Der erste Ausflug allein mit Baby oder Kleinkind kann ganz schön anstrengend werden. Selbst wenn Du Dich gut vorbereitet fühlst, zeigt sich unterwegs oft, dass in der Praxis nicht immer alles rund läuft. Mal fehlt etwas in der Tasche, mal wird aus einem kurzen Spaziergang plötzlich ein nervenaufreibendes Abenteuer. Damit solche Situationen nicht komplett aus dem Ruder laufen, solltest Du typische Anfängerfehler von Anfang an kennen. Die folgenden Tipps zeigen Dir, wie Du unterwegs gelassener bleibst und Dich auf das konzentrieren kannst, was wirklich zählt.
Zu wenig Vorbereitung vor dem Start
Viele Väter unterschätzen, wie viel Organisation ein einfacher Spaziergang oder ein Cafébesuch mit Kind erfordert. Es geht nicht nur darum, Windeln und Feuchttücher einzupacken. Auch Wechselkleidung, Snacks, Getränke, ein Lätzchen und eventuell ein Lieblingsspielzeug sollten immer griffbereit sein, sonst ist das Geschrei schnell sehr groß. Statt spontan loszuziehen, lohnt sich ein kurzer Check vor der Haustür: Was könnte unterwegs gebraucht werden? Und wie viele Stunden wirst Du voraussichtlich unterwegs sein?
Extra-Tipp: Besonders praktisch ist eine kleine Tasche, die dauerhaft gepackt und griffbereit bleibt. So sparst Du Zeit und vergisst nichts Wichtiges.
Unpraktisches Equipment
Allein mit Kind unterwegs zu sein heißt auch: Du hast keine Hand zu viel. Umso wichtiger ist es, dass Deine Ausrüstung wirklich alltagstauglich ist. Ein schwerer Kinderwagen, der kaum durch Türen passt oder sich nur mit Mühe zusammenklappen lässt, macht jeden Ausflug unnötig kompliziert. Achte deshalb auf durchdachtes, leichtes und vielseitig einsetzbares Zubehör. Äußerst hilfreich sind in dem Zuge leichte und kompakte Buggys, die Du problemlos in Bus oder Kofferraum bekommst und notfalls mit einer Hand steuern kannst.
Aber nicht nur der fahrbare Untersatz zählt. Auch eine Wickeltasche, in der alles schnell griffbereit ist, ein bequemer Tragerucksack für längere Strecken oder ein Sonnenschutz, der sich ohne Fummelei befestigen lässt, machen einen großen Unterschied. Je weniger Du unterwegs improvisieren musst, desto entspannter wird der Tag für Dich und Dein Kind. Packe also nur ein, was Du wirklich brauchst, und setze auf Ausstattung, die Dir die Abläufe erleichtert, statt Dich auszubremsen.
Extra-Tipp: Viele Eltern setzen unterwegs auf Wickelrucksäcke statt auf klassische Wickeltaschen, denn diese lassen sich bequem auf dem Rücken tragen, wodurch Du beide Hände frei hast.
Den Schlafrhythmus ignorieren
Es klingt banal, aber: Ein unausgeschlafenes Kind bringt selbst die besten Pläne durcheinander. Wenn Du Deinen Ausflug genau in die Schlafenszeit legst, hast Du unterwegs wahrscheinlich mehr Tränen als schöne Momente. Plane daher lieber um die gewohnten Ruhephasen herum. Früh morgens oder direkt nach dem Mittagsschlaf sind oft gute Zeitfenster für entspannte Unternehmungen.
Falls Dein Kind unterwegs einschläft, hilft ein Buggy mit verstellbarer Rückenlehne, damit der kleine Mitfahrer bequem schlummern kann.
Keine Pausen einplanen

Gerade Kleinkinder brauchen regelmäßig Zeit zum Laufen, Spielen oder einfach mal zum Umschauen. Wenn Du nur von A nach B hetzt, steigt die Unzufriedenheit bei Deinem Kind und bei Dir am Ende auch. Plane deshalb Zwischenstopps ein, zum Beispiel auf einem Spielplatz oder einer Wiese im Park. Auch ein kurzer Halt auf einer Bank zum Füttern oder Wickeln macht den Ausflug deutlich entspannter.
Zu große Erwartungen haben
Ein häufiger Anfängerfehler: Der erste Ausflug soll möglichst viel beinhalten: Stadtbummel, Kaffee trinken, vielleicht noch ein Termin. Mit Kind funktioniert das oft nicht wie gedacht. Reduziere Deine Erwartungen und setze Dir realistische Ziele. Ein kurzer Spaziergang oder ein Besuch im Tierpark reichen völlig aus, um schöne Erinnerungen zu schaffen. Alles andere ist Bonus.
Wickeln und Füttern zu spät einplanen
Kinder signalisieren oft nicht rechtzeitig, wann sie eine frische Windel brauchen oder Hunger haben. Wenn Du dann noch einen Ort zum Wickeln oder Füttern suchen musst, wird es schnell stressig. Achte deshalb auf erste Anzeichen von Unruhe und nutze jede Gelegenheit für eine kurze Pause. Viele Cafés oder Einkaufszentren haben Wickelräume. Falls Du schon eine feste Route vor Augen hast, kannst du dich über öffentliche Wickelmöglichkeiten auf der Strecke vorab informieren.
Nicht an Dich selbst denken
Nimm ausreichend Wasser und einen Snack für Dich mit. Zieh Dich bequem an und wähle Schuhe, mit denen Du auch zwei Stunden durch den Park laufen kannst. Wenn Du Dich wohlfühlst, wirkt sich das auch auf Dein Kind aus. Viele Väter vergessen bei aller Fürsorge, auf die eigenen Bedürfnisse zu achten. Das rächt sich schnell, vor allem bei längeren Ausflügen.
Technik nicht vorher prüfen
Du willst unterwegs ein Hörspiel abspielen oder brauchst die Navi-App für den Weg zum Spielplatz? Dann prüf vorher, ob Dein Akku voll ist und Du alles offline verfügbar hast, was Du brauchst. Auch Kopfhörer, Ladekabel oder eine Powerbank gehören bei längeren Ausflügen zur Grundausstattung. Es wäre schade, wenn der perfekte Moment ohne Foto bleibt, nur weil das Handy streikt.
Den Tagesrhythmus nicht anpassen

Auch wenn Du viel unternehmen möchtest: Dein Kind gibt das Tempo vor. Ein Ausflug, der zur Überreizung führt, endet selten gut. Gerade an warmen Tagen oder bei viel Trubel ist weniger oft mehr. Beobachte, wie Dein Kind auf neue Eindrücke reagiert und passe den Tagesplan spontan an. Es ist völlig okay, Pläne über Bord zu werfen, wenn es Deinem Kind nicht gut geht.
Wichtige Dinge vergessen
Ein einziger vergessener Schnuller oder ein leerer Fläschchenbehälter können den gesamten Ausflug kippen. Hier hilft eine Checkliste, die Du immer wieder verwenden kannst:
- Windeln und Feuchttücher
- Wundschutzcreme
- Wickelunterlage
- Wechselkleidung
- Spucktücher
- Plastikbeutel für benutzte Windeln und schmutzige Kleidung
- Babynahrung (Milchflasche, Gläschen, Löffel, Snacks)
- Lätzchen
- Fläschchen mit Wasser oder Tee
- Kinderwagen, Babytrage oder Tragetuch
- Regenschutz für Kinderwagen
- Sonnenschirm, Sonnensegel oder Sonnenhut
- Babydecke oder Fußsack
- Spielzeug, Schmusetuch, Schnuller
- Sonnencreme und Wind- und Wettercreme
- Zusätzliches Jäckchen oder Decke für kältere Wetterlagen
- Taschentücher
Du kannst diese Liste auch als Foto auf dem Handy speichern und beim Packen kurz durchgehen.
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