Wie sieht die Welt unserer Kinder aus? Können wir sie richtig darauf vorbereiten?

Kleinkind-Phase Erziehung richtig hinbekommen
von Andreas

Hast Du Dir schon einmal Gedanken darüber gemacht, was das für eine Welt ist oder sein wird in die Du Deine Kinder entlässt?

Unsere Welt hat sich in den letzten 30 Jahren ziemlich verändert. Für uns, die wir täglich in unserem Alltagstrott sind, entwickelt sich alles ganz beiläufig und die Evolution dieser Zeit geht fast unbemerkt voran. 

Wie sehr sich die Zeiten verändern oder verändert haben, merkst Du meist nur, wenn Du Dir bewusst Gedanken darüber machst wie die Welt vor 5, vor 10 oder gar 20 Jahren aussah.

Welche Auswirkungen hat das das auf unsere Kinder? In welcher Welt werden sie groß und welchen Herausforderungen werden sie begegnen? Ein etwas nachdenklicher Beitrag über die Zukunft unserer Kinder.

Ich sitze gerade an meinem geliebten Macbook, das mittlerweile sogar auf Gesten gehorcht, und tippe fleißig vor mich hin. Wenn ich zurückblicke auf meinen ersten Computer, einen Amiga 500 (mit der 1 GB MB Speichererweiterung!), habe ich in meinem bisherigen Leben bereits die technologische Entwicklung von der Steinzeit bis zur Neuzeit durchlebt. In nur 20 Jahren.

Wir reden davon wie schnell die Zeit vergeht doch noch viel schneller entwickelt sich unsere Welt. Diese rasante Entwicklung wird ganz andere Anforderungen an unsere Kinder stellen als wir sie bisher erlebt haben. Und sie stellt uns als Eltern vor die große Herausforderung, wie wir unsere Kinder auf dieses Leben, mit diesen Herausforderungen, vorbereiten.

Informationsflut

Wir leben in einer Zeit der Informationen. Sie entscheiden heute über Erfolg oder Mißerfolg. Wie groß diese Informationswelle ist, die täglich über uns hereinschwappt, macht der Vergleich mit früher deutlich. Die Informationen, die in der Tageszeitung einer Woche stehen, übersteigen die Menge der Neuigkeiten, die ein Mensch im 18. Jahrhundert sein gesamtes Leben über erfahren hat.

Innerhalb einer Woche prasseln also allein über die Tageszeitungen so viele Neuigkeiten auf uns herein wie auf die Menschen vor 200 Jahren in ihrem gesamten Leben.

Wie bekomme ich das mit der Erziehung richtig hin?

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Und das ist nur die Tageszeitung. Seit dem es das Internet gibt, wachsen Informationen scheinbar grenzenlos und noch rasanter. Im Jahr 2010 wurden über 4 Exabyte (4.000.000.000.000.000.000 Bytes) an neuen Informationen erzeugt. Das sind mehr Informationen als in den vergangenen 5.000 Jahren erzeugt wurden.

Eine der großen Herausforderungen für unsere Kinder aber auch für uns als Eltern ist es, mit dieser Informationsflut klar zu kommen und unsere Kinder den richtigen Umgang mit diesen Medien beizubringen. Bis zum 21. Lebensjahr schaut ein Kind ca. 20.000 Stunden TV, spielt 10.000 Stunden Videospiele, telefoniert 10.000 Stunden und hat 250.000 SMS und IM´s verschickt. Das ist im Vergleich zu dem was wir in dem Alter gemacht haben gänzlich unterschiedlich.

Heute ist es ein Muss für Kinder den Umgang mit Medien zu lernen und auf dem Laufenden bleiben zu können.

cc-by rights by tmkeesey (http://www.flickr.com/photos/keesey/)

Technologie

Die sich exponenziell entwickelnde Menge an verfügbaren Informationen wird natürlich durch technologische Fortschritte erst möglich gemacht.

Radio, das erste Massenmedium brauchte von seiner Einführung bis zu dem Zeitpunkt, an dem es 50 Mio. Menschen erreichte, gute 38 Jahre.

Das Fernsehen schaffte dies mit 13 Jahren schon deutlich schneller.

Die Zeiten des Internet haben die Zahlen völlig in den Schatten gestellt. Das Netz knackte innerhalb von 4 Jahren die 50 Mio. Grenze und sein heute erfolgreichstes Kind – Facebook – brauchte sogar nur 2 Jahre.

Dieser Siegeszug des Netzes ging natürlich nicht ohne die entsprechende Hardware und deren Verbreitung. Gab es im Jahr 1984 gerade einmal 1.000 internetfähige Geräte, waren es im Jahre 1992 schon 1.000.000.

Im Jahr 2008 wurde die Milliardengrenze geknackt und seitdem kommen immer mehr Geräte hinzu.

Diese Entwicklung geht weiter. Experen rechnen damit, dass spätestens in 2 Jahre ein Rechner enwickelt sein wird, der mehr Berechnungen als das menschliche Gehirn anstellen kann. In ca. 40 Jahren wird ein Computer für 800 € wahrscheinlich mehr Rechenkapazität besitzten als alle Gehirne der Menschheit zusammen.

Der technologische Fortschritt, der einen Quantensprung nach dem nächsten macht, wird unseren Kindern wahrscheinlich eine Menge von Chancen bieten, die wir uns noch kaum ausmalen können. Doch es wird auch deutlich gesteigerte Anforderungen und Komplikationen für die nächste Generation mit sich bringen.

Karriere & Beruf

Die gallopierende Innovation hat auch am Arbeitsmarkt für Wirbel gesorgt. Die 10 beliebtesten Berufe des Jahres 2010 gab es im Jahr 2004 noch gar nicht.

Gerade Berufe im technischen Bereich stehen, mit dem Hintergrund der rasenden Entwicklung, vor großen Schwierigkeiten. Jedes Jahr verdoppeln sich die Neuheiten, Erfindungen und neuen Erkenntnisse. Der Stoff, den Studenten in der ersten Hälfte eines 4-jährigen Studiums erlernen, ist im 3. Jahr schon wieder veraltet.

Neben den gesteigerten Anforderungen an die Qualität der Arbeitnehmer von morgen, wird auch ein höheres Maß an Flexibilität erforderlich sein. Hatten unsere Eltern 1-2 Jobs in ihrem Leben, werden unsere Kinder 10-14 Mal den Job wechseln bevor sie 38 Jahre alt sind. Jeder vierte wird weniger als 1 Jahr lang für seinen Arbeitgeber arbeiten und kaum jeder zweite wird 5 Jahre oder mehr für einen Brötchengeber aktiv sein.

Wir Eltern müssen unsere Kinder also, gemeinsam mit den Ausbildern, auf Jobs vorbereiten, die es heute noch gar nicht gibt. Sie werden Technologien nutzen, die noch gar nicht erfunden sind und Probleme lösen müssen, von denen wir heute noch gar nicht erahnen, dass es Probleme sind.

Bei all diesen Herausforderungen, die das künftige Berufsleben für unsere Kinder bereithalten wird, sehen sie sich noch einem enormen Wettbewerb ausgesetzt. Die reine Anzahl der Inder mit dem höchsten IQ ist ungefähr 4 Mal so groß, wie die Bevölkerung Deutschlands – Tendenz wachsend.

Das Leben unserer Kinder wird sich von unserem Leben heute wahrscheinlich völlig unterscheiden. Gerade im Bezug auf Technologie und Berufsleben können wir nicht einmal ahnen wie sich die Welt in den nächsten 10-20 Jahren entwickeln wird.

Wie bereitst Du Dein Kind auf diese Zukunft richtig vor? Ich denke diese Frage kann niemand beantworten.

Müssen wir uns Sorgen um unsere Kinder machen und kann man sie noch getrost in diese Welt entlassen?

Natürlich hat diese etwas ungewisse Zukunft mit all den Veränderungen und Vorzeichen etwas beängstigendes. Aber, war das jemals anders?

Menschen haben in schweren Kriegs- und Krisenzeiten Kinder bekommen auch wenn sie nicht absehen konnten, was sie erwartet. Auch unsere Eltern konnten wohl kaum vorhersehen wie sich unsere Welt entwickelt und wir sind sehr gut damit klar gekommen.

Die Zukunft bietet für unsere Kinder eine Fülle an Chancen und Möglichkeiten, von denen wir wahrscheinlich in unseren kühnsten Träumen nicht geglaubt hätten dass sie möglich sein könnten. Das ist doch eine spannende Aussicht, oder?


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    8 Kommentare
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    Gast
    heinrich
    8 Jahre zuvor

    Bei Schrauben heißt es: Nach fest kommt ab !

    Wer sagt, denn das immer weiter Wachstum kommt !

    Ich postuliere hiermit, daß in 20 Jahren, es kein Internet mehr gibt, weil am Tag X das ganze System wie wir es kennen CRASHT !

    Ist doch ganz logisch, wer sagt, denn das es Autos für immer gibt ?
    Jetzt fahren wir seit ca. 50 Jahren alle Auto (seit Mitte der 60er Jahre)
    was sind schon 50 Jahre im Lauf der Geschichte.

    Unsere Enkel und Urenkeln werden unsere Zeit als die „Verschwenderzeit“ bezeichnen. Danach wird wieder Technik des 17.Jahrhunderts Einzug halten. Maximal Dampfmaschinen wird es noch geben.
    Warten wir es ab, wie es läuft !

    […] Wie sieht die Welt unserer Kinder aus? Können wir sie richtig darauf vorbereiten? Papa-Online macht sich Gedanken darüber, wie und ob er sein Kind ausreichend auf die Welt von  morgen vorereiten kann. […]

    […] betreffen eine Generation, deren Bedürfnisse wir nicht kennen, deren Zukunft wir kaum erahnen können, und der zuzuhören uns offenbar Angst macht: Die Generation unserer Kinder. Wir haben keinen […]

    Gast
    PapaOnline
    12 Jahre zuvor
    Antworte  luxuskruemel

    Hi Chris
    freut mich das Dir der Artikel gefällt.
    Schöne Metapher übrigens: „Säbelzahntiger der Neuzeit = Vernetzung“ 🙂

    Gast
    PapaOnline
    12 Jahre zuvor
    Antworte 

    Hallo Roland.
    Ist es nicht schön, dass sich einige Dinge nie ändern?
    🙂

    Gast
    luxuskruemel
    12 Jahre zuvor

    Hallo Andreas,
    mal wieder ein klasse Artikel, der zum Nachdenken anregen müsste. Mich regt so ein Artikel immer zu nachdenken an…

    Natürlich müssen wir unsere Kinder wie immer in die Welt entlassen, nur ist der Weg bis dorthin mittlerweile um einiges komplexer geworden und die Vorbereitung auf das „Entlassen in die Welt“ sind damit nicht unbedingt einfacher geworden.

    Sicher ist, dass es alle mehr oder weniger gut schaffen werden. Als Eltern kann man nur immer wieder versuchen sein Bestes zu geben und wenn es auch mal das „letzte Hemd“ ist 🙂
    Und im übrigen sehe ich eine der größten Gefahren in der Vernetzung unserer Welt, sei es im sozialen Bereich oder in finanziellen, es birgt genug Potenzial für Gefahren die wir bis heute noch nicht kennen. Säbelzahntiger der Neuzeit = Vernetzung des Lebens…wir können nicht mit, aber auch schon gar nicht mehr ohne…

    Gruß
    Chris

    Gast
    Anonym
    12 Jahre zuvor

    Ich finde es auch spannend wie wir unsere Kinder in die Welt begleiten. Irgendwann werden wir über ihr Leben den Kopf schütteln, so wie unsere Eltern über unser Leben.
    Sie werden es trotzdem schaffen, so wie wir es geschafft haben.

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