur Leute dagegen sein, für die es sowieso nicht in Frage kommt, in den Genuß des Betreuungsgeldes zu kommen. Sei es weil sie beide Einkommen brauchen oder weil sie alleinerziehend sind. Das tut mir ja auch sehr leid, aber warum kann man denn den anderen die kleine Finanzspritze nicht gönnen?
Bei uns wird es auch alles etwas enger werden, wenn ein Einkommen wegbricht, aber da muß man dann wohl durch.
Wenn ich so manches arrogante Statement einiger SPD-Politiker lese, wird mir ganz anders. Als nächstes kommt wahrscheinlich der Kita-Zwang ab dem zweiten Lebensjahr. Und das Thema Bildung vorzuschieben ist auch lächerlich, hier kommt es wohl sehr auf das Elternhaus an. Auch da tut es mit leid, wenn manche Kinder zu Hause zu kurz kommen.
Ich bin unbedingt dafür, dass Kinder in einen Kindergarten gehen … aber doch bitte auch nicht zu früh. Ich sehe das wie Ina hier kurz vor mir
Kinder bis 3 gehören ins „biedere Familienmodell! Eltern die sogar Kinder unter 2 in staatliche Obhut geben, machen einen wirklich schweren Fehler. Und bevor man über Hartz 4 Leute keift, sollte man sich erkundigen. Die kommen nähmlich genauso wenig in den „Genuss“ des Betreuungsgeld wie in den von Elterngeld! Schade das elterliche Prägung so weit ins Abseits gerutscht ist. Fühlen sich Eltern vielleicht einfach nicht mehr fähig?
Um mich auch noch mal zu Wort zu melden – es ist ja alles gesagt, aber noch nicht von mir 😉
Das Betreuungsgeld halte ich für ein durchsichtiges politisches Manöver mit zwei Hauptzielen:
– die Stammwählerschaft bekommt das Biedermeier-Familienmodell als den allerbesten Lebensentwurf präsentiert, fühlt sich verstanden und ernstgenommen. Wahlberechtigte Rentner als Zielgruppe von Familienpolitik?
– für knapp 150 Euro kauft sich die Politik vom Pflicht-Kita-Platz frei. Ein Schnäppchen.
Die Folgen sind klar:
– mehr Frauen bleiben daheim
– weniger Krippenplätze müssen geschaffen werden
– Geld wird gespart
Und dann noch irgendetwas Machtpolitisches, aber dafür wollte ich mich nicht interessieren… Mal ehrlich: Wollte Seehofer wirklich die Koalition kündigen, oder war das nur eine leere Drohung? Und was will Schröder eigentlich?
Hallo in die Runde,
also ich habe es ja zu Anfang gar nicht richtig verstehen ‚wollen‘ wieso (fast) alle gegen das Betreuungsgeld sind. Schließlich haben wir bei uns in der Familie auch erst gedacht bzw. es vorgehabt unser Mäuschen noch nicht so früh in eine Kita zu geben, denn Mama würde sich gerne um unsere Tochter selber noch etwas kümmern, und aus der Sichtweise würden wir dann natürlich gerne die 150,00 Euro nehmen.
Allerdings kann ich hier auch die Gegenmeinungen verstehen und lasse mich auch gerne auf die Seite ziehen. Eine gute (Aus)Bildung fängt nicht erst in der Schule an sondern halt schon zu Hause aber auch in der Kita, und diese gute Bildung ist verdammt wichtig. Da sollte wirklich jeder Euro in eine vernünftige Kita-(Aus)Bildung investiert werden.
Also ihr habt mich überzeugt, auch von mir ein klares NEIN zum Betreuungsgeld.
Ohne jetzt vom Hauptthema abzukommen:
Es hatte mich schon vor einigen Wochen ziemlich verärget, wenn in den Nachrichten in einem Beitrag von steigenden Arbeitslosenzahlen berichtet wird – und im darauffolgenden Beitrag wird berichtet, dass Fachkräfte aus dem Ausland ‚rekrutiert‘ werden sollen. … Kann jemand meine Verärgerung verstehen?
Und hier kann man wieder den Bogen zur Kita-Ausbildung spannen; denn hier fängt schon eine wichtige fundierte Ausbildung bzw. Erziehung statt!
Erzieherinnen und Erzieher müssen besser ausgebildet werden. Damit das passiert muss das Image und die Bezahlung dieses Berufsstandes aufgewertet werden – absolut meine Meinung. Wenn das passiert, sollten die Milliarden des Betreuungsgeldes lieber in diese Richtung investiert werden.
Bis das so passiert bleiben unsere Kindergärten und Kitas maximal mittelmäßig.
Von 150 Euro kann man keine Familie ernähren, auch nicht, wenn ein normales Gehalt dazu kommt. Es ist definitiv keine Möglichkeit, damit man frei entscheiden könnte, ob man mit seinem Kind zu Hause bleibt.
Das Geld ist besser für den Ausbau von Krippen und Kitas angelegt, sowie für die Weiter- und Ausbildung von Mitarbeitern.
Auch fände ich es toll, wenn Tagespflegestellen mit diesem Geld mehr unterstützt würden – aber auch das ist nur Wunschdenken.
Wer keinen Krippenplatz bekommen hat, weil es in der Region einfach keine gibt, hat Pech. Da nutzen auch die 150 Euro nichts, wenn man deshalb soziale Leistungen beantragen muss – denn dann bekommt man diese 150 Euro auch nicht.
Ganz klares NEIN!
Erzieher/-innen besser ausbilden ja, aber es muss ja nicht gleich FH sein. Die Rahmenbedingungen der erzieherischen Ausbildung stimmen einfach nicht. Es bringt nichts sein Wissen rein aus Büchern in diesem Fall zu erlernen. Die besten Erzieher/-innen hat das Leben geprägt, also das was erlebt wird. Auch ist der Beruf relativ unattraktiv, da viele ihre Ausbildung komplett selbst finanzieren müssen und am Ende damit bestraft werden einen Stundenlohn zu haben, mit dem man es schwer hat und das obwohl man Verantwortung für kleine Menschen übernimmt(ähnliche Misere wie bei den Krankenschwestern).
Das Ansehen der Berufssparte ist meiner Ansicht nach auch nicht das Beste und da muss zu all dem anderen auch etwas getan werden.
Klare Worte. Danke.
Wann wacht dieses Land endlich auf und begreift das Bildung unsere einzige Ressource ist!
Kindergärten ausbauen, Erzieher/-innen besser ausbilden (mind. FH) und besser bezahlen und außerdem die Vereinbarkeit von Familie und Beruf endlich vorantreiben. Dafür können auch gerne alle direkten und indirekten Steuervorteile einkassiert werden.
NEIN zum Betreuungsgeld!!!
Ich denke auch, dass das Betreuungsgeld das Ziel verfehlt.
Das Geld in KiTas zu investieren erscheint mir wesentlich sinnvoller.
Hier hat man ein Wahlthema geschaffen, dass nun leider zu einem Boomerang wird.
und nochmal ein Link http://www.spd-sulzbach-taunus.de/startseite/aktuelles-su/aktuelles/article/finanzielle-unterstuetzung-des-bundes-beim-ausbau-von-kinderbetreuungsplaetzen-statt-betreuungsgeld.html der eigentlich ziemlich genau das aufzeigt was ich dazu auch denke.
Mit dem Betreuungsgeld kauft sich die Regierung ganz klar raus aus dem selbst auferlegten Programm für alle Kinder einen Betreuungsplatz zu schaffen.
Ganz klares NEIN zum Betreuungsgeld in dieser Form.
Ganz klar NEIN zum Betreuungsgeld!
Es ist der total falsche Ansatz, den Leuten monatlich eine „Spende“ zu zahlen, damit sie ihre Kinder bloß nicht in den Kindergarten bringen! Und gleichzeitig lügt uns Frau Schröder vor, das die Kita-Plätze trotzdem ausgebaut würden und auch genügend Personal eingesetzt wird…eine glatte Lüge! Und was ist mit den Alleinerziehenden, die auf das monatliche Gehalt und ihre Arbeit angewiesen sind?! Besser Hartz IV und Betreuungsgeld? Ne, also wirklich nicht! Absolut und der Realität vorbei, wie so oft typisch CSU!