Auch wenn Dein Kind noch sehr klein ist solltest Du als fürsorglicher Vater jetzt schon daran denken, dass Deinem Kind eventuell mal etwas zustoßen könnte. Es muss nichts schlimmes sein aber kaum ein Kinderleben vergeht, ohne das ein oder andere Missgeschick.
Um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein, lohnt es sich frühzeitig darüber nachzudenken, welche Versicherungen für Kinder sinnvoll sind. Auch wenn Dein Kind vielleicht noch nicht alle Versicherungen unbedingt jetzt braucht, kann es lohnen sie schon abzuschließen, um dadurch günstigere Konditionen zu ergattern.
Ich habe eine kleine Übersicht erstellt, welche Versicherungen für Kinder ich für sinnvoll erachte und ebenfalls für unseren Kids abgeschlossen habe.
Ein Muss – Haftpflichtversicherung für Kinder
Die Versicherungsgesellschaften empfehlen für Kinder eine Haftpflichtversicherung abzuschließen sobald diese krabbeln können. Ich habe unseren Kleinen sogar noch eher gegen Haftpflichtschäden versichert, denn wie schnell ist mal am Tischtuch gezogen und der Kaffeetisch bei den Freunden abgeräumt. So etwas kann ganz schöne Löcher in die gebeutelte Familienkasse reißen.
Der Aufwand ist in der Regel gering. Solltest Du schon vorher mit Deiner Partnerin zusammen gewohnt haben, seid Ihr wahrscheinlich in einer Partnerversicherung um Kosten zu sparen. Den meisten Versicherungen reicht ein formloser Brief, um diese in eine Familienversicherung umzuwandeln. Der Aufpreis liegt bei ca. 10-15€/Jahr – deutlich günstiger als ein neues Kaffeeservice oder eine Vase.
Ein Soll – Unfallversicherung für Kinder
Kindern kann praktisch immer und überall etwas passieren. Beim Spielen im Garten, beim Klettern auf dem Sofa, die ersten Gehversuche. Ein Kinderleben ist latent gefährlich. Daher ist eine Unfallversicherung für jedes Kind zu empfehlen. Die Unfallversicherung gewährleistet eine schnelle und umfassende Genesung und greift selbst dort wo andere Versicherungen (bsp. Berufsgenossenschaft) längst nicht mehr leisten. Ein gebrochener Knochen in der Wachstumsphase kann bleibende Beeinträchtigungen hinterlassen, die später vielleicht eine berufliche Entwicklung negativ beeinflussen. Selbst für solche Langzeitschäden und die finanziellen Einbußen kommt eine Unfallversicherung auf.
Auch wenn Ihr während der Genesungsphase das Kind pflegen müsst und daher nicht arbeiten könnt, ersetzt die Unfallversicherung diese Einnahmeausfälle. Umbaukosten an Haus und Wohnung, die aufgrund eines Unfalls notwendig werden, ersetzt eine solche Versicherung ebenfalls. Moderne Unfallversicherungen gehen sogar noch weiter und versichern nicht nur Folgeschäden von Unfällen sondern auch von Zeckenbissen, Kinderkrankheiten (z. B.: Masern, Mumps, Röteln) und sogar Impfschäden.
Da die Kosten von Unfällen und deren Spätfolgen, egal welcher Art, bei Kindern kaum absehbar sind, ist der Abschluss einer Unfallversicherung für Kinder sicherlich sinnvoll.
Ein Kann – Private Krankenzusatzversicherung für Kinder
In den Zeiten von notorisch leeren Kassen der Krankenversicherer und immer weniger Regelleistungen der Ärzte, verfügen heute schon viele Erwachsene über eine private Ergänzung ihrer Krankenversicherung. Auch wir leisten uns so eine gewisse Absicherung. Im Bereich der Kindermedizin ist der Notstand noch nicht so groß wie bei den Erwachsenen. Die Ärzte können noch mehr verschreiben und nehmen sich in der Regel ausreichend Zeit für ihre kleinen Patienten.
Aber warst Du mit Deinem Kind schon einmal im Krankenhaus und hast ein Kinderkrankenzimmer mit 3-4 anderen kleinen Kindern und Ihren Familien geteilt? Die unruhigen Nächte, das andauernde ein und aus der Verwandtschaft. Ständig weint ein anderes Kind. In einer solchen Umgebung kann Dein Kind nicht optimal gesund werden. Daher habe ich gleich nach der Geburt auch für unsere Kleinen eine private Zusatzversicherung abgeschlossen. Das klingt sehr elitär, kostet aber nur 6,50 € im Monat. Falls Du Raucher bist, ist das ca. eine Schachtel Zigaretten weniger im Monat.
Sicherlich eine Versicherung die nicht sein muss, die aber auch nicht wehtut wenn Du sie Dir leistest. Zum Vergleich: eine Einzelzimmerunterbringung mit Elternteil im Krankenhaus kostet ca. 75 € pro Tag – so viel wie die Versicherung in einem ganzen Jahr an Beitrag.
Welchen Anbieter?
So sehr wir uns wünschen, dass unseren Kleinen nichts passiert müssen wir dennoch dafür sorgen dass im Falle des Falles für alles gesorgt ist. An die richtige Risikoabsicherung solltest Du so früh wie möglich denken und Dich ausgiebig mit dem Thema befassen. Wie auch bei den Erwachsenenversicherungen gibt es hier eine Fülle von Anbietern und Angeboten. Einen guten Überblick bekommst Du bei der Stiftung Finanztest und die Angebote vergleichen kannst Du auf Vergleichsportalen wie Check24.de.
Wenn Du solche Checklisten magst, dann solltest Du Dir mal den papa campus ansehen. Im papa campus bekommst Du genau die Informationen, die für Dich in Deiner Phase Deines Papa Lebens relevant sind. Dabei sind Tipps zur Beziehung mit Deiner Frau, Erziehung Deiner Kinder und natürlich Checklisten – wie diese – die sich um das Drumherum des Familienlebens drehen. Interessiert? Dann klick hier um Dich kostenfrei im papa campus anzumelden.
Danke für Deinen Kommentar, Stefan.
Das Einzelzimmer ist nur ein Grund für eine Zusatzversicherung. Wer schon einmal in einem Mehrbettzimmer auf der Kinderstation geschlafen hat der weiß aber welch Segen eine solche Investition ist.
Die Zusatzversicherung über das Einzelzimmer von 75,- Euro pro Tag zu begründen finde ich nicht sinnvoll.
Faustregel: eine Versicherung macht immer Sinn falls „großer Schaden bei kleiner Wahrscheinlichkeit“.
Ein Schaden den man selten versichert wäre z.B. in der Größenordnung eines Motorschadens am Auto, sagen wir 4000,- Euro. Bitter, aber tragbar. Dafür könnte ich mehr als 50 Tage ein Einzelzimmer im Krankenhaus bekommen. Falls denn überhaupt eins verfügbar ist (unserer Erfahrung nach in der Kinderklinik selten).
Ob die zusätzlichen Leistungen (Chefarztbehandlung etc.) das Geld wert sind ist eine andere Frage.
Ich sehe das genauso wie Herr Lorenz, würde aber neben der Haftpflicht als absolutes Muss noch eine Unfallversicherung und eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Und ne Hausrat ist auch nicht teuer 😉
Kann viel Geld sparen
Hallo,
danke für den Artikel. Da sind aber einige Schnitzer drin. Haftpflichtvers. ist unstrittig, ist ja eh meist über die Eltern abgedeckt.
Wichtig ist bei der Unfallversicherung aber die Absicherung des Risikos Krankheit. Dieses geht erst ab dem 1. Lebensjahr und sollte unbedingt ergänzt werden, sobald es geht. Da dort oft Gesundheitsfragen zu beantworten sind, das so früh als möglich erledigen. (Geht meist 1-2 Monate vor dem 1. Geb)
Was fehlt:
Pflegezusatzversicherung. Ein Risiko was sich niemand vorstellen mag, was aber wichtig ist und bei Kindern sehr kostengünstig zu versichern ist.
Ebenfalls ist in den Bereichen Krankenzusatz (vorwiegend KFO und Krankenhaus) unbedingt auf rechtzeitigen Abschluss und die genaue Formulierung der Bedingungen zu achten.
Der größte Fehler ist aber, sich auf Finanztest zu verlassen. Das Problem ist, das bei den sinnfreien Test mehr Schaden als Nutzen folgt. Warum? Hier am Beispiel der PKV http://www.online-pkv.de/pkv-bu-blog/
Sven Hennig
[…] So wichtig es ist Geld für später anzulegen, Du solltest die anderen Bausteine des “Vorsorgemixes” für Dein Kind nicht unbeachtet lassen. Am wichtigsten ist in diesem Fall eine ausreichende Versicherung des Kindes gegen Invalidität und dergleichen (ausführliche Informationen welche Versicherungen Du für Dein Kind abschließen solltest). […]
Guter Artikel, bloß bei der Unfallversicherung könnte man noch Ergänzen, dass es Versicherungen gibt, die auch bei durch Krankheit verursachte Invalidität leisten.
Wesentlich mehr Kinder bis zum 18. Lebensjahr werden durch eine Krankheit zum Invaliden als durch einen Unfall.
Man sollte sich überlegen, ob man alternativ eine „Kinderinvaliditätsversicherung“ wählt, die zahlt bei Unfall und bei Krankheit.
Anbieter? Dort gibt es ein paar- einfach mal googeln „Kinderinvaliditätsversicherung+Preis+Leistung“, da findet man ein paar.:-)
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Die private Krankenzusatzversicherung finde ich heutzutage fast schon ein Muss. Abgedeckt werden je nach Versicherungspaket auch oft Heilpraktiker oder Homöopathie, Brillen bis x Euro, Zahnbehandlungen und ganz wichtig ab Kindergartenalter kieferorthopädische Vorsorge (Zahnspange usw.) und zusätzliche Vorsorgeuntersuchungen. Für unter 10 Euro mtl. macht sich das aus meiner Sicht schnell bezahlt.
Noch ein Tipp aus eigener Erfahrung: die Pakete und Tarife der Versicherung sind sehr komplex und vom Laien nicht mehr zu durchschauen. Am besten vorher selbst recherchieren und in Elternforen umhören und dann vom unabhängigen Versicherungsfritzen des Vertrauens konkrete Angebote aushandeln lassen.