Als Vater weiß ich aus erster Hand, wie nützlich, aber auch chaotisch Eltern-WhatsApp-Gruppen sein können. In diesem Artikel möchte ich mit dir darüber sprechen, wie wir dieses Kommunikations-Tool effektiv nutzen können, ohne uns im Durcheinander zu verlieren, das oft in diesen Gruppen herrscht.
Die Vorteile von Eltern-WhatsApp-Gruppen
Zugegeben, Eltern-WhatsApp-Gruppen sind eine fantastische Möglichkeit, um sich schnell mit anderen Eltern auszutauschen.
Man kann wichtige Informationen teilen, Veranstaltungen organisieren und sogar bei Hausaufgaben helfen.
Doch leider verwandeln sich viele dieser Gruppen schnell in ein Minenfeld. Da wird manch einer richtig heftig angegangen oder beschimpft, nur weil jemand die falsche Frage gestellt hat.
Und wenn ich an die Hunderte von Nachrichten denke, die oft um Kleinigkeiten kreisen, kann ich nur den Kopf schütteln.
Ein weiteres häufiges Problem ist, dass die Erwartungen der Eltern oft auseinandergehen. Einige wollen einfach nur Informationen teilen, während andere sich im Detail austauschen oder in jede Kleinigkeit einmischen.
Das führt nicht selten dazu, dass man sich in einem ständigen Kleinkrieg wiederfindet, der mit dem eigentlichen Anliegen – dem Wohlergehen unserer Kinder – herzlich wenig zu tun hat. Irgendwann hat man dann einfach keine Lust mehr, sich in diese Gruppen einzuloggen oder überhaupt zu kommunizieren.
Das gute Verhältnis zu anderen Eltern
Es ist wirklich schade, wenn solche Chats zu Stressfaktoren werden.
Denn es geht letztendlich darum, unsere eigenen Interessen und die unserer Kinder zu vertreten und gut informiert zu sein, was in der Schule passiert.
Wenn ich ein gutes Verhältnis zu den Lehrern und anderen Eltern habe, kann ich als engagierter Vater viel mehr für mein Kind tun. Das wirkt sich positiv auf das Schulklima und das Wohl meines Kindes aus.
Warum eskalieren die Chats?
Aber warum eskalieren diese Chats so häufig?
In Elterngruppen herrscht eine gewisse Anonymität. Nicht jeder kennt jeden, und hinter einem Namen oder Emoji versteckt sich schnell jemand, der schneller eine scharfe Antwort tippt, als er sie bei einem Elternabend aussprechen würde.
Die Geschwindigkeit, mit der Nachrichten versendet werden, ist ein weiteres Problem. Es ist einfach, etwas zu schreiben, ohne darüber nachzudenken, und zack – schon hat man etwas losgetreten, das man vielleicht besser für sich behalten hätte.
Und ganz ehrlich, wenn es um unsere Kinder geht, sind wir oft emotionaler als bei anderen Themen. Diskussionen über Schulausflüge oder Projekte können schnell hitzig werden.
Bei schriftlicher Kommunikation passieren zudem oft Missverständnisse. Ein harmloser Kommentar wird schnell als Vorwurf aufgefasst.
Wenn dann auch noch eine Flut an Nachrichten und unterschiedliche Erwartungen zusammenkommen, ist das Chaos perfekt. Das Fass läuft über, und die Emotionen entladen sich.
Tipps für eine positive Kommunikation in Elternchats
1. Regeln festlegen
Um dem Ganzen entgegenzuwirken, finde ich es sinnvoll, zu Beginn des Schuljahres Kommunikationsregeln aufzustellen.
Das könnte bedeuten, dass Diskussionen über persönliche Meinungen in privaten Chats stattfinden und die Gruppe nur für wichtige Informationen genutzt wird. Wir könnten auch gemeinsam festlegen, welche Themen in der Gruppe diskutiert werden und welches Ziel wir verfolgen.
Schreibe die Regeln auf und mache einen Screenshot, den wir als Profilbild verwenden können – so erinnern wir uns immer wieder daran, was uns wichtig ist.
2. Neutralität bewahren
Ich habe gemerkt, dass es hilfreich ist, in Chats möglichst neutral zu bleiben.
Das fällt manchmal schwer, aber sachliche Antworten helfen, die Situation zu entspannen. Gerade in hitzigen Diskussionen braucht es jemanden, der die Flammen löscht und nicht noch mehr Öl ins Feuer gießt.
Wenn es mal brenzlig wird, antworte nicht sofort.
Schreibe deinen Entwurf auf und überlege, ob du die Nachricht so abschicken möchtest oder sie vielleicht noch einmal umformulieren willst.
3. Private Kommunikation suchen
Wenn du merkst, dass die Stimmung hochkocht und du ein paar Eltern wirklich zur Rede stellen möchtest, mache das lieber privat.
Such den direkten Kontakt und bespreche das Problem ohne das Publikum der Gruppe. So kannst du Missverständnisse aus dem Weg räumen und die Situation klären.
4. Chats filtern
Wenn ich in einer Gruppe mit 150 ungelesenen Nachrichten gestresst bin, filtere ich einfach nur die wichtigen Informationen.
Ich stelle die Gruppe stumm und schaue nur nach Themen, die mich interessieren. Die anderen können sich dann gerne im Schlamm der Diskussionen suhlen.
5. Moderation einführen
Jede Gruppe braucht ein bisschen Moderation.
Vielleicht gibt es ein oder zwei Gruppenadministratoren, die dafür sorgen, dass die Regeln eingehalten werden. Sie können auch Teilnehmer, die sich nicht an die Absprachen halten, freundlich zur Ordnung rufen.
So vermeiden wir Selbstjustiz und sorgen für ein respektvolles Miteinander.
Und jetzt?
Welche Erfahrungen hast du mit Elternchats gemacht und was hat bei dir gut funktioniert?