Bildschirmzeit für Kinder – wie Du sie richtig nutzt [& davon profitierst]

Kindergarten-Phase Leben als Vater
von Andreas

Bildschirmzeit ist diese neue Maßeinheit, die unsere Eltern und Großeltern nicht verstehen. Wenn auch Du noch damit kämpfst, das richtige Maß für Deine Kinder zu finden, dann ist dieser Artikel genau das Richtige für Dich. Neben praktischen Tipps für die Umsetzung erfährst Du, wie Du die Bildschirmzeit Deiner Kids auch optimal für Dich nutzen kannst.

Kinder lieben Bildschirme, doch wie viel ist eigentlich richtig?

Und wusstest Du eigentlich, dass Du das Verlangen Deiner Kinder nach bunten Bildern hinter Glas auch sinnvoll für Dich nutzen kannst?

Wie lange durftest Du als Kind fernsehen?

Bei mir war es die berühmte Kinderstunde. Also die eine Stunde am Tag, in der im Fernsehen etwas lief, dass mich interessiert hat. Danach lief wieder das normale Erwachsenenprogramm.

Was hatten unsere Eltern es früher einfach. Ein Bildschirm auf dem nur zu einem begrenzten Zeitraum etwas lief, dass Kinder ansatzweise interessant finden. Ein sich selbst regulierendes Medium.

Heute stehen wir vor ganz anderen Herausforderungen. Überall gibt es Bildschirme mit verlockendem Inhalt – TV, Tablets, Smartphones, Spielekonsolen, …

Um dieser Situation gerecht zu werden, hat sich sogar ein ganz neuer Begriff gebildet – die Bildschirmzeit.

In diesem Artikel geht es genau um diese Bildschirmzeit und wie Du sie strategisch für Dein Familienleben nutzen kannst.

Bildschirmzeit festlegen

Kinder lieben alles was einen Bildschirm hat. Wenn es nach ihnen ginge, würden sie stundenlang damit herumspielen und alles andere um sie herum vergessen.

Ich halte es für wichtig Kinder sowohl fernsehen zu lassen als auch den Umgang mit Medien wie Tablets und Smartphones zu ermöglichen. Die richtige Medienkompetenz erlangen sie nur, wenn sie lernen damit in Maßen zu interagieren.

Als Faustformel halte ich folgende Zeiten für geeignet:

Kinder im Vorschulalter: 30 Minuten am Tag

Kinder im Grundschulalter: 60–90 Minuten am Tag

Wie gesagt, diese Zeiten sind nicht in Stein gemeißelt oder irgendwelche Höchstvorgaben. Als Eltern solltet Ihr Euch Gedanken machen wie viel Bildschirmzeit Du Deinem Kind ermöglichen möchtest. Bei uns schwankt das zum Beispiel während der Woche. Am Wochenende fällt die Zeit vor dem Bildschirm schon mal länger aus.

Wie Du die Netto-Bildschirmzeit ermittelst

Um die Bildschirmzeit für Dich sinnvoll einzusetzen, gilt es vorher zu ermitteln, wie viel dieser Zeit Du wirklich einsetzen kannst. Diese Netto-Bildschirmzeit ist wirklich Zeit, die Du frei über den Tag verteilen kannst.

Gibt es bei Euch bestimmte Rituale wann Dein Kind fernsieht oder iPad spielt, wie z. B. nach der Schule? Gibt es irgendwelche Sendungen, die in Eurem Tagesablauf eine Rolle spielen wie z. B. das Sandmännchen, nachdem ins Bett gegangen wird?

Diese Zeiten darfst Du bei der Kalkulation der Netto-Bildschirmzeit berücksichtigen.

Bildschirmzeit als strategisches Elternhilfsmittel einsetzen

Da Du jetzt festgelegt hast, wie lange Dein Kind sich mit einem Bildschirm beschäftigen darf, geht es daran zu überlegen wann diese Bildschirmzeit idealerweise stattfindet.

Natürlich kann die Gewährung von Bildschirmzeit total flexibel und spontan sein. Doch warum solltest Du diese Zeiten nicht strategisch so einsetzen, dass Du auch etwas davon hast?

[bctt tweet=“Ich wette, so hast Du das noch nie betrachtet.“ username=“DerPapaOnline“]

Als Vater kennst Du die Situation doch sicher. Du möchtest etwas erledigen, doch die Kinder kommen ständig mit irgendetwas an, so dass Du nicht dazu kommst etwas überhaupt zu tun oder Du wirst ständig unterbrochen.

Hier entwickelt die Bildschirmzeit ihr wares Superheldenpotenzial. Zu solchen Zeiten sinnvoll eingesetzt kann es ein wahrer Nervenheiler oder Produktivitätsturbo sein.

Passende Gelegenheiten für den strategischen Einsatz von Bildschirmzeit

Als Inspiration wie Du die Bildschirmzeit für Dich nutzen kannst, habe ich ein paar Beispiele aufgelistet, wann ich mich der Superkraft des Bildschirms bedient habe.

  • Telefonate – Termine vereinbaren, ein paar wichtige Dinge mit der Bank, dem Steuerberater oder einfach mal mit dem Kumpel besprechen. Wenn es dafür etwas ruhiger im Haus ist kann ich mich einfach besser konzentrieren.
  • Wichtige Banksachen – es gibt Dinge, für die ich mich konzentrieren muss. Dass sind Dinge wie wenn ich mich um unsere Banksachen kümmere oder die Steuererklärung mache. Hier nutze ich die Bildschirmzeit um mal 30–60 Minuten störungsfrei an etwas zu arbeiten
  • Putzen, Kochen, Rasen mähen – bei einigen Arbeiten im und um den Haushalt kann es gefährlich sein, wenn Du unterbrochen wirst (z. B. wenn Du eine Pfanne mit heißem Fett auf dem Herd hast) zumindest aber extrem nervig. Auch hier lässt sich die Wunderwaffe Bildschirmzeit hilfreich einsetzen
kind fernsehen zeitvertreib

 

Du darfst wieder als Vorbild ran

Wie Du siehst, eignet sich die strategische Nutzung der Bildschirmzeit sehr gut um Deine Nerven zu schonen und einiges erledigt zu bekommen. Diese Wunderwaffe verleitet schnell dazu sie als Allheilmittel zu verwenden.

Hier bist Du als Erwachsener gefordert verantwortungsvoll mit dieser Resource umzugehen und Dich an die Spielregeln (Gesamt-Bildschirmzeit) zu halten.

Das heißt im Klartext, halte Dich an die Zeit, auch wenn das was Du tust länger dauert.

Wenn Du noch nicht fertig bist, müssen andere Maßnahmen her.

[bctt tweet=“TV, Tablet & Co sind keine Babysitter “ username=“DerPapaOnline“]

Wenn Du es einschleifen lässt, dass die Zeit flexibel ist wenn Dir es passt – wird Dein Kind die gleiche Flexibilität einfordern und der schöne Plan, Deinem Kind Medienkompetenz zu vermitteln, ist dahin.

Die wichtigste Fähigkeit, die Du als Vater brauchst ist hier wieder gefragt – Konsequenz.

Bonustipps für die Praxis

Für die praktische Umsetzung habe ich noch ein paar Tipps für Dich.

Mit was sollen die Kinder ihre Bildschirmzeit füllen

Du möchtest sicher nicht, dass Deine Kinder Ihre Bildschirmzeit mit irgendetwas totschlagen. daher habe ich für die wichtigsten Medien (TV, Tablet, Smartphone) ein paar Tipps verlinkt.

Apps machen nicht nur Spaß sondern können sogar sehr lehrreich sein. Hier findest Du eine Auswahl von Apps die auf unseren Geräten installiert sind.

Sendungen im TV sind nicht so flexibel einsetzbar wie es Dir vielleicht gerade vorschwebt doch wenn das Timing passt, finde ich diese TV Sendungen gut (viele davon sind auch z. B. bei iTunes erhältlich).

Streaming Playlist wenn im TV nichts passendes läuft oder Du wegen all der Werbung im TV auch kein Fan davon bist, kannst Du Dir die neuen Streamingdienste zu nutze machen.

Bildschirmzeit TV

Technik kindersicher machen

Unsere Kinder verbringen den Großteil ihrer Bildschirmzeit vor dem iPad. Wenn das bei Dir auch so ist, darfst Du darüber nachdenken, wie Du Deine teure Technik schützen kannst. Die Hardware ist eine Sache, die Software und Apps auf Deinem iPad eine andere.

Wenn das für Dich interessant ist, kannst Du das detailliert in meiner Anleitung nachlesen.

Unsere Eltern standen vielleicht nicht vor der Herausforderung Kindern mit all den verschiedenen Geräten Medienkompetenz beizubringen, sie hatten aber auch nicht die Möglichkeiten selbst davon zu profitieren.

Ich hoffe Du nimmst einige nützliche Tipps mit, wie Du das Beste aus beiden Welten für Euch herausholen kannst.

Bildschirmzeit, egal auf welchem Gerät, kann ein praktisches Instrument für Eltern sein. Es ist völlig OK sie im Laufe des Tages strategisch einzusetzen, wenn es für Dich gerade passt.

Es ist wichtig, dass auch Du diszipliniert mit der Bildschirmzeit Deiner Kinder umgehst und sie nicht einfach davor parkst, wenn sie gerade mal schwierig sind oder Du keine Lust hast.

Und jetzt?

Wie planst Su zukünftig das Verlangen Deiner Kinder aus der Büchse zu nutzen oder zu welchen Gelegenheiten hast Du schon mal TV, Tablet & Co. zur Hilfe gezogen? Poste mir Deine Antwort in den Kommentaren.

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    6 Kommentare
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    Gast
    5 Jahre zuvor

    Hallo Andreas,

    Toller Artikel!

    Eine Frage meinerseits, wie machst du das bei zwei Kindern? Haben Sie gemeinsame Bildschirmzeit oder jeweils getrennt? Und wie setzt du dann getrennte Bildschirmzeit durch?

    Erfolgreiche Woche
    Matthias

    Gast
    Mio
    8 Jahre zuvor

    Ich stimme dir soweit eigentlich zu. Was mir fehlt ist der Hinweis zum Thema Vorbild. Wieso sollen Kinder sich beschränken, wenn viele Eltern ständig zum Smartphone greifen: Texten, checken, surfen … ?! Ich sehe leider immer wieder Beispiele wo selbst beim Spielen mit den Kindern das Ding nicht ausser Reichweite liegen darf und auf jeden pieps sofort reagiert wird.

    Gast
    8 Jahre zuvor

    Ich finde es schon sehr extrem die „Bildschirmzeit“ als probates Mittel gegen „nervige“ Kinder anzupreisen.

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