Zeitmanagement zwischen Familie und Beruf – so bekommst Du alles unter einen Hut

Kleinkind-Phase Work-Familie Balance
von Andreas

Das Zeitmanagement zwischen Familie und Beruf richtig hin zu bekommen ist für viele ein großer Herausforderung. Und darum geht es in diesem Artikel. Du erfährst wie Du Deine Zeiteinteilung optimierst, Deine Freizeit richtig taktest und die Zeit mit Deiner Familie bestmöglich nutzt.

Wenn Du zu viele Aufgaben hast, beschleicht Dich irgendwann das Gefühl keiner Aufgabe wirklich gerecht zu werden – Dinge nur halb richtig zu machen. Kommt Dir das bekannt vor? Nicht wenigen Vätern ergeht es so in Ihrem Familienleben. Dir auch? Wenn Du Vollzeit arbeitest aber gleichzeitig bei der Kindererziehung mitmachen und Zeit mit Deinen Kindern verbringen möchtest, weißt Du wahrscheinlich wovon ich rede.

Du sitzt im Büro, immer mit dem Blick auf die Uhr. Die eine Sache müsste eigentlich noch fertig gemacht werden aber dann kommst Du so spät nach Hause und hast keine Zeit mehr für die Familie. Also die Aufgabe aufschieben und ab nach Hause – wenn auch mit dem unguten Gefühl bei der Arbeit nicht fertig geworden zu sein.

Zu Hause kommst Du abgehetzt und unentspannt an. Schnell runterkommen und mit den Kindern zu Abend essen, die Geschichten des Tages anhören, ihnen ein Buch vorlesen und ins Bett bringen.

Völlig erschöpft sitzt Du auf dem Sofa und bist irgendwie unzufrieden. Die Aufgabe im Büro hätte erledigt werden müssen. Ist es genug mit meinen Kindern zu essen und sie ins Bett zu bringen? Wann habe ich mich eigentlich das letzte Mal mit meinen Freunden getroffen und wann tue ich endlich was gegen meinen Bauchansatz?

Ich habe in diesem Artikel ein paar Zeitmanagement Tipps für Väter zusammengestellt, damit Du alles geregelt bekommst und gleichzeitig zufriedener bist. Um das zu bewerkstelligen gilt es zunächst einmal herauszufinden, was in unserem Leben Zeit in Anspruch nimmt.

Zeitmanagement zwischen Familie und Beruf Schritt 1: Zeitnehmer kennen

Auch als Vater hat Dein Tag nur 24 Stunden, deshalb gilt es diese Zeit optimal auf alle wichtigen Bereiche zu verteilen. Um dieses Kunststück zu bewältigen, solltest Du wissen auf welche Lebensbereiche sich Deine Zeit aufteilt oder aufteilen sollte. Die klassischen Zeitnehmer sind:

  • Arbeit: mit der Arbeit verbringst Du den Großteil Deiner Zeit. Das ist wichtig, um die Familie zu ernähren und wenn Du nicht selbstständig bist, ist die hierfür verwendete Zeit meist eine feste Größe.
  • Familie: neben der Arbeit investierst Du die zweitmeiste Zeit für die Familie.
  • Persönliches: auch wenn Du Vater und Ehemann bist, bleibst Du dennoch ein Mann mit Wünschen und Bedürfnissen. Deshalb ist es wichtig, dass Du Deine persönlichen Wünsche in Deine Zeitplanung mit aufnimmst. Zeit für Hobbies, Sport oder um Freunde zu treffen sind sehr wichtig für das persönliche Wohlbefinden. Diese Komponente solltest Du nicht vernachlässigen, sonst droht irgendwann der Papa-Burn-Out.

Wenn Du weißt wofür Du Dir Zeit nehmen musst oder willst, kannst Du beginnen diese verschiedenen Lebensbereiche optimal miteinander zu verknüpfen. Das Ziel ist es, möglichst viel Zeit mit der Familie zu verbringen und dabei alle Bereiche ausreichend zu berücksichtigen.


Wie bekomme ich Familie & Karriere unter einen Hut?

Lerne wie Du Familie und Job kombinierst, ohne einen der beiden Bereiche zu vernachlässigen. 


Die richtige Balance im Leben ist wichtig, doch wirst Du es sicher nicht jeden Tag schaffen Dir Zeit für alle Bereiche zu nehmen. Sei realistisch mit Deinen Zielen. Plane z. B. 2x Sport in der Woche und ein Treffen mit Freunden oder Bekannten ein.

Linktipp: So schaffst Du es Sport in den Alltag zu integrieren – keine Ausreden mehr

Zeitmanagement zwischen Familie und Beruf Schritt 2: Arbeitszeiteinteilung optimieren

Die Zeit, die Du bei der Arbeit verbringst ist der größte und gleichzeitig unflexibelste Brocken. Ca. 40 Stunden in der Woche verbringst Du bei der Arbeit – das sind 24% einer Woche (33% wenn Du berücksichtigst, dass Du ab und zu ein bisschen Schlaf benötigst). Wenn Du zur Arbeit pendelst, gehen gut 1-2 Stunden täglich auch noch hierfür drauf. Um Dir bei der Arbeit Freiräume zu schaffen und mehr Zeit für Deine Familie zu haben, musst Du nicht zwangsläufig den Job wechseln. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Familie in den Arbeitsalltag besser zu integrieren:

  1. Früher anfangen kann Dir in vielen Fällen helfen abends früher Schluss zu machen um Zeit für andere Dinge zu haben. Das funktioniert bei Jobs die ohnehin ein Gleitzeitmodell haben oder bei Berufen die keinen Kundenkontakt erfordern und daher keine Verfügbarkeitspflicht haben.
  2. Eine längere Mittagspause kannst Du prima für eine gemeinsame Mittagszeit nutzen, wenn Du nicht allzuweit vom Arbeitsplatz entfernt wohnst. Wer sagt Papa-Zeit müsste abends sein? Ein gemeinsames Mittagessen und etwas Spielzeit danach ist für die Kinder oft sogar besser, da sie noch aktiver weil weniger geschafft vom Tag sind. Eine solche Auszeit mitten am Tag lockert zudem Deinen Arbeitsalltag auf und verschafft Dir eine „kreative“ Pause.
  3. Die Arbeitszeit umverteilen kann Dir ebenfalls viele Freiräume verschaffen. Zum Beispiel, wenn Du 4 Tage in der Woche 1 Stunde länger arbeitest (entweder früher anfangen oder abends eine Stunde dranhängen), kannst Du an einem Tag in der Woche schon nach dem Mittag gehen. So gewinnst Du einen halben Tag, den Du für andere Dinge prima nutzen kannst.
  4. Das Home-Office ist die ultimative Möglichkeit das Berufs- und Privatleben zu verbinden. Zwischendurch mal kurz mit den Kindern spielen, täglich gemeinsame Mittagessen und kein Zeitverlust durch pendeln sind nur einige der Vorteile. Dein Chef muss, wie bei allen genannten Möglichkeiten, natürlich mitspielen. Im Blog habe ich schon darüber geschrieben, wie Du Deinen Chef von einem Heimarbeitsplatz überzeugen und wie Du diesen Luxus langfristig bewahren kannst.

Hobbys richtig timen

Die Zeit für Hobbies, Sport oder um Freunde zu treffen ist sehr wichtig für das Wohlbefinden. Doch nicht nur Du hast solche Wünsche – für Deine Frau gilt genau das Gleiche. Daher solltest Du bei der Zeiteinteilung nicht nur daraufhin arbeiten, dass Du Zeit für nebenberufliche und nebenfamiliäre Aktivitäten hast, sondern dass Du auch Deiner Frau diese Freiräume erarbeitest.

Sprecht Euch ab wer, wann zum Sport geht oder sich mit Freunden trifft. Ihr müsst das nicht immer alles gemeinsam machen, plant aber dennoch Aktivitäten ein, die Ihr als Paar unternehmt und organisiert einen Babysitter.

Für all diese Unternehmungen sind die Zeiten, wenn die Kinder schlafen ideal. Besonders Sport, der nicht an einen Verein oder einen besonderen Ort gebunden ist, eignet sich für die frühen Morgen- oder späteren Abendstunden. Ich weiß aus eigener Erfahrung wie hart es ist sich morgens früher aus dem Bett zu quälen um beispielsweise joggen zu gehen. Doch das gute Gefühl, den eigenen Schweinehund besiegt und etwas für Dich getan zu haben, entschädigt Dich dafür.

Linktipp: Zweites Kind, ja oder nein? Was auf jeden Fall anders ist

Zeit für die Familie sinnvoll nutzen

Nachdem Du so viel dafür gemacht hast, Zeit für die Familie freizuschaufeln, gilt es diese Zeit sinnvoll zu nutzen.

Wenn Du Zeit mit Deinen Kindern verbringst, musst Du gar nichts besonderes anstellen. Oft meinen Väter, die berufstätig sind, sie müssten die häufige Abwesenheit mit besonders tollen oder großen Unternehmungen kompensieren. Doch für die Kinder ist es einfach nur wichtig, dass Du da bist und Zeit mit ihnen verbringst.

Unternimm alltägliche Dinge. Vielleicht etablierst Du Rituale, wie die Gute-Nacht-Geschichte oder die Spielstunde nach dem Abendessen.

Besonders wichtig ist es den Kindern zu zeigen, dass Du nur für sie da bist und nichts nebenbei machst. Deine Kinder haben deutlich mehr davon, wenn Du Dich eine Stunde nur mit ihnen beschäftigst als wenn sie den ganzen Tag „nebenbei“ bespielt werden.

Als berufstätiger Vater Dein Zeitmanagement mit Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen und sich selbst dabei nicht zu vernachlässigen ist eine große Herausforderung. Mit dem richtigen und vor allem bewussten Umgang mit Zeit, ist es möglich diesen Spagat zu schaffen und ein zufriedenes und erfülltes Leben zu führen.

Wie managst Du Deinen Alltag um alles hin zu bekommen oder wo musst Du Abstriche machen? Bitte hinterlasse Deinen Kommentar.

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    […] Zeitmanagement für Väter […]

    […] Zeitmanagement für Väter – so bekommst Du alles unter einen Hut Ja, nein, ihr habt schon richtig gelesen. Ich bin ganz begeistert von dem Blog papa-online.com! Papa-Probleme lassen sich nämlich ganz wunderbar auf andere Lebenssituationen anwenden und Andreas hat eine Menge wirklich guter Zeitmanagement-Tipps in petto. Ob man nun Familie und Job oder Ausbildung und Job unter einen Hut bekommen muss – so unterschiedlich sind unsere Sorgen ja gar nicht. […]

    […] recently read the article with Andreas in the blog, which is about time management for fathers and me decided to write […]

    Gast
    9 Jahre zuvor

    Ein schöner Artikel, den ich leider erst jetzt lese. Allerdings fehlt – so finde ich – etwas ganz Wichtiges: Nämlich Zeit mit der Partnerin zu verbringen. Auch wenn die Kinder noch klein sind, ist es meiner Erfahrung nach total wichtig, die Paarbeziehung nicht zu vernachlässigen. Zu mir in die Praxis kommen viele Paare, die sich im Laufe ihrer Familienzeit auseinandergelebt haben und nun einen Neuanfang wollen. Diese verschiedenen Ebenen im Familiensystem (Zeit für mich selbst, für die Beziehung und für die Familie) werden sehr schön im Konzept des Familienhauses beschrieben. Dazu hatte ich mal einen kleinen Eintrag im Blog geschrieben: http://www.lebenspfadfinder.de/2013/09/die-ordnung-in-familien-das-familienhaus/

    […] gibt Dir die Möglichkeit Zeit mit Deiner Frau zu verbringen – ohne Kinder. Ein Geschenk für Euch und Eure […]

    Gast
    luxuskruemel
    12 Jahre zuvor
    Antworte  Andreas

    Auf jeden Fall wert…und ist gut für die, Achtung neudeutsch, Work-Life-Balance.
    Gerade geht mir einer ab, weil ich meine Familie nicht sehen kann, da diese auf Reha sind(Neurodermitis).
    Da war ich die Tage mal im Kindergarten um dort etwas abzuholen. Eine der Kindergärtnerinnen sagte dann zu mir „Was machen sie denn hier, ihre Tochter ist doch gar nicht hier!“ ich erwiederte darauf „ich nehm mir jetzt andere Kinder mit, weil zu Hause ist es so ruhig“.
    Ich glaube daran mekt man, dass man eine einigermaßen gute Wokl-Life-Balance hat wenn man so empfindet.

    Gast
    12 Jahre zuvor

    Toller Artikel! Der gilt für berufstätige Mütter (egal ob vollzeit oder Teilzeit) genauso.

    Gast
    luxuskruemel
    12 Jahre zuvor
    Antworte  Andreas

    …der Lebensumstand wird leider auch immer schwieriger, weil unsere Welt immer noch schnellebiger wird.
    Bei mir ist es so, dass ich morgens früh anfange um Nachmittags einigermaßen früh zu Hause sein zu können damit ich noch was von meinen Kindern habe.
    Das klappt of ganz gut, bin dann aber abends oft so ausgepowert, dass man dann einfach gegen 22:00 Uhr ins Bett fällt und das war es dann mit dem Tag. Als Arbeitszeit Umverteiler lebt es sich aber gesammt gesehen doch recht gut und ich bin froh das ich bei beiden Kindern jeweils Elternzeit gemacht habe. Eine Zeit die ich niemals mehr vermissen möchte.

    Gast
    Oliver
    12 Jahre zuvor

    Ich finde den Artikel auch sehr gut und vor allem zutreffend. Emma ist im September sieben Monate alt geworden. Seitdem bin ich in Elternzeit und meine Frau muss wieder arbeiten.

    Ich merke, dass ich die Zeit mit meiner Tochter jetzt viel mehr genießen kann – ich habe den Kopf frei und muss mir keine Gedanken über noch nicht erledigte Arbeit, Termine und Abschlüsse machen.

    Auf der anderen Seite merkt jetzt meine Frau wie schwer es ist, nach der Arbeit abzuschalten und für Emma da zu sein. Oft ist man mit dem Kopf halt doch noch an der Arbeit.

    Sehr wichtig finde ich es, dass sich beide Eltern auch Freiräume einräumen. Wie oben bereits geschrieben, sind Zeit für die Hobbies und Interessen auch Kraftquellen für die Aufgaben als Vater und Mutter.

    Und ja, morgens um halb sechs aufzustehen, um eine halbe Stunde durch den Park zu laufen erfordert die Überwindung des inneren Schweinehundes – hilft aber ungemein, ein wenig entspannter und nicht auch noch unzufrieden mit dem aus der Form geratenen Körper zu sein. 🙂

    Gast
    Frau Mutter
    12 Jahre zuvor

    Ich als Mutter kann den Punkt „Früher anfangen „unterstreichen. Mein Mann fängt um ca. 7:00 Uhr schon im homeoffice an, geht dann nach Fertigmachen der Kinder ins Büro und kommt selten später als 18:00 Uhr heim (und arbeitet dann manchmal noch im homeoffice weiter….). Toll für die Kinder ist, das wir immer eine gemeinsame Mahlzeit mit Papa haben, die oft auch noch gemeinsam mit den Kindern zubereitet wird (während Mama bloggt oder online Schuhe kauft) Duschen und Vorlesen machen wir abwechselnd, so dass der andere dann kurz zur Ruhe kommen kann, bevor wieder gespült wird….

    „Homeoffice“, also den ganzen Tag zu Hause arbeiten, läuft für meinen Mann eher nicht so gut. Man muss eben doch was wegschaffen und ich drücke ihm dann das Baby in die Hand, alles bisschen stressig…Aber für die erste Zeit, als das Baby noch sehr jung war, war das gut.

    Gast
    Mattes
    12 Jahre zuvor

    Schöner Artikel. Das „Zeitproblem“ hat man wirklich irgendwann mal, ging mir auch so. Mittlerweile ist es aber so, dass ich unseren Sohn an 3 Tagen in der Woche in die KiTa bringe und an 2 Tagen auch abhole, dann haben wir den gesamten Nachmittag noch zusammen. Und einen Tag in der Woche mache ich tatsächlich „Home-Office“ und bin dann schon ab Mittag ganz für den Kleinen da.
    Schwierig finde ich es, für sich selbst Prioritäten zu setzen… Ich habe manchmal Lust auf so viele Dinge gleichzeitig und mach dann irgendwie gar nichts davon. Dann denke ich:“Ach hätte ich doch lieber dies oder das gemacht“, da muss ich wohl noch etwas „optimieren“ 😉

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