Eine Familie macht Dreck. Die Kinder rennen durch das Haus. Essen, trinken, basteln. Nachmittags kommen die Freunde. Dann geht es raus aufs Trampolin, aufs Klettergerüst und zwischendurch immer wieder rein ins Haus. Mit dreckigen Schuhen natürlich. Das haben sie sich vom Hund abgeschaut, der das mindestens 30 Mal am Tag macht.
Das Haus sauber zu halten ist ein Vollzeitjob. Doof nur, wenn beide schon einen anderen Job haben, der ihre volle Zeit in Anspruch nimmt. Ist es wieder so eine Ungerechtigkeit der Vereinbarkeit, dass berufstätige Eltern in einem Flodderhaus leben müssen?
Eine Reinigungskraft muss her, höre ich viele rufen. Aber wo ist denn da der Business Case? Ich gehe arbeiten, um einen weiteren Arbeitsplatz zu schaffen? Sozialpolitisch sehr vorbildlich. Aber nein danke.
Aus dieser Misere soll uns nun wieder mal die Technik herausholen. In immer mehr Bereichen des Haushalts zieht die Technik ein. Und wir schauen heute mal, was der neue Saugroboter von Miele taugt, um unsere Situation zu lösen.
Wir präsentieren, den Miele Scout RX2
Süß sieht er aus, das war mein erster Gedanke, als ich ihn aus dem Karton geholt habe. Mit seinen großen Kulleraugen und dem sympathischen Gesichtsausdruck.

Aber kriegst Du das hier auch sauber?
Staubsaugerroboter sind nicht der heißeste Trend in der Heimautomatisierungsszene. Es gibt sie schon seit vielen Jahren und rattern, mehr oder weniger produktiv, durch tausende anderer Haushalte. Und genau dieses „mehr oder weniger produktiv“ hat mich immer davon abgehalten hier tätig zu werden. Das und meine konservative Frau – zumindest was den Bereich Technik anbelangt.
Das jetzt Miele in diese Kategorie einsteigt, hat bei mir die Erwartungshaltung an die Leistung des knuddeligen Kleinen deutlich nach oben geschraubt.
Was kann er alles?
Also in aller erster Linie kann er staubsaugen. Wenn Du die Verpackung siehst, mit all den Features, könnte man meinen, dass das vergessen wurde zu erwähnen.
Aber er kann nicht nur staubsaugen. Er hat sogar verschiedene Modi hierzu. Er saugt das ganze Haus oder eben nur eine bestimmte Fläche – je nach Instruktion. Er kann das entweder etwas leiser oder in voller Lautstärke machen.

Er kann klettern. Und das ist gar nicht so unwichtig, wie das jetzt klingt. Denn er kommt ganz gut über kleine bis mittlere Hindernisse rüber. Bei uns muss er zum Beispiel immer über eine kleine Stufe fahren, um unter den Sesseln zu saugen oder dem Wildschwein über die Nase fahren. Bis zu 17 mm hohe Hindernisse kann er überwinden.

Er kann lange. 120 Minuten flitzt er hin und her. Das klingt viel, dachte ich. Da so ein Roboter, gerade am Anfang, etwas länger braucht Deine Räume zu checken, kann das schon einmal etwas länger dauern.
Er sieht alles. Big Brother is watching you. Der Scout RX 2 hat zwei Videokameras eingebaut. Mit diesen kannst Du den Roboter nicht nur für die Reinigung, sondern auch für die Überwachung Deines Hauses verwenden. Stell Dir vor, Du bist im Büro und willst wissen, ob Du die Fenster in der Küche zu gemacht hast? Per WLAN verbindest Du Dich mit Deinem Staubsauger. Du navigierst ihn wie ein ferngesteuertes Auto in die Küche und kannst per Videoübertragung nachschauen.

Solltest Du es tatsächlich nicht geschlossen haben, stehst Du jetzt vor der nächsten Herausforderung. Fenster schließen kann er nämlich noch nicht.
Es gibt eine App. Das sagte ich schon. Und er kann WLAN. Mit der App und WLAN kannst Du den Roboter nicht nur aus der Ferne steuern. Sie eignet sich auch prima für den täglichen Gebrauch. Du kannst den Roboter auf die Reise schicken und schauen, ob er noch genug Saft hat. Wenn Du, wie ich, skeptisch bist, ob er wirklich überall gesaugt hat, dann kannst Du auch seine gefahrenen Wege in der App kontrollieren. Ein Feature, das der Kontrollfreak in mir super findet.
Wenn Du skeptisch bist, kannst Du checken wo der Roboter gesaugt hat
Wie sieht sein Arbeitstag bei uns aus?
Nachdem der Scout RX2 oder „Robi“ wie er bei uns heißt, ausgeschlafen hat, die Kinder aus dem Haus sind und meine Frau mit der groben Oberflächenreinigung der Schränke (Oma nannte es früher Staub wedeln) fertig ist, geht es los.
Hausreinigung in 3, 2, 1 Stunden.
Robi’s Aufgabe ist es, das Erdgeschoss zu reinigen. Das sind ca. 100 qm geflieste Fläche. Wir haben im Wohnbereich einen großen Zottelteppich. Den mag Robi nicht. Jeden Tag nimmt er einen neuen Anlauf, kommt aber nicht hoch. Daher hat er entschieden nur den Fliesenboden zu saugen.
Ich verziehe mich also ins Home Office und auch Robi geht an die Arbeit. Ab und zu schaue ich bei dem Weg zur Kaffeemaschine mal nach dem rechten. Als unser Haus vor 102 Jahren gebaut wurde, hat wohl noch niemand an Robi gedacht. Sonst hätte man sicher ein paar weniger Winkel und Ecken eingebaut.
Irgendwann kommt er an mein Büro und ich weiß es ist Zeit für eine Pause. Sein Arbeitsmodus ist zwar recht geräuscharm, aber ich mag es auch nicht, wenn mir Leute bei meiner Arbeit im Weg stehen. Also gehe ich Kaffee trinken und überlasse ihm mein Büro.
Löst er unser Problem?
Ich gestehe, dass ich anfangs sehr skeptisch war. Ich habe nie den Sinn gesehen für etwas mehrere hundert Euro auszugeben, was gefühlt nur ein paar Minuten am Tag dauert. Außerdem war der Ruf der Saugroboter nicht besonders was Sauberkeit und Zuverlässigkeit anbelangt. Und wie würde unser Hund Emma wohl reagieren?
Die ersten Tage haben meinen Eindruck nicht widerlegen können. Wie hinter einem kleinen Kind musste ich hinter ihm her. Hier hat er sich in den Borsten des Wildschweinfells verfangen, dort in den Kabeln unter der Kommode im Flur. Er hat meinen 30 € teuren Apple Adapter gefressen (den hatte ich schon seit Tagen gesucht). ..
Wir haben den Eindruck gewonnen, dass, je länger sich Robi bei uns umgeschaut hat, umso schneller hat er gelernt. Seine Wege wurden direkter und er hat alle Ecken zuverlässig gereinigt.

Die gefühlten paar Minuten am Tag sind, genau betrachtet schnell 15–20 Minuten. Wir sparen uns die Zeit, den Staubsauger von oben nach unten zu tragen. Das Staubsaugen des gesamten Erdgeschosses dauert schnell 15 Minuten. Wir kommen mit einem Staubsauger nicht in alle Ecken und unter alle Kanten, die Robi erreicht.
Eine unliebsame Aufgabe wird nun von Roboterhand, ganz nebenbei, erledigt – nicht schneller aber besser als wir es können.
Ich würde sagen, Mission completed.
Und jetzt?
Es gibt Dinge im Haushalt, die musst Du nicht selbst machen. Das heißt nicht, dass Du eine teure Haushaltshilfe einstellen musst. Es gibt technische Helferlein, die Dir viele unliebsame Kleinigkeiten abnehmen – wie das Staubsaugen. Diese 10 Minuten hier, die Viertelstunde dort – all das sind Zeitkontingente, die Du durch Automatisierung freischaufeln kannst. Diese Zeit kannst Du viel sinnvoller einsetzen.
Zusatzfeatures wie WLAN oder die Kameras für die Heimüberwachung sind sicher eher Nice to have als ein Muss. Ich kann den Miele Scout RX2 empfehlen, auch wenn es sicher keine kleine Investition ist.