Die wichtigsten Grundregeln für Gespräche Deinem Kind

Kindergarten-Phase Erziehung richtig hinbekommen
von Andreas

Für jede Form von Beziehung ist Kommunikation enorm wichtig. Die Beziehung zu Deinem Kind ist da keine Ausnahme. Ich sehe aber immer wieder, dass viele Eltern Ihre Kinder nicht als vollwertige Gesprächspartner sehen oder einfach nicht wissen, wie sie ein richtiges Gespräch mit Ihrem Kind führen. Deshalb bekommst Du in diesem Artikel die wichtigsten Grundlagen für gute Gespräche mit Kindern, damit Du Dein Kind besser verstehen und unterstützen kannst.

Schenke Deinem Kind die volle Aufmerksamkeit

Dein Kind ist ein vollwertiger Gesprächspartner.

Und deswegen solltest Du Dich auch genau so verhalten. Im Gespräch mit Deinem Kind machst Du deshalb nichts „nebenbei“ sondern konzentrierst Dich auch Dein Kind.

Durch Deine Aufmerksamkeit zeigst Du Deinem Kind, dass Dich seine Gedanken und Probleme interessieren.

Mit dieser kleinen, wichtigen Geste stärkst Du das Vertrauensverhältnis zwischen Euch beiden. Du schaffst es, dass Dein Kind sich weiter öffnet und Dir Dinge erzhält, die Du so noch gar nicht wusstest.

Viele Eltern scherzen darüber, dass die Gespräche mit Ihren Kindern meist kurz und einsilbig sind.

Meist ist der Grund dahinter aber weniger zum Lachen. Denn der Mangel an Gesprächswillen ist eher ein Zeichen dessen, dass hier ein Mangel an Vertrauen herrscht und sich die Kinder nicht ernst genug genommen fühlen.

Linktipp: 4 Wege Deinem Kind die Aufmerksamkeit zu schenken, die es braucht

Wertschätzende Kommunikation mit Kindern – mit Verständnis zum Verständnis

Wenn ich mir manche Gespräche zwischen Eltern und Kindern anhöre, fühle ich mich eher an Verhöre als an Gespräche erinnert.

Wie bekomme ich das mit der Erziehung richtig hin?

Lerne wie Du Dir einen Erziehungskompass baust, der Dich sicher durch alle Phasen Deines Vaterlebens manövrierst. 

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Es werden Stakkato artig Punkt 1, 2 und 3 abgefragt und dann schnell eine Schlussfolgerung oder eine Handlungsanweisung angeschlossen. Fertig.

Die Botschaft dahinter: ich weiß das schon alles (besser), tu, was ich Dir sage.

Gespräche mit Deinem Kind sollten stattdessen ergebnisoffen und getrieben von Neugierde sein. Wie geht das? Zwei wichtige Punkte, hier:

  1. Der Redeanteil sollte zum größten Teil bei Deinem Kind liegen
  2. Du solltest mehr Fragen stellen als Aussagen treffen

Damit schaffst Du eine wertschätzende Art der Kommunikation mit Deinem Kind.

Bedenke – es geht darum, mit Verständnis zum Verständnis zu kommen.

Linktipp: Streitgespräche mit Deinem Kind richtig führen.

Also, versuche zu verstehen, worum es Deinem Kind geht und was es braucht. Zeige Deinem Kind, dass Du verstehst, was es zu sagen versucht. Ermögliche Deinem Kind, seine Gefühle auszudrücken. Ermutige Dein Kind, seine Meinung zu äußern und seine Ideen zu teilen.

Stellt Dein Kind Dir Fragen, gehe auf diese ein und versuche sie zu beantworten. Versucht im Gespräch einen Weg zu erarbeiten, um gemeinsame Lösungen zu finden.

Missverständnisse vorbeugen: Was wir sagen wollen, ist nicht das, was gehört wird

Kommunikation ist ein Minenfeld – das ist bei Gesprächen mit Kindern nicht anders.

„Das habe ich so gar nicht gesagt“. Das hast Du bestimmt schon tausend Mal gesagt, oder? Woran liegt das?

Was wir sagen und was das Gegenüber hört, sind häufig unterschiedliche Dinge.

Das hat viele Gründe. Unterschiedliche Perspektiven, unterschiedliche Wissensstände oder Emotionen sorgen dafür, dass Worte anders ankommen, als sie abgeschickt wurden.

Das ist zwischen Dir und Deinem Kind nicht anders.

Deshalb ist es wichtig, dass Du klar und einfach mit Deinem Kind sprichst, um Missverständnisse zu vermeiden. Achte dabei nicht darauf, was Du sagst, sondern auch wie Du es sagst.

Empathie ist der Schlüssel zu einem guten Gespräch mit Deinem Kind.

Du bist der Erwachsene im Raum und solltest versuchen, Dich in Dein Kind hineinzuversetzen. Überlege, wie Deine Worte bei ihm ankommen und was es hört.

Wähle Deine Worte weise, und zwar so, dass Dein Kind Dich versteht ohne zu direkt zu sein.

Gestik sagt mehr als tausend Worte: nonverbale Kommunikation

Auch wenn wir nichts sagen, kommunizieren wir.

Und Kinder sind besonders feinfühlig, wenn es darum geht, unsere Körpersprache, Mimik und Gestik zu interpretieren. Deshalb spielt unsere nonverbale Kommunikation mit Kindern eine große Rolle.

Ein Blick sagt mehr als tausend Worte.

Deine Körpersprache sollte also das Gesagte unterstützen, damit Dein Kind Dich richtig versteht. Dazu gehört, dass Du Dein Kind im Gespräch anschaust. Höre aktiv zu in dem Du lächelst, den Kopf neigst oder ab-und-zu nickst.

Damit signalisierst Du, dass das Licht an ist und jemand zu Hause ist.

Achte im Gespräch auf Deine Körpersprache, aber auch auf die Deines Kindes.

Denn auch Dein Kind sendet nonverbal immerzu. Wenn Du nicht nur mit den Ohren, sondern auch mit den Augen aufmerksam „zuhörst“ kannst Du viel mehr aus dem Gespräch herausholen.

Du kannst erkenne, ob Dein Kind angespannt ist, weil es ein wirkliches Problem hat und mit passenden Fragen zum wirklichen Kern vordringen.

Linktipp: „Mein Kind hört nicht auf mich… “ – 5 erprobte Fragen, die Du Dir jetzt stellen solltest

Andere Meinung? So kommunizierst Du sie, ohne zu verletzen.

Häufig kommt es in Gesprächen mit Kindern zu dem Punkt, an dem Du eine andere Meinung hast als Dein Kind.

Was also tun? Hier kommt es auf Dein Geschick an, nicht einfach Deinem Kind Deine Meinung überzustülpen.

Viele Eltern gehen direkt in den Alles-Quatsch-Modus und nehmen sich nicht die Zeit, genau zu hinterfragen, warum Dein Kind diese Meinung hat.

Nimm Dir diese Zeit erst einmal zu verstehen, woher die Meinung kommt.

Dabei solltest Du Deinem Kind signalisieren, dass Du seine Gedanken und Ideen wertschätzt und respektierst.

Im nächsten Schritt nimmst Du Dir die Zeit, Deinem Kind zu erklären, warum Du eine andere Meinung hast. Dabei ist es wichtig, dass Du nicht die Situation aufkommen lässt, dass die Meinung Deines Kindes falsch oder gar dumm wäre.

Wenn es die Situation erfordert, versucht einen Kompromiss zu finden, bei dem beide Parteien zufrieden sind.

Was wie das normale 1 × 1 der Kommunikation klingt, wird oft vernachlässigt, weil die Themen so „klein“ klingen.

Wenn es um das längere Aufbleiben oder den Wunsch an der Quengel Kasse geht, sehen wir Eltern oft die Notwendigkeit nicht, so tief in die Gesprächsführung zu gehen.

Aber auch oder besonders in solchen Situationen lohnt es sich, wenn Du Dir die Zeit nimmst. Oft löst Du damit das Problem viel schneller und Nerven schonender.

Wie Du Probleme richtig ansprichst

In einer Eltern-Kind-Beziehung ist nicht immer alles eitel Sonnenschein.

Wenn es Probleme gibt, dann schaffst Du es mit guter Kommunikationsführung am besten und schnellsten diese aus der Welt zu räumen.

Zunächst einmal gilt es ruhig zu bleiben.

Bei Problemen sind wir schnell emotional und fahren aus der Haut. Für die Besprechung und vor allem die Lösung eines Problems ist es nicht zielführend emotional zu reagieren. Also spare Dir Anschuldigungen oder Kritik.

Gehe wertfrei und ergebnisoffen in das Gespräch.

Wenn es um schwierige Situationen geht, dann sprecht über die Situation. Lass Dein Kind zu Wort kommen und seine Sichtweise darlegen. Es geht nicht darum, dass Du Dein Kind bewertest, sondern verstehst.

Hab Geduld und höre zu. Dabei solltest Du bereit sein, seine Gefühle und Ansichten zu verstehen und zu akzeptieren.

Auch bei der Lösung solltest Du offen sein.

Versuche keine fertigen Lösungen zu präsentieren. Sucht stattdessen gemeinsam nach Lösungen, die für beide Seiten funktionieren. Unterstütze Dein Kind dabei, eigene Lösungen zu finden. Sei offen und bereit dafür, dass auch Du Veränderungen vornimmst und Kompromisse einzugehen.

Egal, wie groß das Problem ist, es ist Dein Kind.

Problemgespräche sind für keine Seite schön. Und manchmal geht es im Verlauf eines Gespräches auch hoch her. Es werden Lösungswege besprochen, die unbequem sind.

Deshalb ist es umso wichtiger, dass jedes Gespräch liebevoll beendet wird.

Nimm dein Kind ernst

Die Basis für alles ist, dass Du Dein Kind ernst nimmst.

Indem Du ihm die volle Aufmerksamkeit schenkst, seine Gefühle verstehst und anerkennst, Dir Zeit nimmst zuzuhören, seine Ideen und Meinungen respektierst, seine Fragen ernst nimmst und Dich bemühst, eine Lösung zu finden.

Wenn Du Dein Kind ernst nimmst und es verstehst, entwickelt sich eine gesunde, vertrauensvolle Beziehung, in der Kinder sich sicher, geliebt und verstanden fühlen.

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